Dienstag, Oktober 31, 2006

Sekundenkleber und Zahnprothesen

Nachdenklich versinke ich in meinem Stuhl. Beobachte, wie Regentropfen und Laub gegen die alten Scheiben des Raumes wehen. Es ist laut um mich herum. Doch damit nicht genug. Wieder liegt diese Art der Unproduktivität in der Luft.

Aus unseren alten Räumen sind wir schon lange vertrieben worden. Was uns damals als Zufluchtsort des kreativen IT Wissens versprochen wurde, ist heute nicht mehr wieder zu erkennen. Flure sind versiegelt. Gewohnte Durchgänge mit sperrigen Holzplatten versperrt.

Was wir nun auf räumlicher und menschlicher Ebene unser Eigen nennen, wird kameradschaftlich mit Wesen geteilt, die in dieser kleinen Welt als “Zahnis” bezeichnet werden. Junge Männer, die rosafarbene Palmendrucke auf ihren zu engen Hosen tragen. Möchtegern Ladys, die selbst bei diesen kühlschrankähnlichen Temperaturen zum Minirock greifen.

Seit einer guten Stunde sitze ich hier und frage mich, worin der Sinn meiner körperlichen Anwesenheit besteht. Zwar erscheint mir der Herr an der Tafel relativ motiviert .. doch scheinbar verstehe ich nicht richtig, was Sekundenkleber und Zahnprothesen mit dem geforderten Wissen eines IT_Systemelektronikers gemeinsam haben.

Es befindet sich nichts in diesem Raum, mit dem ich mich von der Realität ablenken könnte. Weiße, sterile Wände und Zahnarztbesteck rauben jeden Funken meiner Fantasie. Schimmer noch. Sie besitzen scheinbar die Fähigkeit, mein komplettes IT Wissen aufzusaugen. Was um alles in der Welt ist Subnetting? Ich werde mir schnell ein Toast in den Rechner schieben und darüber nachdenken, wie diese Gerätschaft bezeichnet wird, mit deren Hilfe man mit der Außenwelt kommunizieren kann.

Montag, Oktober 30, 2006

Dunkel und unheimlich...

Langsam durchschreite ich den endlos erscheinenden Flur. Es ist noch dunkel an diesem Morgen. das Flackern der alten Lampen erhellt den Flur noch nicht einmal in solch einem Licht, dass man dabei lesen könnte. Keine Chance, vergessene Aufgaben nachzuarbeiten. Keine Gelegenheit, die nahe stehende Person als gut oder böse einzuschätzen. In diesem Licht erscheinen sie alle gleich.

Immer wieder bemerke ich, wie mich Blicke treffen. An manchen Tagen erscheint es mir so, als hätten sie die selbe Temperatur und den gleichen Charakter wie dieser Flur. So kalt und steril.
Andere Blicke hingegen machen mich zu einem Wesen eines fremden Planeten.
Gut, im Gegensatz zu ihnen stamme ich von einem anderen Planeten. Vielleicht nicht fremd, dennoch meist unverstanden und mit kritischen Augen gesehen. Der Planet Frau.
Wesen meiner Spezies finde ich hier nicht an jeder Ecke.

Die Flure scheinen beherrscht von großen Kreaturen starker Natur. Meist dunkel gekleidet stehen sie in kleinen Gruppen beisammen. Entweder sie lachen gemeinsam oder schlagen zu, bis einer kapituliert. Ein Zwischending aus beiden Varianten scheint hier nicht zu existieren. Genauso wenig wie ein Streitschlichter. Eigentlich ist doch alles nur Spaß.

Als Versteck wähle ich an diesem Morgen die starken Schultern meines besten Freundes. Zwar wird auch hier bei ihm und seinem Kollegen fast ausschließlich von Kämpfen berichtet... doch beide sind mir nach zwei Jahren gut vertraut. Ich bin mir darüber im Klaren, dass eigentlich andere Dinge für sie zählen als rohe Gewalt.

Als das Zeichen zum Stundenbeginn ertönt, flüchte ich mich zu meinem Platz. Eine weitaus vertrauere Umgebung als die unendlichen weiten des Flures. Helles, wenn auch flackerndes Licht hilft mir dabei, meine Gedanken zu ordnen.

Hier scheine ich ausschließlich umgeben von Mitarbeitern des großen T´s.
Während der T Mann zu meiner rechten langsam damit beginnt, das erste Morgennickerchen zu zelebrieren, verschmilz der T Mann zu meiner linken sichtlich im zunehmenden Maßen mit seinem Notebook.
Es ist er ganz normale Alltag in diesem Lernzentrum. Ich zähle bereits die Tage, wie oft ich noch diesen Ort des Widerwillens besuchen muss. Aktuell sind es noch genau 44 Tage....

Samstag, Oktober 28, 2006

Imaginäre Dreiecke

Angespannt schlürfe ich einen weiteren Schluck Kaffee. Ich kann nicht sagen, wie lange ich nun schon an meinem Schreibtisch sitze. Vollkommen regungslos starre ich seit Stunden auf eine Mischung von Kästchen, Steinblöcken und Super Mario.
Welch schlechter Witz.

Zwar bin ich mir sicher, das Mario irgendwann nach der zwanzigsten Pizza und der achten Flasche Wein Ähnlichkeit mit dieser Kreatur bekommen würde. Doch dies sind wieder nur Einfälle und Ideen, die mir nach zu viel Kaffeegenuss in den Kopf gekommen sind.

Um mich herum ist es schon lange dunkel geworden. Anstelle des Lichtes der alten Deckenlampe, hält mich an diesem Abend das Flackern des Monitors am Leben. Und der Kaffee. So heiß, machtvoll und bestimmend umschmeichelt er nicht nur meine Zunge, sondern auch mein Gemüt.

Ich erinnere mich noch genau an die Vorsätze, die ich heute Morgen in meinem Bett geschmiedet habe. Immer wieder habe ich mir versucht einzureden, dass es nicht schwer sein kann; das zähmen dieses kleinen Tierchens. Es gibt Dinge, die man nicht im Bett machen sollte. Dies ist eindeutig ein Punkt davon.

Schon vor Stunden habe ich damit begonnen, diese Idee zu bereuen. Mein Zimmer ist inzwischen bis zur Decke gefüllt mit imaginären Dreiecken. Nicht brauchbare Ideen, die ich in Stundenlanger Feinarbeit ausgearbeitet habe, werden einfach zerknüllt und hinter mich geworfen. Ich wollte das Rad neu erfinden. Doch stattdessen besitze ich nun Dreiecke in sämtlichen erdenkbaren Größen, Farben und Formen. Mein ganzes Wohnzimmer erscheint mir inzwischen als Dreieck. Wie kann man in solch einer Umgebung auch nur ansatzweise an produktives arbeiten denken? Es ist schlichtweg unmotivierend....

