Sonntag, Dezember 31, 2006

Jahresrückblick I

Nachdem ich mir vor einigen Tagen einen Jahresrückblick im Fernsehen angesehen hatte, kam mir die Frage in den Kopf, was ich im zu ende gehenden Jahr alles geschafft, geleistet und erlebt habe. Worauf ich stolz war, was mich besonders berührt hat und aus welchen Dingen ich Ansichten gezogen habe, die ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde.

Ich kann schon jetzt verraten, das es ein langer Blog Beitrag werden wird. Aufmerksame Leser sollten mit der Idee spielen, noch einmal in die Küche zu gehen, sich einen heißen Tee oder Kaffee zu zaubern. Vielleicht passende Hintergrundmusik zu wählen und anschließend in meinen Jahresüberblick zu tauchen.

Januar

Ich erinnere mich noch genau an einen verscheiten Wintertag. Es war der erste Tag der Woche den ich Dank angesammelter Überstunden daheim auf meinem Sofa verbringen durfte. Ich hatte für diesen Tag keinerlei Pläne auf die Beine gestellt. Warum auch? Ein Tag ohne Überraschungen, doch dafür mit umso mehr Kaffee gefüllt, trägt mehr Entspannung in sich, als ein Tag voller geplanter Aktivitäten.

Ich stutze, als plötzlich mein Handy zu klingeln begann. Etwas schwerfällig erhob ich mich von meinem Sofa, schlüpfte in meine magentafarbenen Hausschuhe und suchte nach dem klingelnden Feind.

"Melanie F. ... "

"Hallo Melanie! Schön Dich zu hören, hier ist H....."

Auch wenn ich es nicht selbst sehen konnte, so spürte ich, dass sich meine Augen auf die Größe von Suppenschüsseln weiteten. Acht Monate lang hatte dieser Mann die Rolle meines Vorgesetzen eingenommen. Wir hatten uns damals auf der "Kick off" Veranstaltung kennen gelernt. Nach einem kräftigen Händedruck und einigen Gesprächen schlossen wir uns als Team zusammen. Ich erinnere mich gerne an die Zeit mit ihm zurück. Nicht selten waren wir bis in die späten Abendstunden unterwegs. Erkundeten zusammen die Weiten des Saterlandes und die Menschen, die diese Ortschaften ihr zu Hause nannten. Lange Arbeitszeiten machten mir nichts aus. Dankend nahm ich jeden Tag sein Wissen entgegen, das er geduldig mit mir teilte. Versuchte mein Bestmögliches um seinen Wünschen zu entsprechen und seinem Wissensstand gleichzukommen.

Oft nahm er mich mit zu sich nach Hause. Ich lerne seine Frau und seine drei Kinder kennen. Unzählige Male saßen wir bei ihm im luxuriös eingerichteten Garten mit Pool und tranken Kaffee. Immer wieder beobachtete ich, wie H mit dunkler Miene kalorienarmen Süßstoff unter seinen Kaffee rührte. Immer wieder versicherte ich dabei seiner Frau, dass H seine Diät strengstens einhalten würde. In Wahrheit kamen wir an keiner Eisdiele vorbei.... aber das musste sie nicht wissen.

Es war ein Sonntag Nachmittag, an dem mein Telefon schellte und ich seine Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. Etwas geknickt berichtete er mir, das er krank geworden sei. Das er über mehrere Wochen nicht zur Arbeit kommen könne. Dann fragte er mit fester Stimme, ob ich es mir zutrauen würde, von nun an seinen Job zu erledigen. Alleine.
Motiviert wie ich war, riskierte ich diesen Sprung in das kalte Wasser. Stattete ihm am nächsten Morgen in der Frühe einen Besuch ab und nahm Laptop, Handy und Dienstwagen entgegen. Was spielte es schon für eine Rolle, das ich die halbe Nacht kein Auge geschlossen hatte. Hier ging es um weitaus mehr als tägliche Arbeit. Mein Stolz und meine gesteckten Ziele standen auf dem Spiel. Den Rest erledigte der hohe Adrenalinspiegel.

Mit Handy an meinem Ohr und Werkzeugköfferchen in meiner Hand fuhr ich allein von Kunde zu Kunde. Immer mit den Worten in meinem Kopf, das H immer als Ansprechpartner für mich bereit stand. Immer.

Von da an verdiente ich auf diese Weise vier Monate lang meine Brötchen. Erledigte motiviert und erfolgreich hunderte von Kundenaufträgen. Ich lernte viele neue Menschen kennen. Fuhr zu monatlichen Teambesprechungen und wurde ein fester Teil des technischen Kundendienstes.

Doch dann musste ich gehen. Musste Platz machen für neue Dinge, die in diesem Bereich stattfinden sollten. Alles was mir aus dieser Zeit bleibt, ist ein spitzenmäßiges Arbeitszeugnis, das noch heute von meinen Heldentaten berichtet.

Aber nun wieder zurück zu dem Telefonat. H erzählte mir, dass er und der Teamleiter sich noch einmal bei mir bedanken wollten. Ich sei zum Frühstück eingeladen. Nur H. , der Teamleiter und ich. Überrascht sagte ich zu.

Es war mein erstes Frühstück mit einem Teamleiter. Ein wirklich großartiges Gefühl, das sogleich von einem leichten Stechen begleitet wurde... denn auch wenn ich es mir noch so sehr wünschte, ich war kein Teil mehr von ihnen.

Als sich das Frühstück dem Ende neigte, bedankte ich mich. Reichte zuerst dem Teamleiter und anschließend H meine Hand. Er hielt sie fest, schaute mir tief in meine Augen und sagte, ich solle wieder kommen. Mit festem Blick sah ich in seine blau grauen Augen. Versprach ihm, dass ich wieder kommen würde. Wenn nicht mehr in diesem Jahr, dann im darauf folgenden....

Februar

Gefangen im Innendienst sah die Welt nicht mehr annährend so spannend aus, wie in den Monaten zuvor. Verträumt blickte ich Tag für Tag aus dem Fenster oder sah den grauen Gardinen bei ihrem Spiel mit dem Wind zu. Im besten Fall bekam ich ein verschneites Eichhörnchen zu Gesicht.. doch das war ehr die Ausnahme.

März

Zwar befand ich mich noch immer im Innendienst, doch wurde nun endlich die graue Alltagsträgheit von einer fordernden Aufgabe abgelöst. Nachdem eine telefonische Anfrage einer Oldenburger Schule beim großen T eingegangen war, lag es an mir, diesen Wünschen nachzukommen. Endlich wieder hoch motiviert, machte ich mich an das Werk. Bereitete einen sechsstündigen Vortrag vor, um meinen Beruf erfolgreich vor 100 Schülern zu vertreten. Der anschließende Lob von meinem Chef und einer hohen Sekretärin, bestätigte meinen Erfolg auf ganzer Linie.

Ende März unterzeichnete ich den Kaufvertrag meines neuen Autos.

April

Im April nahm ich eine Aufgabe an, an der ich mir nicht nur die Zähne ausbiss, sondern darüber hinaus viele negative Eindrücke mitnahm. Viele davon prägen mich noch heute.

Es war der Monat, an dem ich den “Girls Day” in die Hand nahm. Ein Tag, an dem Schulmädchen Unterrichtsfrei bekommen um acht Stunden in echten Männerberufen zu arbeiten. Eine wirklich gute Sache. Auch ich habe zu Schulzeiten oft an diesem Projekt teilgenommen. Zwar habe ich auf diese Art nicht wirklich meinen Traumberuf kennen gelernt.. aber es hat mich auf den richtigen Weg gebracht. Das alleine ist sehr viel Wert.

