Mittwoch, Juni 28, 2006

Spielstraße

Auch wenn manche Dinge, die Männer über das weibliche Geschlecht sagen, auf den ersten Blick fies klingen. Meist liegen sie im recht. Mir fallen spontan so viele Beispiele ein, dass ich gar nicht erst mit dem aufzählen beginnen muss.
- Frauen können nicht einparken (zugegeben; schlechtes Beispiel für alle leser, die beim Begriff Salzcontainer schmunzeln müssen…)
- Frauen haben keinen Orientierungssinn . Das ist es. DAS ist das Stichwort des Tages.

Ich kann mich nur noch wage an meinen letzten Einsatz in Friesoythe erinnern. Ein sehr seltsamer Ort voller versteckter Fallen und Hindernissen, die in Form von Knöllchen Damen hinter jedem noch so kleinen Busch lauern. Ich habe sie zwar noch nie auf frischer Tat ertappt… dennoch bin ich mir sicher, dass sie mit einer Uniform im grünen Busch Dress mit extra geblätterten Zweigen umher schleichen. (Bei Männern, kein Problem *g*) Immer auf der Suche nach wehrlosen Opfern, die im besten Fall gerade dringenden, privaten Geschäften nachgehen.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Fakt ist, dass ich heute mit Fragezeichen über meinem Kopf, völlig ahnungslos vor meinem T Wagen stand und mir den Kopf darüber zerbrach, wie ich das nächste Amt finden sollte. Auch wenn ich schon einmal dort gewesen war, so schienen die Erinnerungen so sehr verschwommen zu sein….
Die einzige Rettung war das Navigationssystem im Auto.

Hektisch tippte ich die Daten ein …. Marienstraße…. Oje… geschlagene 11km…
Ein prüfender Blick zu meiner rechten, ob ich denn auch wirklich meine Kollegin neben mir sitzen hatte, dann fuhr ich los.

Auch wenn es mir leicht ominös vorkam, dass mich die gute Frau nach zwei Straßen in eine Wohnsiedlung lotste.. Ich dachte mir nicht böses dabei. Wie könnte ein Navigationssystem in der Lage sein, einen ahnungslosen Autofahrer in die Irre zu führen?
Doch als ich gezwungen wurde in eine Spielstraße einzubiegen, die laut Display 300m lang sein sollte, zog ich meine linke Augenbraue ein Stück weit nach oben.
Das konnte nicht ihr ernst sein. 300m … also fast ein ganzer, halber Kilometer den ich in Schritt-Tempo abfahren sollte? Allein der Name der Straße war mehr als verwundernd. Anemonenweg. Da konnte ich so viel nach rechts und links schauen wie ich wollte. Von Anemonen war hier weit und breit keine Spur. Noch nicht einmal ein simpler Gartenteich zierte die endlos lange Straße die kein Ende zu nehmen schien. Und nein, zu meiner Enttäuschung bestanden die Dachpfannen der Häuser nicht aus Muscheln.
Endlich. Nach versprochenen 300m wurde die Spielstraße von einer Tempo30 Zone abgelöst. Und wieder folgte ich brav den Anweisungen, der netten Frauenstimme des Navis.

Es vergingen keine 10 Minuten, bis ich zum zweiten Mal meine Augenbraue hob. Schon wieder sollte ich eine 300m lange Spielstraße durchfahren die den Namen Anemonenweg trug? Wie viele Straßen dieser Art mochte es in Friesoythe geben?
Und warum kam mir diese Spielstraße so unheimlich bekannt vor?
Auch wenn die Häuser dieser Straße wieder keine Muscheln als Dachpfannen trugen, so sahen hier zumindest einige Anwohner wie Meeresbewohner aus.

Nach einer gefühlten halben Stunde Autofahrt erreichte ich zum dritten mal eine Spielstraße die, oh Wunder, den Namen Anemonenweg trug und 300m lang war.
Ein vorsichtiger Blick zu meiner Kollegin verriet, dass sie schon fast auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war.

Es wird am Friesoyther Kaffee gelegen haben, dass ich plötzlich und wie aus heiterem Himmel an Batman denken musste. Wie viele Kilos würde Dieser wohl an Gewicht zunehmen, wenn er in seinem Bat Mobil genau solch ein Navigationssystem hätte, wie wir es hatten? Der Drive In Schalter einer Namenhaften fast food Kette lag quasi nur einen Griff von uns entfernt…..
Alles nur eine Masche dieses Unternehmens, dass viel Geld und Burger für die eifrigen Geo-Informatiker sponserte?!

Ein Unkontrollierter Schwenker mit dem Lenkrad … eine neue Route wurde berechnet… wir waren frei.

Dienstag, Juni 27, 2006

WM Event

Angespannt blickte ich auf meine Uhr. Nur noch zwei Stunden bis zum großen WM Event des großen “T”´ s, bei dem ich meine kleinen Finger im Spiel haben sollte.
Auch wenn ich kein Fußballfan bin, dieses Ereignis konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen.