Immer wieder blicke ich ängstlich zur Uhr und beginne mich zu fragen, wo die Zeit geblieben ist. Ob ich es noch schaffen kann. Ob ich es überhaupt noch schaffen will.
Ich kann mich an kein Erfolgserlebnis erinnern, dass mich diesbezüglich jemals von meinem Schreibtischstuhl gerissen hätte. Das alles lässt es in einem erbarmungslosen Licht erscheinen. Doch eines ist sicher; Ich muss es schaffen.

Freitag, Oktober 27, 2006

Zweite Reihe Parker

Vielleicht habe ich heute eine wichtige Lektion gelernt.
Eigentlich begann alles als ganz gewöhnlicher Morgen. Fröhlich vor mich hin summend saß ich am Steuer meines Wagens und lauschte den Klängen des Radios, das ich auf volle Lautstärke gedreht hatte.

Auf meinem Beifahrersitz lag ein Schreiben, dass ich noch am frühen Morgen zum Chef bringen wollte. Nichts Außergewöhnliches, lediglich der Reisekostenantrag bezüglich der Geschäftsreise, die ich hinter mir habe.

Da mein Morgen bis zum Rand gefüllt mit Terminen schien, fuhr etwas zügiger,als gewohnt. Gekonnt kurvte ich auf das Firmengelände und suchte nach einer passenden Parklücke. Es dauerte nicht lange, bis ich fündig wurde. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Autos bereits morgens um 7:30 auf dem Firmengelände stehen. Vorsichtig fuhr ich an meine Parklücke heran. Oje.. Ausgerechnet rückwärts einparken….

Es ist mir heute noch ein Rätsel, wie ich damals durch meine Fahrprüfung kommen konnte. So muss ich gestehen, dass ich noch nie des rückwärts einparken mächtig war. Doch auch hier versuche ich immer wieder aufs neue positiv zu denken. Irgendwann muss es schließlich einmal klappen. Leider rede ich mir nun schon seit zwei Jahren ein, dass Übung den Meister formen soll.

Langsam setzte ich zum Einparken an… Ich kurvte hinein in die Lücke, wieder heraus aus der Lücke.. anders wieder hinein.. dann wieder heraus… Hm.. Was soll ich da noch zu sagen..? Die aufgehende Sonne stand an diesem Morgen sehr ungünstig. Also zum parken bin ich definitiv nicht geschaffen.

Als ich es leid war, den Wagen hin- und herzuschieben, ließ ich ihn einfach so stehen, wie er war. Noch ein letztes Mal riskierte ich einen Blick um mich herum. Keiner schien meinen Parkversuch beobachtet zu haben. Es würde ja auch nicht lange dauern…

Gekonnt sprang ich aus dem Wagen und joggte in Richtung des Hintereingangs.
Dort angekommen schaute ich nicht schlecht, als mein Chef bereits in der Tür stand und mich erwartete. Oha..Sein leicht grimmig angehauchter Blick und die Gesten sprachen Bände.

Leicht aufgebracht erzählte er mir, dass er mich beobachtet hätte. Und das Parken in zweiter Reihe die unmöglichste Unmöglichkeit wäre, die er sich an solch einem Morgen vorstellen könnte.

Da befinde ich mich auf einem Parkplatz, der fünf Mal mehr misst als der Standard Parkplatz einer bekannten Einkaufskette. Wie um alles in der Welt schafft es dieser Mann immer wieder aufs neue, mich in diesem Wirrwarr (und im Dämmerungslicht…)auf den ersten Blick zu entdecken...? Wenn ich magentafarbenes Haar oder zumindest eine ausgefallene Körpergröße hätte, so könnte ich es verstehen.

Vielleicht haben manche Männer auch einfach nur einen besonderen Blick für zierliche, junge, blonde Frauen.

Leicht verlegen drückte ich ihm mein Schreiben in die Hand, entschuldigte mich und versicherte ihm sofort, dass ich die Sache schell in Ordnung bringen würde.

Donnerstag, Oktober 26, 2006

Tankstellenromantik

Nachdem ich von zwei freundlichen Mitarbeitern in die Kunst des Erdgastankens eingewiesen wurde, startete ich motiviert in die zweite Runde. Sorgfältig praktizierte ich jeden Schritt bis in das kleinste Detail, bis nur noch das Betätigen der Start Taste zum erhofften Erfolg fehlte.
Ich hielt die Luft an, als mein Zeigefinger langsam jedoch zielgerichtet die kleine, transparente Taste betätigte. Von jetzt auf gleich nahm ich ein rauschendes Geräusch wahr… es war nicht einfach nur ein rauschen.. Es war das Geräusch des Erfolges.
Juhu! Nach langem Kampf hatte ich es endlich geschafft!!!!
Zufrieden beobachtete ich, wie sich der Tank füllte.

Es war noch etwas frisch an diesem Morgen. Der Wind wehte mir Strähnen meines Haares ins Gesicht während ich auf die Beendigung des Tankvorganges wartete. Ich strich mir gerade eine Strähne aus meinem Gesicht, als ich etwas großes auf mich zukommen sah. Vorsichtshalber ging ich einen Schritt beiseite und beobachtete, wie ein großer Sprinter nur knapp hinter meinem Wagen zum stehen kam. Ich hätte nicht mehr zwischen die kleine Lücke der beiden Wagen hindurchgepasst.

An einem gewöhnlichen Morgen hätte ich dem Fahrer einen kritischen Blick zugeworfen. Doch mein Stimmungspegel vom geglückten Tankversuch war noch zu hoch, um mein Lächeln in einen grimmigen Ausdruck zu verwandeln. Sofort traf ich seinen Blick.
Kann es etwas Schöneres geben, als ein erwidertes Lächeln an einem kalten Herbstmorgen? Dazu auch noch von einer fremden Person….

Ich beobachtete, wie der Mann aus seinem Wagen stieg. Ich schätzte ihn auf Anfang- Mitte 30. Vielleicht nur etwas größer als ich mit kurzem, dunklen Haar und braunen Augen. Ich bin immer wieder selbst erstaunt, wie genau ich mir solche Menschen ansehe….

Wieder trafen sich unsere Blicke. Noch einmal schenkte er mir ein Lächeln.
"Hallo..", grüßte der Fremde freundlich. Noch immer lächelte er mich an. Ich erwiderte seinen überaus freundlichen Gruß, den ich mit den selben Gesten unterstrich, wie er es tat. Erzählte schmunzelnd, dass ich sicherheitshalber einen Schritt zur Seite gewichen war.

Als Antwort erhielt ich einen Satz, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
"So etwas Hübsches würde ich doch niemals umfahren…" Ich erkannte ein weiteres Lächeln auf seinem Gesicht, dann verschwand er in den Weiten des Tankstellengeländes. Zugegeben, es war nicht der beste Spruch, den ich jemals gehört hatte. Doch an diesem Morgen erschien er mir als etwas ganz Besonders. Noch nie zuvor hatte ich ein Kompliment an der Tankstelle erhalten.

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Platz für Emanzipation

Für eine Sekunde schloss ich meine Augen und atmete tief ein. Zweifelnd versuchte ich mir vor Augen zu führen, dass es doch eigentlich nicht so kompliziert sein konnte. Kaum zu glauben, dass die Konkurrenz in Oldenburg mit diesem Geschäft wirbt. Und nicht nur das; sie praktizieren es obendrein erwähnt jeden Tag mehrmals.