Aber wieder zurück zu diesem verhängnisvollen 27. April.
Ich habe Dinge gesehen, die wahrscheinlich nicht für mich bestimmt waren.
Dinge, die ich niemals hätte sehen wollen.
Dinge, für die ich niemals eine Emotion eingeplant hatte.
Dinge, die meine Ansichten um 180 Grad gedreht haben.

Ich wurde an diesem Tag von einer Person enttäuscht, die ich bis dato sehr bewundert hatte.

Darüber hinaus bin ich an diesem Tag für meinen Job an meine äußersten Grenzen gestoßen und habe noch nicht einmal ein simples Danke dafür geerntet.

Dafür habe ich gelernt, das ich eine verzweifelte Einzelkämpferin bin, die für Dinge, die ihr am Herzen liegen kämpft ohne aufzugeben….. Das Leben geht weiter.

Fortsetzung folgt....

Samstag, Dezember 30, 2006

Telefonstreiche

Sie hält noch immer an, diese beißende Unmotiviertheit. Was ich einst mit starkem Kaffee vertreiben konnte, erscheint nun wie ein großer Klumpen, der sich beim besten Willen nicht entfernen lässt.

Oder vielleicht trinke ich auch einfach nur mal wieder zu viel des koffeinhaltigen Heißgetränkes. Ich weiß es nicht.

Gerade rege ich mich darüber auf, das andauernd das Telefon schellt. Fast jede halbe Stunde verlasse ich mein Wohnzimmer und eile in Richtung des klingenden Feindes. Es könnte schließlich etwas wichtiges sein. Doch anstatt einer netten Stimme am anderen Ende, stoße ich immer wieder auf´s neue auf endlose Stille in der Leitung.
Keine Stimme... keinerlei Hintergrundgeräusche... noch nicht einmal ein Atmen ist zu vernehmen.

Ich hasse Telefonstreiche dieser Art. Nicht nur, das es relativ nervtötend ist alle halbe Stunde zum Hörer zu greifen... Dazu kommt die beißende Frage, wer es denn dort draußen auf mich abgesehen haben könnte. Zwar habe ich eine leise Vermutung.. doch darüber wird an dieser Stelle nicht weiter philosophiert.

In meinen Augen ist dieser Aufstand verdammt feige. Wenn es jemanden dort draußen gibt, der alle halbe Stunde in den Genuss meiner Stimme kommen möchte.. ich unterhalte mich gerne am Telefon. Doch anzurufen und im Ernstfall keinen Ton heraus zu bekommen.. ja, es ist mehr als feige.

Wahrscheinlich hatte mein Kollege damals recht, als er sagte, ich solle auf keinen Fall meinen kompletten Namen im Telefonbuch angeben. Doch auch ihm schenkte ich lediglich ein Lächeln, als er mich vor den vielen Anrufern warnte, die nach Frauennamen im Telefonbuch suchen. Arbeitssuchende oder einfach nur Menschen mit zu viel Zeit, die auf diese Weise einen besonderen Kick suchen. Leider kam diese Information eine Woche zu spät für mich.

Freitag, Dezember 29, 2006

Die erste Phase

Langsam jedoch unaufhaltsam, schleicht sie sich von hinten an. Ich bin machtlos. Kann lediglich zusehen und hoffen, das ich auch mit ihr die Stärken zeigen kann, auf die ich in 2 1/2 Jahren meine Luftschlösser erbaut habe.

Als mir in den letzten Jahren Menschen von ihren Sorgen zu dieser Zeit erzählten, schenkte ich ihren Worten lediglich ein müdes Lächeln. Mich würde es nie treffen. Diese unmotiviertheit, dieses Gefühl irgendetwas falsch zu machen oder an irgendwelchen Ecken zu scheitern.

Wie ich doch im Unrecht lag. Denn nun hat sie auch mich in ihren Fängen. Das Gefühl, dass mir sagt, das ich mich irgendwie auf dem falschen Weg zum Ziel befinde. Immer wieder stolpere ich über meine eigenen Füße. Kämpfe gegen meinen inneren Schweinehund und stelle hinterher zweifelnd fest, dass mir meine Werke nicht gefallen.

Und schon ist er wieder da, der riesige Radiergummi, der sich mit dem kleinen Kreuz oben in der Ecke eines jeden Word Dokumentes bedienen lässt. Wieder beginne ich erneut. Lasse meine Finger über die Tastatur schweifen um erneut einen Anfang für mein Lebenswerk zu schaffen. Immer und immer wieder.

Es ist ja nicht so, das es mir an einem Thema fehlt. Doch erscheint es in meinen Augen als eine Unmöglichkeit, all meine Gedanken zu diesem Thema in magere 15 Seiten zu verpacken. Woher die Zusammenhänge nehmen? Woher das Anschauungsmaterial beziehen? Wenn ich könnte, dann würde ich sofort zum Telefon greifen. Würde Kollegen aus ihrem Feierabend rütteln und sie mit Fragen bombardieren. Ich habe so unglaublich viele Fragen. Viel zu viel erscheint noch immer als Fragezeichen, zu dem ich dringend die Antworten benötige.

Zum Glück sind es nur noch wenige Tage, bis ich endlich an meinen Schreibtisch zurück kehren kann. Mein Telefonbuch ist gefüllt mit Nummern, die ich anrufen möchte. Eine Tatsache, die ich keineswegs als Selbstverständlichkeit ansehen kann und will.

Ich habe bereits eine To Do Liste erstellt. Dinge, die ich in einer bestimmten Reihenfolge am ersten Arbeitstag erledigen möchte. Vielleicht sollte ich dabei den ersten Punkt noch einmal überdenken.. Aber nun gut .. ich werde sehen, ob ich meine Wege gehen kann.

Ich habe noch fünf Monate um mein Lebenswerk zu vollenden. Sehr wenig Zeit, in der ich versuchen werde, nahezu jeden Tag auszunutzen. Ich werde es schaffen.

Donnerstag, Dezember 28, 2006

Nur eine Frage...

Vielleicht sollte ich aufhören, irgendwelche wirren Blog Beiträge unter dem Genuss von zu viel Kaffee zu verfassen. Der Koffein Schock ist lange vorbei. Was jedoch bleibt, ist das teure Parfum, das ich immer wieder auf´s neue gerne in Augenschein nehme.

Dazu kommt eine Frage, die mir wirklich auf der Seele brennt. Eine Frage, die mir einfach keine Ruhe mehr lässt und mich darüber hinaus viele Minuten der vergangenen Nacht gekostet hat.

Wann um alles in der Welt verwendet Frau einen solchen Duft? Ich habe ein paar typische alltags Situationen nebeneinander gestellt um herauszufinden, in welcher sich ein Duft dieser Klase tragen lässt.

Im feinen Restaurant - Der erste Einfall, der mir in den Kopf kam. Doch wie hoch stehen die Chancen, dass sich die gut aussehende Bedienung zu einem beugt, einen tiefen Atemzug genießt und anschließend ein passendes, unvergessliches Kompliment bezüglich des Duftes abgibt? Sehr gering. Fazit: Dieser Punkt scheidet aus.

