Dienstag, Dezember 19, 2006

Von Warteschlangen und Warenkörbchen

Mit schnellen Schritten schlängelte ich mich vorbei an der endlos wirkenden Schlange vor dem Parkhaus. Auch wenn es etwas unfair wirkte, so trug ich ein dezentes Lächeln auf meinen Lippen. Umfasste dabei fest die Check in Karte zum Konzerninternen Parkplatz um schob sie freudig zwischen meinen Fingern hin und her.

Es ist schön einen Parkplatz direkt in der Innenstadt zu besitzen. Gerade an den vorweihnachtlichen Tagen, in denen wirklich jeder in die Stadt möchte und Parkhaus Stellplätze so selten sind, wie gelungene Schnäppchen beim Nanu Nana.

Wahrscheinlich hatte ich es mir zu einfach vorgestellt. Ich wollte die letzten Sonnenstrahlen einfangen. Meinen freien Tag mit Shopping verbringen und auf diese Weise einfach mal wieder die Seele baumeln lassen.

Wer hätte denn gedacht, dass an einem gewöhnlichen Montag die Stadt aus allen Nähten platzen würde? Hektische Blicke so weit ich sehen konnte. Ein Meer an Einkaufstüten, Rucksäcken und Kinderwagen. Und irgendwo dazwischen eine gerade mal 1,64m kleine, junge Frau, die sich einen schönen Tag erhofft hatte und nun nicht wirklich viel zu sehen bekam.

Es dauerte nicht lange, bis ich mich an der Süßwarenkasse des Kaufhofs wieder fand. Gefangen zwischen dutzenden alten und pikfeinen Damen, die hier für ihre reichen Kinder und Enkel die feinsten Süßwaren eroberten.

Kaum zu fassen, das ich mich mit nur einem Teil in meinen Händen in diese Schlange wagte. Gut, es war ein ausgesprochen großes und kostspieliges Teil. Es sollte ein Geschenk sein. Eines, für zwei besonders liebe Menschen in meinem Leben.

Vor mir tummelten sich acht Damen im feinen Pelzmantel. Alle kleiner als ich doch dafür mit einer Dicke an Lippenstift verziert, die über die kleine Größe hinwegsehen ließ.

Jede von ihnen hielt ein Warenkörbchen in ihren Händen. Und jedes davon war bis zum Rand gefüllt mit den teuersten Spezialitäten. Wer nun meint, dass diese Damen alles im viel preisgünstigeren Plastiktütchen kaufen, hat weit gefehlt. Sie kaufen alles einzeln. Wirklich alles.

Und wirklich jedes noch so kleine Schokoladenkügelchen wird von der leicht angesäuerten und überaus unmotivierten Verkäuferin einzeln durch den Scanner gezogen. Ein einzigartiges Erlebnis, wenn das vorweihnachtliche Adrenalin in den Blutbahnen kocht. Die Blicke alle fünf Minuten zur Uhr wandern, und man immer wieder aufs neue feststellen muss, dass es keinen Zentimeter vorwärts geht.

Geschlagene 20 Minuten habe ich in dieser Schlange verbracht. Und nun noch einmal zur Verdeutlichung: Es waren "nur" acht Damen vor mir in dieser Warteschlange....

Warum feiern wir ausgerechnet immer dann Weihnachten, wenn die Geschäfte voll sind?!

2 Comments:

At 20. Dezember 2006 um 13:00, Blogger Herr MiM said...

Diese Frage wird ein Rätsel unseres Universums bleiben... denke ich.

 
At 26. Dezember 2006 um 23:18, Blogger Lenny_und_Karl said...

So endlich, der Link ist drin. Guten Rutsch wünsch ich schon mal. :-)

 

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