Wie kann es sein, dass die gruseligsten Gestalten dieser Stadt einer Tätigkeit mächtig sind, an der ich verzweifle? Gut.. es sind Männer. Jedoch ist dies keinerlei Ausrede um nicht auch hier einen Platz für Emanzipation zu schaffen.

Der Schlüssel zum Erfolg musste in diesem Stück eingeschweißten Papier liegen. An den Bildchen erkannte ich, das es sich scheinbar um eine Art Gebrauchsanweisung handeln musste. Na das konnte ja nicht so schwierig sein.

Schritt 1: Stecken der Öffnung auf den Nippel. Achtung! Vorher Kappe von Nippel nehmen.

Die wollten also ernsthaft, dass ich die Kappe von meinem Nippel nehme? Nun gut. Wenn der Schlüssel zum Erfolg in dieser Vorgehensweise liegen sollte... warum nicht. Zwar überkam mich sofort der Gedanke, dass es etwas nackig aussehen würde, aber das ist nebensächlich. Jetzt musste ich nur noch Nippel und Öffnung zusammen führen.

Gar nicht so einfach. Keiner hat in der Gebrauchsanweisung erwähnt, dass das Ding, welches sich um die Öffnung herum befindet, wahnsinnig dick und unhandlich ist.

Es wollte auch nicht so aussehen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nicht nur, dass es viel zu locker saß. Da konnte ich ja ohne Probleme noch meinen Zeigefinger mit unter schieben. Ich konnte dran drehen, wie ich lustig war. Es wurde keinen Millimeter enger um den Nippel herum. Gut.. vielleicht half mir Schritt zwei bei diesem Anpassungsproblem weiter.

Schritt 2: Drehen die es nun um 180 Grad, so wie in der Grafik gezeigt.

Ja wunderbar. Diese Grafik zeigte mir EIN drehbares Teil an. In Wirklichkeit hatte ich nach langem wild herumfuchteln sage und schreibe drei drehbare Teile in der Hand. Na das konnte ja was werden. Was blieb mir anderes übrig, als herumzuexperimentieren? Teil eins konnte ich beliebig lange drehen ohne dabei einen Erfolg zu erzielen. Bei Teil zwei war ich mir hingegen gar nicht sicher, ob man es überhaupt drehen können sollte. Teil drei zeigte einen unerwarteten Saugeffekt. Hui. Na wenn das mal richtig war....

Schritt 3: Betätigen sie die grün leuchtende Start Taste.

Also erst einmal; keine dieser unzähligen Tasten leuchtete grün. Es blinkte noch nicht einmal eine in der besagten Farbe. Kein grüner Aufkleber, keine grüne Edding Markierung. Juhu. Ich war sichtlich begeistert. Ich drückte ausnahmslos JEDE Taste. Doch nichts passierte. Viel schlimmer noch; ich bekam dieses dicke Etwas nicht mehr von meinem Nippel herunter....

Nachdem mir der Herr am Platz gegenüber einen schockierten und ängstlichen Blick zugeworfen hatte, kapitulierte ich. Wütend stapfte ich in das blau eingefärbte Häuschen um nach Hilfe zu suchen. Selbstverständlich traf ich auf einen Mann

Das Erdgas tanken so kompliziert sein muss.

Dienstag, Oktober 24, 2006

Dieses Gefühl

Manchmal überkommt mich das Gefühl, dass ich nichts verändern kann. Dieses Gefühl... wenn irgendetwas passiert... und ich weiß, dass es anders sein muss.

Ich weiß das ich recht habe, doch befürchte, dass es niemanden interessiert.
Ich weiß, dass ich es nicht verändern kann.

Alles beginnt mit dieser null Bock Phase.

Man wünscht sich plötzlich nichts sehnlicher, als vor allem wegzurennen. Aber man weiß, dass es nicht geht.

Man weiß, dass man sich nicht verstecken kann....

Wenn man nirgendwo ist... und das ganz allein... es geht einfach nicht.
Aber man kann sich auch nirgendwo aufhalten... man möchte gerne Luft sein... und doch existieren.

... ... ...

Wieder starre ich ziellos Löcher in die Luft, die sich rund um meinen Schreibtisch befindet. In meinem Kopf spielen sich zu viele Gedanken ab, die mich seit einigen Tagen nicht mehr schlafen lassen. Es reicht aus, meine Augen zu schließen um dem ungewollten Treiben einen Platz zu bieten. Ich scheine vollkommen machtlos. Nein, schlimmer noch. Ich bin wehrlos gegen Tatsachen für die ich alles geben würde um sie zu missen.

Es gehört mehr dazu, als ein grauer Herbsttag, um mir solch eine Stimmung auf die Seele zu binden. Warum - Darüber möchte ich nicht sprechen. Weshalb - Dazu fehlen mir die Worte.

Wenn es doch zumindest in die Schublade der schlechten Laune passen würde. Doch wieder stelle ich zweifelnd fest, dass es keine Möglichkeit gibt um diese Dinge zu drehen.

Montag, Oktober 23, 2006

Der klingelnde Feind

Die letzte Nacht in meinem Hotelzimmer verlief ähnlich wie die erste, die ich hier verbracht hatte. Noch immer lauschte ich fremden Geräuschen, die von überall in mein Zimmer drangen. Noch immer stellte ich erschrocken fest, dass ich nur die wenigsten von ihnen zuordnen konnte.

Ich war an diesem Abend früh zu Bett gegangen. Hatte mich noch ein letztes Mal mit einer heißen 40 Minuten Dusche verwöhnt und mich anschließend in die große Spielwiese gekuschelt. Ich hatte es mir richtig gemütlich gemacht; Eines der Kopfkissen missbrauchte ich als Nackenhörnchen, während ich gespannt das Fernsehprogramm verfolgte. Schokolade und Eistee halfen mir dabei, mich nach diesem harten 12 Stunden Arbeitstag zu entspannen.

Als ich bemerkte, dass sich meine Augen nach Schlaf sehnten, griff ich nach der Fernbedienung und schaltete die Flimmerkiste aus. jetzt gab es nur noch mich, mein liebevoll zusammengestelltes Nest aus Schlafutensilien und das gleichmäßige Rauschen der Klimaanlage, die ich auf sonnige 25 Grad eingestellt hatte. Wenn es schon keinen Fön auf diesem Zimmer gab, dann musste es eine andere Möglichkeit geben, mein langes Haar zu trocknen....

Es dauerte nicht lange, bis ich im Reich der Träume verschwand.
Ich erinnere mich sogar noch an den Traum, der mich besuchte.

Alles wäre so schön gewesen.. doch plötzlich riss mich ein Geräusch aus der Welt, in die ich mich gerade einzuleben begann. Nein, es war weitaus schlimmer als ein simples Geräusch, dass mich aus meinen Träumen riss. Es war ein Klingeln.