Im Kino - Ob es bisher irgendwem außer meiner Wenigkeit aufgefallen ist, dass man außer dem Geruch von Popcorn nicht wirklich in den Genuss von fremden Düften kommt? Entweder die Klimaanlage strömt den Geruch von frischem Popcorn aus um Kunden zu ködern oder ich zweifle an meinem gesunden Menschenverstand. Probiert es doch einfach mal beim nächsten Kinobesuch aus. Nehmt einen Freund als Begleitung mit ins Kino, der viel Wert auf guten Geruch legt und aus diesem Grund Unmengen an Parfum verwendet. Setzt euch neben ihn, genießt den Film, eure Popcorn, das Bier .. und versucht, seinen Geruch wahr zu nehmen. ihr werdet überrascht sein. Es funktioniert nicht. Fazit: Auch dieser Punkt scheidet aus.

In der Rolle der Messedame - Dieser Punkt scheidet ebenfalls aus. Die Gründe für meinen Entschluss sind hier nachzulesen.

Auf der Arbeit - Ich muss gestehen, dass sich dieser Duft wirklich großartig an einem gemütlich und stilvoll eingerichteten Schreibtisch machen würde. Doch habe ich schon erwähnt, dass ich als IT_Systemelektronikerin beschäftigt bin? Nach neun Stunden im Kabelschacht erfüllt selbst das beste Parfum nicht mehr wirklich seinen Zweck und seine Lebensaufgabe. Darüber hinaus, sind die Chancen auf ein Kompliment sehr gering. ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie meine lieblings Kollegin auf mich zukommt, sich mir mit ihrer Nase nährt und anschließend vor Begeisterung im kreis hüpft. Nein... das würde irgendwie nicht zusammen passen...
Aber vielleicht sollte ich es einmal anders herum versuchen ... es hätte mit Sicherheit einen Schmunzeleffekt der obersten Schublade. Fazit: Wieder ein Punkt auf meiner Liste, der zum ausscheiden gezwungen wird.

Wie man sieht, bin ich bisher zu keinem Ergebnis gekommen...

Mittwoch, Dezember 27, 2006

Ein unvergessliches Lächeln

Ich erinnere mich noch genau daran, wie oft ich vor dem großen Schaufenster einer bekannten Parfumkette stand. Wie ich meine Nase an der Schaufensterscheibe platt drückte und mir ausmalte, wie schön es doch wäre, diesen Duft an mir zu tragen....
Wie ich die bunten werbenden Plakate und Dekorgegenstände aufsaugte und tief in meinem Herzen verewigte... Ja, es war Liebe auf den ersten Blick. :)

Er verzauberte mich bereits, als ich noch gar nicht in den Genuss dieses Duftes gekommen war. Ich mochte eben die Werbung. Und wie Frauen nun mal sind, erhoffen sie sich mit dem Kauf eines Produktes genau die Eigenschaften, die die hübsche Blondine auf den großen Plakaten ausstrahlt und verkörpert. Ich gebe ja zu, dass die Chancen sehr gering sind. Aber dann kommt dieser Gedankengang, der einem die minimasten Trefferquoten vor Augen führt. Dicht gefolgt von der rosafarbenen Wolke, die einen in das Geschäft schweben lässt, einen zwingt wirklich alles einmal anzufassen (incl. dem netten Verkäufer), und dafür so viel Geld dort zu lassen, dass ich sehr viele Telefone anschließen muss, um diese Lücke auf meinem Konto wieder schließen zu können.

Es ist immer wieder das gleiche Spiel. Und die gleiche Kunst, schneller nach der Geldbörse zu greifen, als das Gewissen einem einreden kann, das diese Art von Geldausgabe absolut unnütz ist...

Doch dieses Mal bin ich stark geblieben. Schließlich kann man als Frau nicht einfach in das Geschäft spazieren und einen 50 Euro Duft erwerben. Ich möchte nicht sagen, das es sich nicht gehört... doch dies ist eines der wenigen Dinge, die man geschenkt bekommen muss.

Ich könnte Stunden damit verbringen, dieses kleine Parfumfläschen anzusehen. Ich sitze einfach nur da, starre es an und denke an die besonders liebe Person, die mir mit diesem kleinen Weihnachtspräsent ein breites Lächeln in mein Gesicht gezaubert hat.
Schließlich hatte ich wirklich nicht damit gerechnet, dass mein größter Wunsch in Erfüllung gehen würde.

Es ist wirklich erstaunlich, wie leicht man einer Frau ein unvergessliches Lächeln schenken kann.... vielleicht denke ich auch einfach nur zu weiblich.

Dienstag, Dezember 19, 2006

Von Warteschlangen und Warenkörbchen

Mit schnellen Schritten schlängelte ich mich vorbei an der endlos wirkenden Schlange vor dem Parkhaus. Auch wenn es etwas unfair wirkte, so trug ich ein dezentes Lächeln auf meinen Lippen. Umfasste dabei fest die Check in Karte zum Konzerninternen Parkplatz um schob sie freudig zwischen meinen Fingern hin und her.

Es ist schön einen Parkplatz direkt in der Innenstadt zu besitzen. Gerade an den vorweihnachtlichen Tagen, in denen wirklich jeder in die Stadt möchte und Parkhaus Stellplätze so selten sind, wie gelungene Schnäppchen beim Nanu Nana.

Wahrscheinlich hatte ich es mir zu einfach vorgestellt. Ich wollte die letzten Sonnenstrahlen einfangen. Meinen freien Tag mit Shopping verbringen und auf diese Weise einfach mal wieder die Seele baumeln lassen.

Wer hätte denn gedacht, dass an einem gewöhnlichen Montag die Stadt aus allen Nähten platzen würde? Hektische Blicke so weit ich sehen konnte. Ein Meer an Einkaufstüten, Rucksäcken und Kinderwagen. Und irgendwo dazwischen eine gerade mal 1,64m kleine, junge Frau, die sich einen schönen Tag erhofft hatte und nun nicht wirklich viel zu sehen bekam.

Es dauerte nicht lange, bis ich mich an der Süßwarenkasse des Kaufhofs wieder fand. Gefangen zwischen dutzenden alten und pikfeinen Damen, die hier für ihre reichen Kinder und Enkel die feinsten Süßwaren eroberten.

Kaum zu fassen, das ich mich mit nur einem Teil in meinen Händen in diese Schlange wagte. Gut, es war ein ausgesprochen großes und kostspieliges Teil. Es sollte ein Geschenk sein. Eines, für zwei besonders liebe Menschen in meinem Leben.

Vor mir tummelten sich acht Damen im feinen Pelzmantel. Alle kleiner als ich doch dafür mit einer Dicke an Lippenstift verziert, die über die kleine Größe hinwegsehen ließ.

Jede von ihnen hielt ein Warenkörbchen in ihren Händen. Und jedes davon war bis zum Rand gefüllt mit den teuersten Spezialitäten. Wer nun meint, dass diese Damen alles im viel preisgünstigeren Plastiktütchen kaufen, hat weit gefehlt. Sie kaufen alles einzeln. Wirklich alles.

Und wirklich jedes noch so kleine Schokoladenkügelchen wird von der leicht angesäuerten und überaus unmotivierten Verkäuferin einzeln durch den Scanner gezogen. Ein einzigartiges Erlebnis, wenn das vorweihnachtliche Adrenalin in den Blutbahnen kocht. Die Blicke alle fünf Minuten zur Uhr wandern, und man immer wieder aufs neue feststellen muss, dass es keinen Zentimeter vorwärts geht.

Geschlagene 20 Minuten habe ich in dieser Schlange verbracht. Und nun noch einmal zur Verdeutlichung: Es waren "nur" acht Damen vor mir in dieser Warteschlange....

Warum feiern wir ausgerechnet immer dann Weihnachten, wenn die Geschäfte voll sind?!

Wichtig!

