Montag, November 24, 2008

Danke Du Arsch.

Ich glaube, ich gehöre zu den wenigen Menschen, die keinen Schnee mögen. Wobei mögen noch weit untertrieben ist. Ich hasse Schnee. Wie er so friedlich da liegt, als könne er keiner Fliege ein Beinchen krümmen. In Wirklichkeit ist er böse. Bitterböse und gemein. Ich habe schon recht früh gelernt dass ich mit Schnee auf Kriegsfuß stehe. In einem Winter hat Schnee meinen Daumen zertrümmert, im nächsten hat mich Schnee während der Arbeit in einen nassen Graben stürzen lassen und diesmal….

Ich beginne vorne zu erzählen. Eigentlich wollte ich nur mein Auto Winterfest machen. Die Lampen waren wieder ganz und es war die übliche Arbeit die einen Jahr für Jahr nach dem ersten Schnee unter den Fingernägeln juckt. Frostschutz in die Scheibenwischanlage, Türgummis sichern… es wäre ja alles so einfach gewesen. Und so normal.

Bis ich den Schnee auf meiner Motorhaube zur Seite geschoben hatte und das schrecklichste Bild zu sehen bekam, das ich mir vorstellen konnte. Also Rost hätte ich ja noch verkraftet. Vorgelzeugs auch. Und auch eine kleine Schramme wäre kein Weltuntergang gewesen. Aber DAS war einfach nur grausam.

Die komplette, rechte Seite meines Autos ist zerstört. Das Licht ist raus gebrochen. Die Stoßstange zerstört. Und da wo eigentlich eine Lampe sein sollte, nur noch ein tief nach innen gezogenes, farbloses Loch, das lauter nach Hilfe schreit, als ich es beschreiben kann. Der Blinker lose, die schöne, violette Farbe abgestoßen. Eigentlich ist mein Auto nur noch eine Delle. Eine fahrende Delle die doch mal mein ganzer Stolz war.

Die passenden Gegentücke zu den Dellen habe ich vor meinem Haus gefunden. Daneben die Scherben von dem, was mal meine Lampe war. Danke Du Arsch, der beim rückwärts einparken in mein Auto gesaust und dann abgehauen ist. Die Farbe meines Wages hast Du sicher noch an Deinem Auto. Wenn ich Dich erwische….

Dienstag, November 04, 2008

Totalausfall. Sehr verdächtig.

Etwas verunsichert blickte ich in den Rückspiegel. Autos rauschten an mir vorbei. Was machte ich eigentlich hier? Und weshalb stand ich mitten auf dieser furchtbar dunklen Hauptverkehrsstraße? Ein Blick in den Spiegel und auf die dunklen Gestalten, die da auf mich zukamen, reichte, um den Grund für diese gruselige Lage wieder zu finden. Nähr und nähr kamen sie auf mich zu. Während einer von ihnen den Kopf durch mein Fenster steckte, leuchtete sich der zweite einen Weg durch das wilde Chaos meines Rücksitzes.

Ich mag ja Männer in Uniformen. Um ehrlich zu sein, habe ich sogar eine leichte Schwäche dafür. Aber wenn sie ihren Kopf so weit in mein Auto strecken, das ich das Gefühl habe ausweichen zu müssen, dann ist mir das eindeutig zu viel Nähe. Es dauerte nicht lange, bis ich mein Auto verlassen musste. Den Motor sollte ich anlassen, genau wie das Licht. Was sollte das denn werden? Eine Autoübernahme? Das aussetzen einer einsamen, sexy Blondine im Dunkeln der Nacht? Ich hab so etwas schon oft im Fernseh gesehen. Immer wenn die Polizisten nur mit einem rosa Damenfahrrad bestückt sind, halten sie tolle Sportwagen an und übernehmen sie für Verfolgungsjagten. Aber ich weiß ja nicht ob sich grade mein wagen dafür so gut eignet.

Aber was blieb mir schon an Optionen? Ohne eine Miene zu verziehen, stieg ich aus meinem Wagen und gehorchte den Befehlen der beiden jungen Männern.

"Frau F…. Kommen sie doch bitte mal zu mir."
(Nein, ich führe keine Verbotenen Gegenstände mit mir)
"Und jetzt stellen sie sich bitte neben mich…"
(Nein, auch keine Waffen)
"Und jetzt sagen sie mir, was da an ihrem Wagen nicht stimmt."
(Und als nächstes fragt er nach dem Schraubschlüssel in meiner Handtasche)

Noch bevor ich das Fragezeichen auf meiner Stirn in Worte formulieren konnte, kletterte der zweite Polizist doch tatsächlich in mein Auto. Streckte seinen Po aus meiner Tür und fing an, neben meinem Lenkrad herumzuspielen. Und genau in diesem Augenblick fiel mir das Problem an der Sache wie Schuppen aus den Augen. Mein Licht war kaputt. Und das nicht nur auf einer Seite, sondern komplett. Totalausfall. Bis auf meine Blinker. Denn die leuchteten Sturm. Sehr verdächtig.

"Ist das jetzt modern..?!"
Verwundert zog ich meine Augenbrauen nach oben. Leuchtende Blinker hatte ich noch nie gesehen. Außer ich blinke. Aber das tat ich ja nicht. Es dauerte Ewigkeiten, bis ich die sympathischen Herren überredet hatte, doch noch nach Hause fahren zu dürfen. Aber nur ausnahmsweise. Mit einem "ABER AUF DIREKTEM WEG" wurde ich in die Nacht entlassen…