Verschlafen drehte ich auf meine Seite. Strich mir müde über meine Augen und anschließend über meinen Hinterkopf. Ich konnte noch nicht lange geschlafen haben. Mein Haar war noch immer feucht von meinen endlosen Duschausschweifungen.

Blinzelnd suchte ich meinen Orientierungssinn zusammen und versuchte, die Quelle dieses Störgeräusches ausfindig zu machen. Es war das Telefon. Konnte es sein, dass ich eine falsche Weckzeit angegeben hatte...?!

Verschlafen schob ich die Bettdecke zur Seite und taumelte in Richtung des klingelnden Feindes.

"...ja..?"

"Hey Melli.. ich bin's. Ich konnte nicht schlafen.... da wollte ich Dich fragen, ob Du nicht Lust hast, noch einmal vorbei zu schauen. Noch ein wenig zusammen fernsehen oder vielleicht noch einmal an die Hotelbar.."

"..wie spät ist es...?"

"...22:45Uhr..."

"Bist du Dir eigentlich darüber im Klaren, dass Du mich geweckt hast?!"

"...o- ...oh...! Das wollte ich nicht. Tut mir wirklich leid.. ich wusste nicht, dass..."

"..schon gut..."

"Dann bis morgen früh... schlaf schnell wieder ein. Und träum was Schönes...."

"Ja.. ja..."

Leicht angesäuert legte ich den Hörer zurück auf seinen Platz. Während er nun friedlich weiter schlummern konnte, befand ich mich Meilenweit entfernt von der nächsten Traumfabrik. Ich ertappte mich dabei, wie ich anfing ziellos herumzulaufen. Ich ging zur Klimaanlage und drehte die Temperatur herunter. Dann schaltete ich erneut den Fernseher ein und legte mich zurück in mein Nest.

Als ich nach einer halben Stunde verzweifelt feststellte, dass ich noch immer nicht schlafen konnte, stand ich auf und fotografierte die Nacht.
Die Ergebnisse dieser schlaflosen Nacht möchte ich niemandem vorenthalten.

Neuartiges Verlangen

Langsam musste ich mich damit abfinden, dass die Rolle des Navigationssystems an mir hängen blieb. Zwar verfüge ich über genügend Speicherkapazität und bringe als Extra standardmäßig die sympathisch klingende Call Center Stimme mit... doch irgendwie scheint es an der Prozessorleistung zu mangeln.

Ich schaute nicht schlecht, als mir mein Kollege den Stadtplan in die Hand drücke. Von jetzt auf gleich füllte sich der Wagen mit Fragezeichen der größten Ausführung.
Der Gute musste sich vergriffen haben. Was ich in meinen Händen hielt, glich ehr einem Strickmuster als der Stadt in der wir uns befanden.

Zwar kam etwas mehr Klarheit in die Sache, als ich den Stadtplan umdrehte. Doch mein Verlangen nach zwei Nadeln und magentafarbener Wolle blieb nach wie vor erhalten.
Faszinierend.. denn ich verfüge nicht über die Fähigkeit, mich kreativ mit solchen Mitteln auszuleben. Noch weniger verfüge ich über die Fähigkeit mit Stadtplänen umzugehen.

Heute kann ich nicht mehr sagen, wie oft wir uns verfahren haben.

Samstag, Oktober 21, 2006

Neuer Spitzname

Die erste Nacht in dieser vollkommen fremden Stadt stellte sich anfangs als ziemlich unheimlich dar. Das dunkle in meinem Zimmer schien beherrscht von fremden Geräuschen. Stimmen auf dem Flur , Türen die in ihre Schlösser fielen, die Straßenbahn, die unter meinem Fenster ihre Wege fuhr.

Da ich von meinem wohl verdienten Schlaf noch weit entfernt war, begann ich damit Gedanken von einer Seite zur anderen zu schieben. Darunter auch die Frage, welchen Spitznamen ich ehr akzeptieren konnte. Das mir vertraute "Stummelchen" wurde bereits heute Nachmittag in "Navi-Marder" umgetauft.

Ich muss dazu sagen, dass es in meiner Arbeitswelt nur wenige kleine Menschen gibt. Ich würde sagen, dass die Durchschnitts Kollegengröße bei 1,85m liegt. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich als klein abgestempelt werde....

21cm können viel bedeuten. Sie entscheiden zum Beispiel, ob man in der Lage ist, zwei bis drei Treppenstufen gleichzeitig zu nehmen. Ich bin mir sicher, dass diese stattliche Länge an anderer Stelle noch größere Bedeutung tragen könnte .. aber bevor ich vom Thema abschweife, beschränke ich mich wieder auf das Wesentliche.

Es war ein ganz gewöhnlicher Montag Morgen, an dem ich einem Kollegen meine Hilfe anbot. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass ich dazu Treppen steigen muss, so hätte ich es wohlmöglich gelassen. Es ist nicht so, dass ich unsportlich bin.

Das Schritthalten mit einem Herrn, der 30cm mehr misst als ich mit hohen Schuhen, kann sich als durchaus schwierig darstellen. Noch schwieriger, wenn es sich um das Erklimmen “riesiger” Treppenstufen am frühen Morgen handelt.

Fakt ist, dass ich neben ihm wie eine Schnecke erschien. Während er mehr als sportlich die Treppe hinaufhüpfte, zerbrach ich mir den Kopf darüber, wie ich meine Geschwindigkeit erhöhen konnte.

Doch ich wollte es nicht riskieren, drei Stufen mit Schwung hinauf zu springen. ich konnte mir ausmalen, wie das wieder enden würde. Schon einmal hat sich schnelles Treppensteigen vor versammelter Kollegenschaft als peinlich dargestellt....

Nunja.. mein Kollege schien sichtlich seinen Spaß daran zu haben, mich beim erklimmen dieses Treppenberges zu beobachten. Von diesem Tag an trug ich den Namen “Stummelchen”, wenn mich die Kollegen wieder einmal necken wollten.

Ich nehme es ihnen nicht krumm. So kann ich selbst immer wieder über mich selbst schmunzeln...

Irgendwann im Verlauf dieser Nacht verlor ich den Spaß daran, Gedankengänge zu verfolgen. Müde kuschelte ich mich in meine Kopfkissen und lauschte dem gleichmäßigen rauschen der Klimaanlage. So versuchte ich die fremden Geräusche um mich herum zu vergessen und endlich Schlaf zu finden.

Donnerstag, Oktober 19, 2006

Verhängnisvolle Routenplanung

Rutenplanung im Fahrenden Dienstwagen ist immer eine Kunst für sich. Schließlich möchte man gerade aufgenommene Eindrücke mit dem Kollegen am Steuer teilen. Es spielt keinerlei Rolle, ob sich diese Eindrücke um die herausblinzelnde Unterhose eines fremden Kollegen oder um das Mittagessen drehen. Fakt ist, dass man es kommunikativ loswerden möchte. Jede Form einer Landkarte ist daher total fehl am Platz.

Voller Vorfreude tippte ich also den Namen der fremden Straße ein. Funktionierte wirklich großartig. Im null Komma nichts beherrschte ich die Technik dieses Gerätes ohne auch nur einen Blick in die Gebrauchsanweisung zu riskieren. Ich war begeistert, als die freundliche Frauenstimme den Weg beschrieb und uns sicher an unser Ziel brachte.