Ich habe gerade eine interessante Mail in meinem Postkasten gefunden. Virtuelle Post mit einem Inhalt, den ich niemandem dort draußen vorenthalten möchte.

Viel zu oft ärgere ich mich über Spam Mails. Irgendwelche wirren Nachrichten, die mir immer wieder aufs neue ein gewisser Herr Enlargo ya Penis zukommen lässt. Als wenn ich seine Dienste jemals in Anspruch nehmen würde... aber nun gut. Woher soll der Gute denn auch wissen, dass sich hinter dem Namen Melli eine junge Frau und nicht etwa ein Herr mit gewissen Interessen versteckt?

Normalerweise werden diese Mails immer in Englischer Sprache verfasst. Doch die Mail, die ich heute in meinem Postkasten entdeckt habe, war anders.

Ihr Betreff lautete: Ihre Telekom Rechnung vom xxx bis xxx

Eine auf den ersten Blick sehr authentisch wirkende Mail, die sowohl korrekte Angaben von Infoseiten des großen T´s enthielt, als auch den richtigen Namen des Vorsitzenden für den bereich Mitte. Auch der dort angegebene Standpunkt stimmte mit dem des Originals überein. Als Anhang wurde eine ZIP Datei an die virtuelle Post gehängt. Es sei die detaillierte Rechnung, schrieben sie in einer ihrer vielen Textzeilen.

Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass es wirklich ein netter Versuch ist. Viele ahnungslose Kunden werden an diesem Tag auf diese Mail klicken. Sich die ZIP Datei herunterladen, sie entpacken und sich hinterher wundern, dass der geliebte Rechner nicht mehr hochfährt....

Mails des großen T´s enthalten das Firmenlogo. Diese Mail war noch nicht einmal magentafarbend angehaucht. Darüber hinaus schreibt man das Wort Dezember nicht mit Doppel B. Das große T würde niemals virtuelle Post mit Rechtschreibungsfehlern verschicken. Dann überschnitten sich die Daten, die in dieser Mail verwendet wurden. Der Verfasser konnte sich scheinbar nicht so recht entscheiden, ob die Rechnung nun für den Monat November oder Dezember gelten sollte. Oder wie er diesen Monat nannte; Dezembber. Aber nun gut.. wahrscheinlich befindet er sich noch nicht einmal in Deutschland...

Solltet ihr im Laufe dieses Tages, oder im Verlauf der kommenden Woche, ähnliche Post erhalten, so werft sie gleich in den Papierkorb. Zwar habe ich den Anhang weder gespeichert noch entpackt, doch trotz alledem kann ich euch versprechen, dass sich keine Detaillierte Rechnung hinter diesem verpackten Bündel an Daten versteckt.

Sonntag, Dezember 17, 2006

Melli und Bowling

Ich hatte mich an diesem Abend mit meiner lieblings Kollegin und ihrem Mann zum Bowling verabredet. Ich mag Bowling. Doch die Tatsache, dass jeder meiner Mitspieler über 100 erreichten Punkten lag, und ich mich auf gerade mal 29 befand, ließ das ganze etwas kniffelig werden. Gefühlt hatte ich schon lange Löcher in die Bahn geschlagen. Musste dabei immer wieder an eine meiner lieblings Simpsons Folgen denken. Die, in der Marge von Homer eine Bowlingkugel geschenkt bekommt doch dann verzweifelt feststellt, dass sie absolut untalentiert für diese Sportart ist.

Zum Glück hat sie einen netten Franzosen auf der Bahn getroffen. Den hatte ich nicht. Dementsprechend sahen auch meine Ergebnisse aus.

Ursachenforschung :

"Melli, Du musst mehr in die Knie gehen. Die Kugel parallel zu Deinem Körper schwingen, sie vor dem Aufsetzen gefühlt aufsetzten, und so lange wie möglich die Finger in der Kugel behalten..."

Was?! Allein in der Theorie konnte ich mir lebhaft ausmalen, wie ich der Länge nach einen Bauchklatscher hinlegen würde. In der Praxis sah es so aus, dass ich wieder einmal die Kugel auf die Bahn schmetterte und somit ein neues, imaginäres Loch erzeugte.

Auch wenn sich nicht gerade ein neuer Stern am Bowling Himmel aufgetan hat; Es machte wirklich riesigen Spaß. Und das sowohl auf die Sicht des Spiels, als auch auf das Beobachten von waschechten Bowlern in freier Wildbahn.

Mollig Männer über 40, die in auffallend rot geringelten Pullovern mit glitzernden Broschen auf ihrer Brust um Aufmerksamkeit ringen. Oh man.

Nicht nur einmal wurden wir von unseren Bahnnachbarn angesprochen. Während ich die ehr schüchterne Ausführung des Bowlers erwischte, bei dem es mit einem simplen “Hallo” getan war, machte ein Anderer meiner lieblings Kollegin ein schräges Kompliment über ihre “Kugeln”....

Nachdem wir vier Runden gespielt hatten, die ich alle samt mit unter 70 Punkten verlor, beschlossen wir noch etwas Trinken zu gehen. Es ist gar nicht leicht an einem Samstag Abend in der Stadt eine nicht überfülle Bar zu finden.

Irgendwann landeten wir in einer abgelegenen Ecke der Innenstadt. Auch wenn die etwas rustikale Umgebung ungewohnt war, so hatte es doch etwas Gemütliches an sich. Es war schön zusammen die Faszination des Kerzenscheins zu entdecken, über Gott und die Welt zu reden und Gemeinsamkeiten zu entdecken, die bisher verborgen schienen.

Danke an dieser Stelle noch einmal für den schönen Abend :-)

Samstag, Dezember 16, 2006

Von Tagträumereien...

Zufrieden legte ich meine Füße auf das Sofa und zappte mich durch die Flut an bunten Programmen, die mir den Abend und somit auch den Wochenausklang versüßen sollten. Doch es viel mir nicht leicht, meine Gedanken auszuschalten. Immer wieder kamen mir Bilder aus der vergangenen Woche in den Kopf.

Es ist erstaunlich, wie weit sich die Realität an manchen Tagen von Tagträumereien entfernt. Seit Monaten hatte ich nun schon beobachtet, wie sich mein Kollege ein Reich aus Luftschlössern erbaut hatte. Er schien es mehr zu lieben, als sein eigenes Leben. Verteidigte es stark gegen Angriffe, die sich ihm im alltäglichen Leben in den Weg stellten.

Jeder von uns trägt diesen Traum in sich. Doch wir alle haben längst begriffen, dass die Chancen mehr als gering sind. Gerade auf die Sicht des nächsten halben Jahres.
Im besten Fall wird einem von uns das Schicksal zum Ziel verhelfen. Doch was sind schon 10% über 120 Anwärtern?

Bis zur letzten Woche war ich felsenfest davon überzeugt, dass er als Einziger seinen Träumen treu bleibt. Und das bis zum Ende. Das er frühestens in einem halben Jahr erwacht und sieht, wie die Realität in Wirklichkeit ausschaut.

Doch dann überraschte er uns mit einem Satz, den keiner von diesem jungen Mann erwartet hätte. Ein Satz, der das Scheitern seiner Hoffnungen auf den Tisch legte.

Wenn selbst er nicht mehr an das Ziel von uns allen glaubt, wer soll es dann tun?

Freitag, Dezember 15, 2006

Freitag Morgen II

Nachdem ich einen heißen Kaffee und die Worte meines besten Freundes genossen hatte, erschien der Tag schon wieder in einem ganz anderen Licht. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann mir ein koffeinhaltiges Heißgetränk das letzte Mal soo gut getan hatte.

