Sonntag, Februar 21, 2010

Trauriges Schicksal einer ganz großen Liebe

Ich frage mich, ob das hier überhaupt noch jemand lesen wird. Ob es noch jemanden gibt, den meine Lebensgeschichte interessiert. Aber egal ob ja oder nein… das spielt überhaupt keine Rolle. Ich habe eine Menge zu erzählen. Denn es ist viel passiert.

Eigentlich war mein Leben bisher ganz in Ordnung. Ich hatte ein schönes Auto.. eine tolle Wohnung. Ich war mir immer so sicher, dass das alles für die Ewigkeit hält. War natürlich nicht so. Man.. wie naiv ich war. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich mein Auto das erste Mal gesehen habe. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ein Traum von violett vor einem schönen Autohaus. Ich war so stolz, als ich den Wagen abholte und die Schlüssel bekam. Wie stolz ich hinter dem Lenkrad saß und meinen Wagen das erste Mal nach Hause brachte. Das ist nun über drei Jahre her. Mein Auto war immer so ein treuer Lebensgefährte. Der hat mich nie im Stich gelassen. Egal wie mies das Wetter oder wie schlechte meine Laune war – Mein Auto war immer für mich da. Es hat mich sogar beim Singen ausgehalten. Und hey… das ist nun wirklich schrecklich. Klar… der gute hat im Laufe der Jahre ein paar Schönheitsfehler abbekommen. Aber es war mein Auto.

Und dann letzte Woche.. da passierte das Unglück. Ich war lange nicht mehr gefahren. Hatte mein Auto allein gelassen im harten Frost und Winterwetter. Der Motor sprang an… gar kein Problem. Aber dann folgte ein elendiges Knackgeräusch und die Lenkung war schneller kaputt, als ich ein verzweifeltes NEEEEEIIIIIIN von mir lassen konnte. Vorbei war es mit der Lenkung. Und aus war es mit den Bremsen. Und das bei einem Auto mit 700€ Restwert und einen Monat vor dem TÜV. Klasse. Hätte nicht besser kommen können. Mir war schnell klar, das das reparieren nicht lohnt. Und so steht mein treuer Lebensgefährte jetzt weit hinter meiner Wohnung. Alleine und von mir im Stich gelassen. Wartend auf jemanden, der ihn haben möchte. Und sei es der Schrotthändler. Trauriges Schicksal einer ganz großen Liebe….

Manchmal gehe ich vorsichtig an ihm vorbei. Sehe reumütig durch die inzwischen so ungepflegten Fensterscheiben. Manchmal streichele ich ihn auch. Er fehlt mir. Eigentlich hätte ich ihn schon lange an einen dieser Türkischen oder Albanischen Automänner abgeben müssen. Aber ich bringe es nicht übers Herz. Trauriges Schicksal einer ganz großen Liebe….