Soviel also zu Kommunikation im fahrenden Auto kombiniert mit perfekter Routenplanung. Doch leider schien mein Plan bei der zweiten gesuchten Straße nicht aufzugehen.
Gut.. den ersten Namen hatte ich nun mithilfe des kleinen, silberfarbenen Stiftes eingegeben. Doch wie konnte ich diesen Namen löschen um einen neuen liebevoll in das Display zu tippen?!

Sollte ich kapitulieren? Einen Blick in die Gebrauchsanweisung werfen, die sich ganz nebenbei erwähnt noch nicht einmal im Auto befand? Nein.
Zuerst versuchte ich es vorsichtig mit Fingerspitzengefühl. Berührte sanft die angezeigten, mir völlig fremd erscheinenden Symbole.
Doch nichts passierte.

Ich ertappte mich dabei, wie ich hektischer wurde. Jedes einzelne Bildchen hatte ich mit diesem Stift berührt. Ohne den erhofften Erfolg.
das Ergebnis war in jedem Fall ein kleines Geräusch, dass mein Kollege schmunzelnd mit Pacman in Verbindung brachte.

Plötzlich passierte etwas unvorhergesehenes. Weiße Striche begannen sich durch das Display zu ziehen, auf dem ich bis gerade eben noch mit diesem Stift herumgestochert hatte. Oha. kein Zeichen, dass ich mir erhofft hatte....

Wie es weiter ging...

Mit Angst in meiner Stimme sprach ich meinen Kollegen an. Sagte nur seinen Namen um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Noch nicht einmal ein Wimpernzucken. Auch dies schien nicht zu funktionieren.

Wieder ging sein Name über meine Lippen. Mein normales Reden schien sich in ein Schreien verwandelt zu haben. ich zog den letzten Buchstaben seines Namens in die Länge um die Dramatik zu erhöhen.

Ich beobachtete, wie er fast in Zeitlupe seine Augenbrauen hob. Doch anstelle des erhofften Blickes in meine Richtung ging lediglich ein leicht angesäuertes;
“Was ist denn, Süße?! Ich habe andere Sorgen... Ich versuche seit 15 Minuten einen Parkplatz zu finden...!”, über seine Lippen.

Mit Panikgefühlen in meinem Bauch beobachtete ich, die sich die weißen Striche auf dem Display ausweiteten. Es kam mir vor, als würden diese Striche eine Art Staubsaugerfunktion besitzen. Langsam jedoch unaufhaltsam fraß sich die weiße Farbe durch die Bereiche, auf denen ich eben noch eine Landkarte gesehen hatte.

Als der wagen zum stehen kam und mein Kollege das Gerät forderte, war es bereits zu spät. Zitternd übergab ich ihm den kleinen, nur aus Display bestehenden Kasten, der nichts anderes mehr als weiße Farbe anzeigte. das betätigen des An/Aus Schalters zeigte keinerlei Wirkung. Auch das lösen vom Zigarettenanzünder blieb Erfolglos. Für ihn schien jede Rettung zu spät zu kommen.
Was hatte ich getan?

Es war ein Unfall.. es ging doch alles so schnell...

Zwar konnten wir ihn nach einem langen und harten Kampf wieder beleben. Doch leider hat er nach diesem verhängnisvollen Unfall sein Gedächtnis verloren.

Er wird nie wieder navigieren können...

Freitag, Oktober 13, 2006

Fremde Blicke

Vollkommen nichts ahnend schlenderte ich zu meinem Firmenwagen. In Gedanken war ich schon lange bei meinem wohl verdienten Feierabend. Meine Gedanken west war erfüllt von Träumereien über Kaffee, Schokolade und Final Fantasy III. Mein Spaziergang in Richtung Auto erfolgte daher nur durch meine weibliche Intuition, die mich warnen sollte, falls ich gegen einen Baum laufen würde.

Als ich mein Auto erspähte, wurde mein Gang etwas schneller. Jede Sekunde bedeutete einen Schritt nähr zu meiner Heimreise.
Und auf die war ich an diesem Tag ganz besonders gespannt. Am frühen Morgen hatte ich mein Horoskop gelesen. Dieses versprach mir eine ganz besondere Überraschung, die mich daheim nach getaner Arbeit erwarten würde. Ich glaube an Horoskope. Ich freue mich immer wieder auf´s neue, wenn die Dinge, die ich am Morgen lese, wirklich eintreffen. Und wenn nicht…dann hatte ich trotzdem meinen Spaß daran, meiner Kollegin Stundenlang von meiner "Zukunft" zu erzählen. ;)

Aber wieder zurück zu meinem Gang in Richtung Feierabend. Ich schlenderte also zu meinem Auto. Vorsichtig ertastete ich den Wagenschlüssel…ich hatte einen riesigen Stapel leerer Kartons in meinen Händen die auf keinen Fall den Boden berühren sollten.

Als ich ihn in meiner Hand hatte, tastete ich nach der Öffnungstaste der Fernbedienung für die Zentralverriegelung … und stutzte, als das Schloss nicht aufsprang. Ich versuchte es erneut. Doch wieder blieb mein versuch, dass Auto zu öffnen, erfolglos.

Grummelnd riskierte ich einen Blick am Kartonstapel vorbei. Wieder zog ich eine Augenbraue nach oben. Konnte es wirklich sein, dass ich vergessen hatte, abzuschließen? Nein.. Ich könnte noch nicht einmal im Traum daran denken, inmitten von Oldenburg zu vergessen, das Auto abzuschließen. Zumal sich Laptop und andere Dinge mit enormen Wert im inneren des guten Stückes befinden.

Langsam wanderten meine Blicke weiter. Ich erkannte an den Pinückeln der Tür, dass sie wirklich nicht abgeschlossen war.

Nun hob ich auch meine zweite Augenbraue. Hatte ich schon immer eine magentafarbene Weste über dem Beifahrersitz hängen? Und was war das für ein Tierchen im Cockpit? Wo kamen diese Dinge plötzlich her?!

Ich kann nicht sagen, wie lange ich vor diesem Auto stand und meine Blicke durch das innere des Wagens wandern ließ. Ich wäre eingestiegen… Doch plötzlich erschrak ich ganz fürchterlich, als mir Blicke aus dem inneren des Wagens entgegen kamen. Nanu? Wie kam meine Kollegin denn so schnell in das Auto? Hatte sie wirklich so viel zu Mittag gegessen? Und wann war sie beim Frisör?!!

Ich muss schon sagen, dass ihr die neue Kurzhaarfrisur sehr gut stand.
Wieder vergingen Sekunden, in denen ich nachdenklich in das Innere dieses Autos starrte. Doch dann nahmen meine Augen die Größe von Toilettendeckeln an. Es war nicht meine Kollegin, die dort im Auto saß und die ich bereits seit Sekunden fragwürdig anstarrte. Es war ein fremder Mann, der mich genauso fragend anstarrte, wie ich es mit ihm tat.