Langsam beginnt die Situation zu eskalieren. Die lauten Gespräche sind schon lange durch zehn unterschiedliche Radiosender abgelöst worden. Jeder geht seinen persönlichen Vorlieben nach. Wozu Rücksicht? Verhalten scheint keinerlei Rolle zu spielen.

Ab und zu gehen sich die Jungs gegenseitig auf den Senkel. Dann fliegen Plastikflaschen durch den Raum, die von bösen Worten verfolgt werden. Ruhe herrscht erst dann, wenn keine Steigerung mehr zur vorherigen Situation zu finden ist. Zumindest für die darauf folgenden fünf Minuten.

Ein Lächeln bringt nur die Erkenntnis, dass es auch schon schlimmer an manchen Tagen in diesem Lernzentrum zuging. Noch haben sie keine Krone gebastelt und einen König gewählt, der anschließend auf den höchsten Büromöbeln Platz nimmt, um von dort über sein Volk zu regieren.

Ja.. ich frage mich wirklich, was ich hier verloren habe. Auch wenn es mir unheimlich auf dem Nerven herumtanzt; ich halte mich weitestgehend zurück. Was habe ich als einzige Spezies meiner Art für eine Chance, dass mein Geschimpfe anerkannt wird?!

Freitag Morgen

Langsam beginne ich mich zu fragen, was ich heute in diesem Lernzentrum verloren habe. Es ist niemand da, der meine Anwesenheit überprüft hat. Eigentlich hätte ich genauso gut zu Hause bleiben können. Doch stattdessen habe ich mich um 5:45Uhr aus dem Bett gerollt. Habe mit geschlossenen Augen nach der Senseo Maschine getastet und gehofft, dass sie meinen Tag retten könnte.

Ob es wirklich etwas gebracht hat? Nun ja.. zumindest haben sich nach dem Genuss des heißen Kaffees meine Augen geöffnet. Ein entscheidender Vorteil, der mich zumindest einen Schritt nähr an einen Start in den Tag brachte.

Nun sitze ich hier, gefangen in diesem Lernzentrum. Es ist laut um mich herum und das Aroma von frischen Zwiebelmettbrötchen liegt in der Luft. Während die Augen mancher Männer am Seite eins Girl der Bild Zeitung kleben, sitzen andere zurückgezogen in den Ecken und spielen World of Warcraft.

Irgendwo dazwischen habe ich mir einen Rechner geschnappt. Einer der wenigen, die in diesen heruntergekommenen Räumlichkeiten funktionieren. Die Fusselschicht auf der Tastatur ist weitaus Dicker als die Buchstaben an sich. Manche von ihnen lassen sich nur noch erahnen.

Es fällt mir schwer, an diesem Morgen etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen. Vielleicht liegt des daran, dass ich müde und etwas ausgepowert bin. Zumindest hält mich die laute Geräuschkulisse vom Einschlafen ab.

Nur noch wenige Minuten trennen mich von der mehr oder weniger wohl verdienten Pause. Etwas Ruhe wäre angenehm. Doch davon lässt sich in den kommenden Stunden nur träumen.

Ich werde erst einmal meine Schritte in die Cafeteria lenken. Werde zusammen mit meinem besten Kumpel einen Kaffee trinken und über die Hindernisse des heutigen Tags philosophieren. Ich hoffe, dass sich die Verbindung zwischen ihm und seinem Laptop lösen lässt…

Dienstag, Dezember 12, 2006

Verpasster Anruf

Nachdem unsere Pläne in die Realität umgesetzt waren, widmete ich meinem Handy besondere Aufmerksamkeit. Seit Tagen hatte ich es nicht mehr eingeschaltet. Warum auch? Zum einen halte ich nicht sehr viel vom non stop Benutzen solcher Mobiltelefone und zum anderen handelt es sich um mein Diensthandy.

Zärtlich tippte ich den Pin Code in das kleine Gerät und wartete seine Reaktion ab.
Ich schaute nicht schlecht, als ich eine mir unbekannte Nummer auf dem Display entdeckte. 0631 ....

Als Mitarbeiterin des technischen Kundendienstes verriet mir diese Nummer natürlich sofort den Ursprungsort dieses verpassten Anrufes. Kaiserslautern...

Angespannt dachte ich nach. Durchsuchte sogar mein Telefonbuch nach Personen, die aus dieser Ecke Deutschlands stammen könnten. Doch ich blieb ohne Erfolg.

Als höfliche und engagierte Mitarbeiterin rufe ich selbstverständlich jeden an, der mich aufgrund eines ausgeschalteten Firmenhandys nicht zu fassen bekommt. Und in diesem Fall stecke sogar noch ein kleiner Reiz dahinter. Wer könnte sich hinter dem mysteriösen Anrufer aus Kaiserslautern verbergen.. ? Darüber hinaus jemand der wenigen, der die Zahlenkombination zu meinem Diensthandy kennt..

Zügig tippten meine Finger die Zahlen in das Telefon. Der Hörer klebte schon lange an meinem rechten Ohr.

ich wartete...
....................und wartete...........
................................................wartete noch immer............


Verdutzt kratzte ich mich am Kopf. Hinter dieser Nummer versteckte sich noch nicht einmal ein Freizeichen. Kein Besetztzeichen... kein "The person you´ver called is temporary not available" und noch nicht mal ein "Diese Nummer ist uns nicht bekannt, bitte rufen sie bei der Auskunft an".

Sehr ominös. Solch etwas hatte ich in meiner Zeit als IT_Systemelektronikerin noch nie erlebt. Die Nummer stimmte, doch erschien es mir so, als hätte ich eine Nummer am Ende der Kombination vergessen. Es fehlte aber selbst beim achten hinsehen immer noch keine.

Eine Nummer, die mich anrufen, die ich jedoch noch nicht einmal im Form einer nicht verfügbar Meldung erreichen konnte?!!

Fünf Stunden später versuchte ich mein Glück erneut. Es hatte mir den ganzen Tag über keine Ruhe gelassen. Allein meine telefontechnische Logik sprach gegen das existieren einer solchen Nummer. Es würfelte mein Wissen durcheinander...

Als ich plötzlich ein Freizeichen wahr nahm, weiteten sich meine Augen. Tausend Gedanken schossen mir auf einmal durch den Kopf. Wie konnte es sein, dass ich nach fünf Stunden Wartezeit auf ein Freizeichen stieß?

Als ich schließlich eine Frauenstimme registrierte, meldete ich mich mit Namen und Anliegen.
Zwar hatte ich sie nicht verstanden .. doch was spielte es für eine Rolle? Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, was mir die gute Frau zu erzählen hatte.

Nachdem ich ihr meinen Namen genannte hatte und sie auf das verpasste Telefonat ansprach, verstummt die Stimme am anderen Ende.

Dann hauchte sie mir mit stark osteuropäischem Akzent in mein Ohr, dass sie die Auskunft sei und das es unmöglich wäre, dass sie mich versucht hätte zu erreichen.

Geschockt entschuldigte ich mich und klatschte den Hörer zurück auf den Gabelumschalter.
Ich hatte bei dieser unbekannten Nummer mit vielen Dingen gerechnet.. aber nicht mit einer osteuropäischen Dame, die mir in mein Ohr ....öhm.. säuselte.

Manchmal frage ich mich, weshalb immer nur mir solche Dinge passieren...