Ein Blick über diesen wagen hinweg verriet mir, dass ich genau eine Parklücke weiter geparkt hatte. Die ganze Zeit stand ich vor einem vollkommen fremden Auto und spielte mit dem Gedanken einzusteigen. Und das auch noch zu einem fremden Mann, den ich zuerst für meine Kollegin gehalten hatte. Zu peinlich, dass der Besitzer dieses Wagens die ganze Zeit im Auto saß und meine Nachdenklichen Blicke verfolgt hatte.

Noch peinlicher, wenn meine Kollegin das nächste Mal auf meinen Blog klickt, und entdeckt, dass ich sie doch tatsächlich mit einem Mann verwechselt habe.

Dienstag, Oktober 10, 2006

Nachts die Prinzessin retten...

Die hinter mir liegende Nacht war grauenvoll. Es war wie in einem billigen Videospiel. Immer wieder war ich gezwungen aufzustehen um Items zu sammeln. Vergoldete Coins in Form von Taschentüchern, Hustensaft und ACE Saft. Um das ganze gefühlsmäßig abzurunden, musste ich noch nicht mal gegen Steinblöcke springen. Von Schlaf war keine Spur. Wie konnte ich nur an Schlaf denken? So hatte ich doch eine Prinzessin zu retten, die von gruseligen Monstern entführt worden war.

Erst nachdem ich drei mal meinen Schlafplatz gewechselt hatte, schlummerte ich mehr oder weniger friedlich in meinem Bett ein. Wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich gerade mal vier Stunden meine Augen geschlossen.
Den Morgen danach hätte ich ohne meinen Kaffee kaum überlebt.

Auf der Arbeit bat sich mit sein ähnliches Bild. Nur wenige der mir bekannten Gesichter schienen rund um zufrieden mit dem angebrochenen Tag zu sein.
Zum Glück ließ sich meine Stimmung mit dem Lesen der Kontaktanzeigen steigern.
Und mit der Erkenntnis, dass Teelichter auf dem Frühstückstisch brennend interessant werden können.

Ich muss gestehen, dass ich den Chef ein klein wenig vermisse. So habe ich den Guten seit unserer Betriebsfeier nicht mehr wieder gesehen....

Montag, Oktober 09, 2006

Keine Dünen. Kein anderes Werkzeug.

Ein Tag in Jever steckt immer voller Überraschungen. Ich erinnere mich gerne an meinen ersten Besuch in dieser Stadt zurück. Vollkommen nichts ahnend fuhr ich mit meinem Erdgasmobil am Jever Ortschild vorbei. Suchte verzweifelt nach Häusern, die wie Bierflaschen aussahen. Oder zumindest nach den in der Werbung versprochenen Dünen. Wenn es zwei Dinge gibt, die man beim Autofahren unterlassen sollte, dann sind es vollbusigen Frauen hinterher gucken UND nach Dünen suchen. Leider machte ich diese Feststellung erst nachdem ich über einen Verkehrskreisel gefahren war.

Wer kommt schon auf die vollkommen blödsinnige Idee, am Eingang einer Bierstadt einen Kreisel zu errichten?! Zumal man aus diesem Kreisel weder rechts, noch links ausfahren konnte. Ich würde gerne den Menschen kennen lernen, auf dessen Mist diese Idee gewachsen ist.

Heute tat sich endlich die Gelegenheit auf, meiner Kollegin zu beweisen, dass ich aus meinen eigenen Fehlern lerne. Geschickt erkannte ich den Kreisel und fuhr, so wie es sich gehört, um das gute Stück herum.

Gut.. ich gebe zu, dass dieser Kreisel dieses Mal durch auffallende Absperrrungen kenntlich gemacht wurde. Aber war tut das schon zur Sache?

Am Ziel unserer kleinen Weltreise angekommen, erkannten wir schnell, was wir daheim in Oldenburg vergessen hatten. Schon die ganze Fahrt über quälte mich so ein Gedanke im Hinterkopf. Doch leider verriet mir dieser Gedanke nicht, das dieses vergessene Gut etwas mit einer Schere und viel Fingerspitzengefühl zu tun hatte.
Das einzige Werkzeug, dass wir zur Erfüllung der Aufgabe benötigten, war ein simples Anlegewerkzeug. Doch dieses lag wahrscheinlich gut behütet im Werkzeugkoffer des Plan B Autos. Oder es wärmte sich an der Hosentasche eines Kollegen. Wenn ich ehrlich sein soll; Ich möchte es gar nicht so genau wissen.

Ich kann von Glück sagen, dass man beim großen T nie allein ist. Wie viele Male habe ich mich über die Reinigungskraft auf der Toilette erschrocken? An manchen Tagen hatte ich sogar das Gefühl, dass sie in der Toilette wohnt.. aber das ist eine andere Geschichte.
Schon bei unserem letzten Besuch stellten wir überrascht fest, dass wir uns die Räumlichkeiten mit einer Gruppe älterer Männer teilen. (Nein.. ich rede jetzt nicht mehr von den Toiletten, sondern von den Labyrinthartigen Fluren!)

Uns blieben zwei Optionen. Entweder wir fuhren die 60km zurück oder wir versuchten unser Glück bei den älteren Herren.
Auch wenn es ein harter Kampf war, so siegte doch der Versuch mit den älteren Herren. Vorsichtig klopften wir an die Tür. Schlichen uns unauffällig in die Höhle des Löwen. Was würde passieren, wenn wir plötzlich über einen stolpern würden?!

Die Spuren führten uns an eine offen stehende Bürotür. Sofort erkannten wir zwei Männer, die aufgeregt über Windows 98 diskutierten.
Wir klopften an den Türrahmen .. doch nichts passierte.
Wir begannen zu tuscheln, versuchten unser Glück noch ein zweites Mal mit einem Klopfen. Konnten oder wollten sie uns nicht hören?!

Als einer der Herren begann, sich genüsslich an seinen vier Buchstaben zu kratzen, explodierte unsere Bombe. Das war zu viel. Scheinbar hatte unser Lachen eine Art Klingeleffekt.
Ich kann nicht sagen, ob es dem Guten peinlich war. Fakt ist, dass er sich umdrehte und uns auf unsere Bitte sein Werkzeug lieh.
Endlich konnten wir mit unserer Arbeit beginnen.
Endlich eine Geschichte mit Happy End.

Sonntag, Oktober 08, 2006

Nachdenklich

Es kommt mir so vor, als hätte sie es sich noch einmal anders überlegt.
Die Flasche Hustensaft, die seit meinem letzten Blog Eintrag zu meinem treuen Begleiter geworden ist. Auch wenn sie noch immer kein einziges Wort mit mir gesprochen hat, so bin ich mir sicher, dass sie mir helfen möchte.

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Das Kratzen in meinem Hals scheint sich langsam jedoch sicher zu lösen.
Die Herbstliche Stimmung von gestern ist schon längst vergessen.

Es muss auch einsame Samstag Abende geben.
Allein im Flackernden Licht des Monitors. Die einzigen, wahrnehmbaren Laute stammen von dem Fernseher einen Stock unter mir. Was auf der einen Seite unheimlich erscheint, kann aus einem anderen Blickwinkel zum nachdenken anregen.
Alles scheint sowohl eine negative, als auch eine positive Seite an sich zu tragen.
Die Frage ist nur, ob solche Gedankengänge einen Nutzen an sich tragen...

Es wäre genauso gut möglich, dass sie in den Tiefen der grauen Herbststimmung ersticken...

Samstag, Oktober 07, 2006

Lieber zwei Flaschen Hustensaft...

Seit Stunden starre ich nun schon auf das Flackern meines Monitors. Irgendwie fällt es mir an diesem Abend schwer, etwas sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen.

Nicht nur einmal hatte ich das Telefon in der Hand. Doch immer wieder quälte mich die Vorstellung, ich würde klingen wie eine Nebelkrähe.
Was mache ich mir eigentlich vor?
Ich klinge wie ein dutzend Nebelkrähen auf einem Haufen!
Es spielt keine Rolle wohin meine Anrufe gehen würden. Ich bin mir sicher, dass jeder dort draußen Angst vor einer solchen Stimme am anderen Ende der Leitung hätte.

Ich kann nicht sagen, dass das Wetter dort draußen Schuld an meiner Herbstlichen Stimmung ist. Es ist vielmehr das Kratzen in meinem Hals und die unaufhaltsam laufende Nase die mir Kopfschmerzen bereitet.
Oha.. habe ich es doch wirklich geschafft, alle meine Wehwehchen einen Satz zu verpacken....

Irgendetwas in mir flüstert mir unaufhaltsam zu, dass ich alleine bin. Alleine mit meinen Gedanken, alleine mit meinen Wünschen und Sehnsüchten. Noch nicht einmal die Flasche Hustensaft möchte mit mir reden. Gut.. wahrscheinlich würde sie mich auch gar nicht verstehen. Vielleicht hätte ich gleich zwei Flaschen kaufen sollen. Dann würde sich an diesem Abend zumindest einer nicht so allein fühlen.
Es ist der erste Samstag seit langem, den ich alleine und daheim verbringe....

Immer wieder Blicke ich diese Flasche Hustensaft hoffnungsvoll an. Doch es passiert nichts. Entweder sie kann oder sie will mir nicht helfen. Ich tendiere zur zweiten Option.

Anstelle eines bunten Samstages verbringe ich den Abend zu Hause. Ich sollte mich zusammen mit einer Wärmflasche und dem Hustentee ins bett legen. Irgendetwas hält mich davon ab.
Es ist nicht so, das ich von diesem Plan abgeneigt wäre.
Doch allein die Vorstellung, hustend im Bett zu liegen und langweiligen Radioshows zu lauschen, ist Grund genug, vor meinem Rechner sitzen zu bleiben.

Freitag, Oktober 06, 2006

Arbeit mal anders

Draußen war es schon lange dunkel. Es hatte den Anschein, als würde die Stimmung mit jedem weiteren Regentropfen, der gegen das Fenster schlug, steigen.

Trotz der späten Abendstunde befand sich noch immer mein Schreibtisch in meinem Blickfeld. Es war laut um mich herum. Doch heute war das Büro nicht erfüllt vom Klingeln der Telefone. Sie waren still.. lauschten dem Treiben um sich herum.

Wer sollte schon anrufen? So befanden sich alle Bremer und Berliner Kollegen schon lange im mehr oder weniger wohl verdienten Feierabend. Um den Stimmen der Hausinternen Kollegen zu lauschen, brauchte ich kein Telefon. Sie waren alle da.

Die Pläne für diesen Abend waren gut durchdacht. Traditionelles Aalessen, gefolgt vom Hochprozentigen und nettem Beisammensitzen bekannter Gesichter. Das Ziel des Abends: Ein gemeinsamer Ausflug zum Jahrmarkt in Oldenburg.

High life in den Räumlichkeiten, die ich bisher als Arbeitsplatz angesehen hatte. Es ist ein seltsames Gefühl zur später Stunde, mit einem Bier in der Hand, am eigenen Schreibtisch vorbei zu schlendern. Die Atmosphäre ist erfüllt von den Klängen lauter Partymusik. Der Chef nur ein paar Meter weiter, das erste Mal, dass ich ihn ohne Anzug gesehen habe.

Ein Schmunzeln auf meinem Gesicht, als ich den Kollegen eine mir wohl vertraute Bierweisheit nähr bringen konnte. Scheinbar hatte keiner der Herren bisher in Erfahrung gebracht, dass man Frauen und Bier von unten ..öhm.. na ihr wisst schon ;)




Davon abgesehen ist alles wie immer. Die drei großen G´s scheinen standardisiert unter den Kollegen. Überall wird geredet, gelacht und gelästert.

Auch wenn ich mich als einzige Frau in dieser Männerdomäne etwas weiblich fühlte, ich versuche immer wieder aufs neue, jeden Augenblick zu genießen. Wahrscheinlich sind meine Tage schon lange gezählt. Es steht in den Sternen, wie lange ich noch Teil dieser äußerst sympathischen Gruppe sein darf. Könnte ich es mir aussuchen, so würde ich mit Sicherheit sagen; für immer. Doch wie sagt es ein Sprichwort so schön? Das Leben ist kein Wunschkonzert. Wie ich diesen Spruch doch verabscheue.

Es war noch lange nicht Mitternacht, als ich beschloss, die Heimreise anzutreten. Auch wenn ich ein charmantes Angebot bezüglich der Heimfahrt erhalten hatte, ich wollte noch einen der letzten Züge in Richtung Heimat erwischen.

Ich muss gestehen, dass ich mit gemischten Gefühlen nach Hause fuhr. An diesem Abend hatte ich wahrscheinlich etwas zu viel gesehen und gehört. In meinem Kopf hatten sich zu viele neue Erkenntnisse und vielleicht sogar Ansichten festgesetzt. Ich werde noch darüber nachdenken müssen....
Schade, dass meine lieblings Kollegin an diesem Abend nicht anwesend war.

Nicht nur ein Stöckchen...

Das Leben in der Großstadt hat mir ein Stöckchen zukommen lassen.

Ich habe lange darüber nachdenken müssen ..

Es ist mir eine Freude, dieses Stöckchen anzunehmen.

Danke ;)

5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:

- Die Freundschaft der Person, die ich von ganzem Herzen bewundere.

- Die Fähigkeit, rückwärts in eine Parklücke zu gelangen.

- Das Zugeständnis, mein ganzes Leben für die Menschen arbeiten zu dürfen, für die ich es jetzt mache.

- Playboy Bettwäsche, passend zum Tapetenmuster meines Schlafzimmers.

- Eine Senseo Kaffeemaschine.

5 Dinge die ich habe, aber lieber nicht hätte:

- "Mein" Mobiltelefon.

- Das Gefühl, enttäuscht zu werden.

- Gewisse Erinnerungen an Personen, auf die ich gerne verzichten würde.

- Angst vor dem Zahnarzt.

- Weiße Socken.