Montag, Dezember 11, 2006

Betriebsfeier - Schritt 3

Nachdenklich ließ ich meine Blicke durch das leere Büro wandern. Ertastete mit meinen Blicken jede noch so kleine Öffnung unter Regalen und Kartons, die wahllos unter die Tische gewürfelt worden waren. Doch es gab nichts, dass meinen Wünschen entsprach. Kein einziger Gegenstand in diesem Raum ließ sich für meine Verlangen zweckentfremdend missbrauchen.

Es sollte doch nur den Geschichtshintergrund für ein einzelnes Foto darstellen...

Es musste eine Möglichkeit geben. Vielleicht war sie genau vor meinen Augen oder biss mich in meinen Fuß.. sie hätte mir auch in meine zwei bis sechs Buchstaben treten können, doch ich bin mir sicher, dass ich sie selbst dann nicht für voll angesehen hätte.

Was ich suchte, war genauso simpel wie auch genial; Es musste ein Schornstein sein. Oder zumindest etwas Schornstein ähnliches, das ich als solch etwas ausgeben könnte.

Doch allein die Frage, was denn Schornstein ähnlich sei, verursachte mehr Kopfschmerzen, als das Rätsel, wo ich denn so etwas finden könnte.

Ich bin mir sicher, dass dieser Bürokomplex mehr als einen Schornstein sein Eigen nennt. Doch dann kommen diese Bilder in meinen Kopf, die mir zeigen, wie ich in einem dieser Schornsteine feststecke und mit einem überdimensionalen Schrubber vom Hausmeister persönlich herausgefischt werde...

..herrje! Ich sollte wirklich mit dem Kaffeetrinken aufhören!

Nachdem meine Kollegin und ich über die Konsequenzen verschiedener Möglichkeiten diskutiert hatten, entschieden wir uns für das Fenster. Zum einen konnte ich dank meiner Maße nicht darin stecken bleiben und darüber hinaus nicht allzu tief fallen. So befanden wir uns schließlich im Erdgeschoss.

Doch allein die Tatsache, dass wir uns mitten in der Innenstand von Oldenburg befanden, ließ das ganze in einem besonderen Licht erscheinen. Auch wenn es etwas Überwindung kostete, so stellte sich diese Lösung als äußerst einfallsreich dar.

Ich bin schon jetzt sehr gespannt, was die Vorgesetzten und Kollegen zu unserem Meisterwerk sagen werden. Noch steht der Erfolg unserer Arbeit in den Sternen. Noch nie hat es vor uns jemand gewagt, solche Schritte zu gehen.....

Freitag, Dezember 08, 2006

Betriebsfeier - Schritt 2

Nachdem wir große Fortschritte bezüglich der Weihnachtsfeier gemacht hatten, bemerkten wir, dass uns ein entscheidendes Teil fehlte. Zwar besitze ich solch ein Ding und auch meine Kollegin nennt es ihr Eigen. Doch leider ist dies eines der vielen Gegenstände, sie Frau nicht alltäglich in ihrem Handtäschchen wieder findet. Ganz davon abgesehen, dass mein "Ding" nicht in meine Handtasche passt *schmunzel*

Nachdem wir über die Maße des Wunschdings diskutiert hatten, machten wir uns auf die Suche. Es ist nicht einfach, so etwas in den Tiefen eines Bürokomplexes zu finden. Unser erster Weg führte uns ein Stockwerk hör in die Etage meines Vorgesetzten und Teamleiters.

Wenn man so etwas finden wollte, dann waren wir hier mit Sicherheit an der richtigen Adresse. Langsam und unauffällig schlichen wir durch die geschlängelten Flure. Tasteten uns vorbei an verlassenen Schreibtischen und suchten nach Mitarbeitern, die sich durch das alltägliche Büroleben kämpften.

Es dauerte nicht lange, bis wir auf einen jungen Mann stießen. Ich kannte ihn. Er war irgendwann einmal im Verlauf meiner Zeit zum Frühstück erschienen. Hatte mir geschlagene drei Stunden von seinem Cisco Zertifikat erzählt. Als ich ihn hinterher zu einem Cisco Systems CCNA online Quiz herausforderte, verlor er.

Von da an hatten sich unsere Wege nur noch selten gekreuzt. Ich habe ihn einmal auf dem Hof getroffen. Mit einem blau metallic farbenen Etwas in seinen Händen, dass mich stark an ein kleines Kosmetikköfferchen erinnerte, auf das ich ihn ansprach. Jedem eben das seine.

Aber nun standen wir in seinem Büro. Um diese Situation so schnell wie möglich zu beenden, sah ich ihm in seine brauen Augen und sprach ich ihn forsch auf meine Wünsche an.

“Besitzt Du ein Kartenlesegerät..?”

Verdutzt sah er mich an.

“Du meinst eines, dass sowohl Smart Media als auch xD Picture Card kompatibel als auch dem Speicher eines MOS-Feldeffekttransistor ähnlich ist?"

Fragend hob ich eine Augenbraue.

„Ein Kartenlesegerät.“

Nachdem er Minutenlang in seinen Schubladen gewühlt und noch einen weiteren Kollegen zur Hilfe geholt hatte, drückte er schließlich meiner Kollegin das Kartenlesegerät in die Hand.

„Warum hast Du nicht gleich gesagt, dass Du ein Kartenlesegerät suchst?“

In Gedanken kopfschüttelnd, verabschiedete mich und verließ das Büro.

"O"

Nachdem Termin und Uhrzeit mit meiner Kollegin abgesprochen waren, verabredeten wir uns zum Frühstück. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gerne zum Kaffee gegriffen wird, wenn ich nicht vor dem Frühstück in der Küche war. Es ist nicht so, dass ich ungern Kaffee koche. Ganz im Gegenteil.

Doch leider teilen nur die wenigsten der Kollegen der Übertragungstechnik meinen Geschmack für extra starkes Kaffeearoma.
Guter Telefontechniker Kaffee muss mit 11 Löffeln verwöhnt werden. Das ist zweifelsfrei das Erste, was ich damals in den Tiefen eines Kabelschachtes gelernt hatte. Nun gut.. die Welt scheint sich weiter zu drehen und mit ihr auch das Volumen eines jeden Kaffeefilters.

Ich schmunzele immer wieder gerne darüber, wenn ich Kollegen beim Verwenden von Milch im Tee beobachte. Das Tee Aroma wäre ja ansonsten, wie sie sagen, zu stark. Ich habe ein Mal schwarzen Tee mit Milch probiert. Und das auch nur, weil mir gesagt wurde, dass dies alte Tradition im Norden sei. Es war das erste und letzte Mal....

Wenn ich nun beobachte, wie sich gewisse Herren "Literweise" Milch in ihren mit sahne Karamell aromatisierten Roiboos Tee schütten ... also bei diesem Anblick läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter!

Aber wieder zurück zu meiner Geschichte. Nachdem ich mich köstlich über naturfarbene O´s am Straßenrand von Oldenburg amüsiert hatte, erreichte ich schließlich mein Ziel. Es ist kaum zu glauben, das sie nun grüne O´s in der Nähe von Ampeln montiert haben. Nicht etwa am Pfahl einer Ampel zum Gegenlauf- bzw. Abprallschutz. (Was sich mit Sicherheit nicht durchsetzten würde, nachdem der achte Passant mit dem Kopf in solch einem Kunstwerk hängen geblieben wäre.)

Es hat den Anschein, als würden sie aus Büschen wachsen. Ein wirklicher Hingucker für notbremsende Autofahrer, die vor einer errötenden Ampel zum Stehen kommen wollen, und dabei einen gewissen O Laut von sich geben.

Ob diese O´s immer an diesen Stellen sprießen oder nur beim umschalten der Ampelanlagen zum Vorschein kommen, lasse ich an dieser Stelle offen stehen...