5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:

- Ein Handy, ausgestattet mit Foto- und Videofunktion.

- Meinen ganz persönlichen Büroarbeitsplatz.

- Einfühlsame Zimmerpflanzen.

- Einen Citroen, im besten Fall Farbe weiß.

- Leggins.

Ich möchte mein Stöckchen an folgende Personen weiterreichen:

Stefan, da ich gespannt auf seine Antworten bin

Andreas, damit er nicht an Langeweile in den Tiefen des großen T´s unter geht.

Thor, um das einfrieren seiner Blogkünste zu verhindern.

Lenny&Karl, um neue Blogfreundschaften zu schließen.

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Mittwoch, Oktober 04, 2006

Gestrandet

Heute ist es an der Zeit, erneut das Thema "Gute Idee- schlechte Idee" auf den Tisch zu legen. Es ist eine gute Idee, den Arbeitsfreien Tag mit Unternehmungen der lustigen Art zu füllen.
Es ist eine schlechte Idee, ein und den selben Gedanken mit tausenden anderen Menschen rund um Oldenburg zu teilen.

Zur Zeit findet in Oldenburg ein alljährlicher Jahrmarkt statt. Wieder einmal hatte ich mir alles in den buntesten Farben ausgemalt. Mein Tag sollte mich in eine Gruppe äußerst sympathischer, junger Männer bringen, mit denen ich den Feiertag zelebrieren wollte. Alles schien bis in das kleinste Detail geplant und organisiert.. doch ausgerechnet den entscheidenden Punkt hatte ich vergessen zu bedenken.
Dieser lautete Parkplatz.

Ich hätte mir selbst dafür in den Hintern beißen können. geschlagene 35km hatte ich für dieses Event hinter mich gebracht. und nun schien alles an einer kleinen Lücke zu zerbrechen. Noch nie hatte ich solch eine Flut an rollenden Blechbüchsen erlebt. Genervte Gesichter so weit meine Blicke reichten.

35 Minuten später beschloss ich zu kapitulieren. Nicht nur, dass mir ein Herr all seine schönen Finger gezeigt hatte, meine verzweifelten Bemühungen hätten mich fast einen meiner Seitenspiegel gekostet.

Enttäuscht, wütend und traurig schlug ich den Heimweg ein.
Ich war gescheitert. Mission impossible. Wieder einmal.
Zuhause angekommen würde ich sofort zerknirscht den Hörer in die Hand nehmen, um all meine Pläne abzusagen.

Doch kaum hatte ich meinen Wagen auf die heimische Einfahrt gestellt, schon lauerte die nächste Melli zerstörende Falle auf mich. Haustür Schlüssel vergessen.
Konnte dieser Tag noch schöner werden?! (Welch blanke Ironie...)

Vier Stunden verbrachte ich im inneren meines Autos. Vier Stunden voller nachdenklicher Gedanken und scheiternden Versuche, mir in den eigenen Hintern zu beißen. Ich war gestrandet. Gefangen auf einer violetten Insel namens Kia Sephia GTX.

Als ich zermürbt feststellte, dass ich anfing, die einzige CD in meinem Auto zu hassen, schaltete ich auf Radio um.

Zähneknirschend und voller Verachtung verfolgte ich ein Radiokonzert von Poolmann. Es ist mir egal, wie man diesen Herrn schreibt. Und ich bin geschockt, dass mein Word dieses Wort kennt...

Wahrscheinlich hätte ich noch Stunden gestrandet auf meiner kleinen Insel verbracht..

..ich rieb mir über meine Augen, als ich plötzlich einen blauen Golf III hinter mir entdeckte, aus dem drei gestalten sprangen. Kennzeichen HEF- XY 123. Endlich! Ein mir vertrautes Boot .. sie kamen um mich zu retten!!!

Sofort sprang auch in aus meinem Auto ..direkt in die Arme meiner Retter.
Supermann aus Bad Hersfeld am Steuer ... Batman und Robin aus Bremen als seine getreuen Begleiter. Meine Helden ;)

Mit Angst in ihren Augen erzählten sie mir, sie hätten sich Sorgen um mich gemacht.
Oha. dabei hatte ich die letzten vier Stunden damit verbracht, mir Gedanken zu machen, wie hilflos und einsam ich doch sei. Vielleicht sind dies jedoch einfach nur die typischen Gedankengänge eines gestrandeten Menschen....

Meine Helden brachten mich letztendlich zu dem Event, auf das ich schon den ganzen Tag gewartet hatte. Es war ein wirklich schöner Abend. Auch wenn es recht spät wurde.
Danke an Peter, Olaf und Benni....

Montag, Oktober 02, 2006

Kulinarisch durch und durch

Es gibt Dinge in meiner kleinen Welt, die ich als durchaus nützlich empfinde. Dazu gehört dieser Piepton im Cockpit, wenn ich vergessen habe, mein Licht beim verlassen des Wagens auszuschalten. Oder das Vibrieren meines Handys, da scheinbar jeder in meiner kleinen Welt ein und den selben Klingelton sein Eigen nennt.
Schieben wir die Ursache darauf, dass der Konzern, für den ich arbeite, seine ganz persönliche Melodie besitzt.

Heute ist mir wieder einmal etwa ins Auge gefallen, dass mich mehr als verwundert hat.
Keine Sorge. Ich rede nicht von einem gigantischen Staubkorn oder einer Wimper.

Es hatte vielmehr etwas mit Essen zu tun.
Und mit einer Tatsache, die ich als unnütz einstufe.

Ab und zu kann es vorkommen, das die Mittagspause durch ein ganz individuelles, firmeninternes Motto verschönert wird. Das können beispielsweise die Bayrischen Wochen sein, in denen es Essen rund um die Weißwurst und den Leberkäse gibt.

Es kann auch ein Wochen vorher angekündigtes Motto sein, welches in Form von schönen Postern unter die Mitarbeiter gebracht wird.
Ich erinnere mich noch genau an das letzte Mal. So weit das Auge reichte verschönerten Poster die Flure, die die Aufschrift trugen:
“Liebst Du mich noch?”
Für alle dort draußen, die in diesem Augenblick ihre Augenbrauen heben; Bitte keine Fragen dies bezüglich stellen ;)

Jedes dieser Mottos hatte bisher etwas Besonderes. Und wenn es auch nur ein Schmunzeln hervorgerufen hat. Doch in dieser Woche ist es anders. Das Schlimme an der Sache ist, dass ich nicht einstufen kann, ob es sich hierbei um etwas Positives, oder etwas Negatives handelt.

Das Motto in dieser Woche lautet:
Eine kulinarische Reise durch die ehemalige DDR.

Bisher hatte ich mich immer als jemanden eingeschätzt, der gerne neue und vor allerdings fremde Dinge ausprobiert. Doch in diesem Fall bin ich mir nicht sicher, was sich hinter Speisenamen versteckt, die ich in keine vorhandene Schublade stecken kann. Namen von Gerichten, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe...
In dieser Woche werde ich es mir zwei mal überlegen, ob ich meine Pause in der Kantine verbringe....