Donnerstag, Dezember 07, 2006

Betriebsfeier - Schritt 1

Man möchte meinen, dass es eine Leichtigkeit ist, für 20 Telefonbegeisterte Männer DIE passende Nummer heraus zu finden. Doch es war nicht einfach. Ich rede an dieser Stelle nicht von einem Verzeichnis, welches ich auf Fernsehkanal 166 wieder finde. Nein.. es ist komplexer. Anspruchsvoller und sogleich herausfordernd.

Nachdem ich überaus wertvollen Hinweisen eines aufmerksamen Lesers gefolgt war, fand ich mich Anfang dieser Woche zwischen einem Berg an Mandarinen und duftenden Kerzen wieder. Es sollte mich inspirieren. Meine Gedanken auf eine Weihnachtliche Reise nehmen und mich zu der Idee bringen, auf die ich seit Wochen gewartet hatte. Oha.. ich hoffe, dass meine Gedanken an dieser Stelle nicht zu weit hergeholt klingen.. *schmunzel*

Zwar überkamen mich vor der Durchführung dieses "Rituals" gewisse Zweifel.. doch was spielen diese noch für eine Rolle, wenn man ein halbes Kilo Mandarinen im Mageninneren hat?

Fakt ist, dass ich endlich auf die passende Idee zum großen Event gestoßen bin.

Nun lag das Erfolgsgeheimnis im weitergeben meiner neu gewonnenen Erkenntnisse. Eigentlich hatte ich mir ausgemalt, dass dies der leichteste Part der Übung sein sollte. Doch wieder einmal hatte ich mich geirrt.

Wie erklärt man seiner Lieblingskollegin Bilder, die man zwar vor Augen hat, die jedoch nicht in digitaler Form vorliegen? Und das auch noch OHNE zweideutige Worte in den Mund zu nehmen? Oder wie in diesem Fall in die Hände, da wir uns auf das Benutzen von Pixel beschränkten...

Ich kann an dieser Stelle nicht behaupten, dass es sich als sehr schwierig darstellte.. Doch dafür verzichtete ich auch nicht auf das benutzen verschiedener Zweideutigkeiten.

Sollten sich nun die Augen gewisser Kollegen geweitet haben, so muss ich sie an dieser Stelle enttäuschen. Meine Kollegin und ich haben auf jegliche Verwendung eines gewissen, blauen Mittelchens verzichtet. Nun ja... nicht vollkommen! Doch darüber mehr in meinem nächsten Blog Beitrag.....

Montag, Dezember 04, 2006

Dekorgegenstände

Langsam beginne ich zu verstehen, weshalb ich mich noch nicht in der alljährlichen Weihnachtsstimmung befinde. Ein Blick aus dem Fenster genügt um eine Hand voll Dinge einzusammeln, die alle gegen das annähren des Weihnachtsfestes sprechen.

Während jeder dort draußen die schönsten Lichter Spiele vor seinem Fenster beobachten kann, blicke ich lediglich auf rötliche Fassaden. Auf kahle Büsche und die verschmutzten Fensterscheiben der Nachbarn. Nichts ist weihnachtlich dekoriert. Es gibt nichts, dass einen auch nur annährend an das Fest der Liebe erinnert.

Meine Nachbarn scheinen dieses Fest in diesem Jahr vorgezogen zu haben. Erst letzte Woche haben sie sich einen antiken Trecker gekauft. Es scheint niemanden zu interessieren, geschweige dennoch zu stören, dass das eigene Auto keinen Platz mehr auf der Garageneinfahrt findet.

Am Anfang der letzten Woche hatte ich es noch für einen Dekorgegenstand gehalten. Doch nachdem es selbst zum ersten Advent noch immer so trostlos vor sich hin rostete, verschwanden meine Illusionen, dass es hier doch noch einmal weihnachtlich werden würde.

Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass ich nicht mitten auf einem Feld lebe. Und auch wenn die Nachbarn von ländlicher Intelligenz zeugen, so besitzen sie nicht mehr Land, als das kleine Viereck, auf dem sie wohnen. Ich bezweifle, dass sie damit den winzigen Vorgarten pflügen werden. Denn man bräuchte zwei dieser Vorgärten um Platz für dieses Ungetüm zu schaffen.

Wahrscheinlich war es ein Kindheitstraum des Vaters. Oder das Geschenk für die Tochter, die gerade zum fünften mal durch die Führerscheinprüfung gefallen ist. Fakt ist, dass sich dieses Gefährt noch nicht einmal aus eigener Kraft vom Fleck bewegen kann.

Trotz alledem kann es krach machen und unheimlich stinken. Ein Wunder? Nein. Ehr das Schicksal einer IT_Systemelektronikerin, die jeden Tag aufs neue dazu gezwungen wird, dieses bunte Treiben vor ihrem Fenster zu beobachten....

Der Rat meiner Mutter....

Nachdem ich mich auf einem Schlauch stehend wieder gefunden hatte, fragte ich meine Mutter nach Rat, bezüglich der Frage, mit der ich mich in meinem letzten Blog Beitrag befasst hatte. Wenn ich ehrlich sein soll, dann stand ich nicht nur einfach auf dem Schlauch, ich klebte daran. Und das unlösbar.

Ich bin mir noch recht unschlüssig, ob ich meinen Entschluss für eine gute oder eine schlechte Idee halten soll. Denn eigentlich hatte ich so einige Antworten von meiner Mutter erwartet. Nur nicht die Antwort, die sie mir auf meine Frage schmunzeln entgegen warf.

Es war nur ein Wort. Ein einzelnes Wort das die Kraft besaß, mir sofort ein Lachen ins Gesicht zu zaubern.

"Viagra."

DAS sollte die Lösung für mein Problem sein?!? Es ist nicht so, dass ich am Rat meiner Mutter zweifeln würde... aber in diesem Fall muss ich noch einmal darüber nachdenken.

Mehr als verdutzt sprach ich sie auf ihren Lösungsvorschlag an. Sie erzählte, dass auch sie in den letzten Wochen an solch einer “Aktion” teilgenommen hätte. (Sie ist Mitglied in einem ziemlich schrägen Kegelclub).

Da meine Cousine in einer Apotheke arbeitet, die keine 150km von meinem Standort entfernt ist, wäre die Idee ja gar nicht sooo weit hergeholt gewesen.

Meine Augen hatten sich schon lange zu Suppenschüsseln verformt. Zum einen konnte und zum anderen wollte ich mir gar nicht ausmalen, was diese Aktion für Folgen mit sich getragen hatte. Oder mit sich tragen könnte, vorausgesetzt, ich würde mich für diese Art von Plan entscheiden...

Dankend lehnte ich ihren Vorschlag ab und vertröstete sie mit den Worten, dass ich es mir noch einmal überlegen müsste.

Damit die Gedankengänge meiner Leser an dieser Stelle nicht zu weit abschweifen, werde ich nun das Geheimnis lüften. Schließlich möchte ich nicht, dass jemand ... nun gut. Lassen wir das ;)

Da ich der letzte Neuzugang der Abteilung bin, ich der ich arbeite, habe ich von meinen Kollegen die Aufgabe zugeteilt bekommen, die Weihnachtsfeier mit einer kleinen .. .hm... Schmunzelnummer zu bereichern.

Zwar habe ich schon eine Idee... doch diese muss noch dringend überdacht werden...

Sonntag, Dezember 03, 2006

Nachdenkliches Wort mit “W”

Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich über eine Sache nachdenke. Es lässt mir einfach keine Ruhe. Es spielt keinerlei Rolle, ob ich gerade fernsehe, im Bett liege oder Entspannung unter der heißen Dusche suche. Dieser Gedanke ist immer da. Verfolgt mich selbst in den Momenten, in denen ich ihn nicht gebrauchen kann.

Vielleicht verfasse ich diesen Blog Beitrag in der Hoffnung, dass es besser wird, nachdem ich mir meine Gedanken von der Seele geschrieben habe. Aber soll ich etwas verraten? Noch ist keine Besserung in Sicht.

Ich werde an dieser Stelle nicht konkret verraten, um was es sich handelt. Wenn ich an meine Winterreifen zurück denke, so ist eine Detaillierte Beschreibung meines Problems auch gar nicht notwendig. Ich bin immer wieder überrascht und doch gleichzeitig schockiert, wie genau mich meine Leser durchschauen.

Ich könnte es als eine Art Spiel umschreiben. Nur, dass es an mir liegt, die einzelnen Spielregeln sowohl zu entwerfen, als sie auch unter das Volk zu bringen.

Dabei ist es mir ein Dorn im Auge, das mir eine der bekanntesten Suchmaschinen keine Ergebnisse liefert. Nun ja.. es gib Suchergebnisse. Doch die meisten von ihnen sind entweder von versauter Natur oder haben etwas mit Schifffahrten, Essen oder Bowling zu tun.

Ich habe noch genau eine Woche und zwei Tage um mir etwas zu diesem Thema einfallen zu lassen. Doch es ist nicht leicht. Vielleicht denke ich auch einfach nur zu kompliziert.

Fakt ist, dass ich in drei Gedankengängen einmal an das Thema Sterfrucht und zwei Mal am Themenbereich Häschenschwanz hängen bleibe. Na das kann ja heiter werden.

Wahrscheinlich bin ich nun in einer Phase angelangt, die ich als Arbeitsreif bezeichnen würde. Das Gegenteil von Urlaubsreif. Es ist kaum zu glauben, dass mir die besten Einfälle auf einer Leiter mit einem Schraubendreher in der Hand in den Kopf kommen. Vielleicht liegt es auch an den elektromagnetischen Feldern, die Mikrowelleneffekte in bestimmten Gehirnregionen hervorrufen und.... ach, was rede ich denn da?

So viele Blogzeilen und noch immer keine Lösung. Noch nicht einmal ansatzweise. Wie konnte ich nur mit dem Gedanken spielen, dass mir während des Tippens DIE Idee in den Kopf kommt? Aber nun gut. Einen Versuch war es wert.....

Freitag, Dezember 01, 2006

Der Abschied

Leicht kritisch blickte ich durch die kleinen Fenster, die mir einen Einblick in das Restaurant gewährten. Ich schaute nicht schlecht, als ich auf den ersten Blick mehr Kakteen als zufrieden dreinblickende Kunden entdeckte. Aber nun gut. Solange die Sitzmöglichkeiten nicht aus Kakteen bestanden, sollte einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege stehen.

Da ich etwas zu früh dran war, versteckte ich mich hinter meinem Handy. Zwar half das bewegen meiner Finger nicht gegen die Kälte der hereinbrechenden Nacht. Doch zumindest gab es mir das Gefühl, nicht nutzlos herum zu stehen. Ich war alleine. Kalter Wind wehte durch mein offen getragenes Haar.

Tief in meinem inneren begann ich zu schimpfen. Ich hatte an diesem Abend sehr viel Zeit vor dem Spiegel investiert. Nun schien der Wind alle meine Bemühungen in Luft aufzulösen. Und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich hatte meine Textzeilen gerade auf die Reise geschickt, als mich eine kalte Hand an der Schulter packte. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück.

Doch als ich in dieser Person meinen besten Kumpel erkannte, atmete ich auf und boxte ihn spielerisch in die Rippen. Ein Lächeln nicht nur auf seinen Lippen, sondern ebenso auf denen des Chefs, der ihn scheinbar zum Eingang begleitet hatte.

Wir wechselten ein paar Worte. Ich verfolgte, wie der Chef von seiner Frau erzählte. Anschließend von seiner Tochter. Sie studiert. Steht kurz vor ihrem Abschluss....

Seinen Sohn hatte ich vor einiger Zeit kennen gelernt. Wie auch nicht anders erwartet, zählt auch er zu den erfolgreichen Männern des großen T´s. Ich könnte an dieser Stelle mit dem philosophieren beginnen. Könnte erzählen, wie klein die Welt doch ist und wie groß dafür meine tollpatschige Art und die Fähigkeit, über arbeitende Menschen zu stolpern, ausgeprägt ist. Aber das ist eine lange Geschichte.
Fakt ist, dass ich ab und zu auch mal nach unten sehen sollte, wenn ich schnellen Schrittes durch die langen Flure eile.

Aber wieder zurück zu meiner Geschichte
Es dauerte nicht lange, bis wir uns am reservierten Tisch wieder fanden. Trotz meiner Befürchtungen, bestand er nicht aus einer Anreihung von Kakteen. Er war auch nicht grün.

Als sich der Chef erhob, folgten wir ihm in Richtung des Buffets. Während ich mich für gebackene Champions mit Feta entschied, beobachtete ich, wie sich mein Kollege unzählige Exemplare eines Fisches auf seinen Teller stapelte. Verdutzt sprach ich ihn darauf an.

Sofort begann er in en höchsten Tönen zu schwärmen. Er zählte mir, dass dies eine einzigartige und unvergleichliche Delikatesse sei, die ich unbedingt probieren müsste.
Doch ich passte. Ich bin generell keine große Fischesserin. Natürlich verzichte ich nicht vollkommen auf Meereslebewesen.
Es ist nur so, dass ich Speisen meide, die sowohl noch alle Gliedmaßen besitzen, als mich auch noch mit ihren toten Augen ansehen können. Und dieser Fisch vor meiner Nase erfüllte beide Kriterien auf einmal. Etwas erschrocken lehnte ich ab.

Nachdem ich einen grünen Cocktail genossen hatte, der mich stark an Kakteen erinnerte, lehnte ich mich zurück und lauschte den Gesprächen, die um mich herum immer mehr an Farbe gewannen.

Man sollte meinen, dass IT_Systemelektroniker ausschließlich von Telefonen reden. Von dem alltäglichen Kampf mit Glasfaserleitungen und aufgebrachten Kunden, die mehr als wütend den Firmenwagen stürmen.

Doch stattdessen reden sie von Gartenschläuchen, von dem Favorisierten Aufschnitt an der Wursttheke und von Staubsaugern. Und das noch nicht einmal im zweideutigem Sinne....
Aber nun gut. Jedem das seine.

Es war schon weit nach 22:00Uhr, als sich der Chef verabschiedete. Es waren nicht nur seine Blicke, die immer mehr an Wehmütigkeit gewannen.
Gedrückte Stimmung in der ganzen Runde, als er ein letztes Mal an die Rückenlehne meines Stuhls fasste.

Nun trennten ihn nur noch ein paar knappe Worte von seinem Abschied... sein Endgültiges Verlassen dieser magentafarbenen Welt....

Seine letzten Worte galten einem Lob an uns. Wir, seine Schäfchen, saßen einfach nur da. Niemand sagte ein Wort.
Was sollten wir auch tun?
Wir waren machtlos...

Als er seinen letzten Satz beendet hatte, strich er noch einmal meinem Kollegen über die Schulter. Dann dreht er sich um und verschwand im dunkeln der Nacht.

Ob wir ihn jemals wieder sehen werden...?