So schnell ich konnte, schloss ich meinen letzten Auftrag ab ... Meine Gedanken gehörten schon lange nicht mehr der alten Telefontechnik, sondern viel mehr einem sehr interessanten Mann, dem ich an diesem Nachmittag endlich wieder tief in seine bezaubernden Augen blicken durfte. Aber ich sollte hier lieber nicht zu viel über einen Mann schreiben, dessen alter ich mich nicht zu schätzen traue…. *schmunzel*


Dann war es endlich so weit. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie aufgeregt ich war, als ich mich in meinem Magenta farbene Dress wieder fand.
Nun musste ich nur noch auf die Straße; auf in den Kampf.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal solch einen Spaß hatte. Normalerweise ziehe ich eine Show dieser Ausmaßen ausschließlich zu recht später Stunde in der Disco ab …allerdings haben Discos im Vergleich zu diesem Event den Vorteil, dass sich die laute Musik nur schwer übertönen lässt.
Und das es dunkel ist.....
Und das mich dort bis auf eine Hand voll Leute niemand kennt.....
Und selbst dort würde niemand auf die Idee kommen, mir ein Megaphon in die Hand zu drücken, dass fast so groß ist wie ich. :)
Auch wenn ich anfangs einige Startschwierigkeiten mit dieser doch recht fremden und unvertrauten Gerätschaft hatte, so kann ich doch behaupten ….

...ach, was erzähle ich denn da? Es kam wie es kommen musste.
Die Laute, die ich mit Hilfe dieses Dings von mir gab, klangen, als hätte ich meinen Fuß in der Tür eingeklemmt und würde ihn beim besten Willen nicht mehr heraus bekommen. *lach*

Selbst mein Versuch, das ganze wieder auszubügeln, ging mehr auf die Lachmuskeln als auf Kosten des Zwecks. Auch wenn es wirklich schräg klingen mag; Ich habe halt schon immer davon geträumt, eines Tages inmitten der Fußgängerzone auf einem “Podest” zu singen und zu tanzen.
Und wenn ich mir die schwarz- rot- goldene Aloha Kette die meinen Hals zierte, das knallig Magenta farbene Trikot und die Schierlieder Puschel wegdenke, dann kommt es meinem Traum sogar nahe :) Gut, auch hier fehlten wieder einmal die nackten Männer …. Es wäre auch wieder einmal zu einfach gewesen, wenn sich einer meiner Träume von jetzt auf gleich erfüllt hätte.

Montag, Juni 26, 2006

Begegnungen der besonderen Art

Es war mit Abstand der heißeste Tag des ganzen Sommers. Geschlagene 31 Grad (im Schatten!), die sich auf meiner Haut anfühlten, als würde ich den kleinen Finger in den Wasserkocher halten. Selbst der noch so knappe Bikini war zu viel Stoff um jedes noch so kleine, kühlende Lüftchen zu spüren. Eine unerträgliche Hitze.

Ausgerechnet am Tag meiner Abreise aus Hessen. Bis ich ins Auto stieg, hatte ich jeden noch so kleinen Gedanken, der sich um Auto fahren drehte, verdrängt.
Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie heiß es im inneren eines dunklen Wagens sein würde….. denn die Klimaanlage bestand lediglich aus einem Dachfenster.

Die Minuten im inneren des Wagens waren unerträglich lang. Auch wenn es mir an der nötigen Kraft fehlte, so hätte ich mit Sicherheit meinen Namen mit dem Finger in das Armaturenbrett schreiben können. Ich begann mit dem Gedankengang, wie viel Wasser wohl aufgefangen werden könne, wenn man mich in genau diesem Augenblick auswringen würde, wie ein nasses Handtuch…. Das Ergebnis hätte irgendwo zwischen 5l und 10l gelegen, da war ich mir ganz sicher.

Jede noch so kleine Körperzelle in meinem Inneren schrie unerträglich laut nach einem kühlen Bierchen…. oder von mir aus auch nach einem einzigen Glas Wasser. Auch wenn ich nun wusste, was ich vergessen hatte .. Es brachte mich kein Stück weiter. Die ersehnte Flasche Wasser befand sich 200km von mir entfernt in einer Küche mitten in Bad Hersfeld.
Der einzige Plan B kündigte sich durch ein Schild auf der Autobahn an. Noch nie zerging mir das Wort Tankstelle so sehr auf der Zunge wie in diesem Moment.
Kaum dort angekommen sprang ich aus dem Auto und…..

…entdeckte etwas, das mit langsamen Schritten auf mich zu kam.
Neugierig verfolgte ich jede noch so kleine Bewegung dieser Gruppe. Wenn ich das, was ich in diesem Augenblick sah, beschreiben müsste, dann würde ich wohlmöglich auf Bären tippen. Nur mit etwas weniger Fell und vielleicht auch etwas kleiner.
Wie angewurzelt stand ich neben dem Auto und wartete das unvorhersehbare ab.

Sie kamen näher….
Ich konnte ihre unidentifizierbaren Laute hören….
Gespannt setzte ich meine Füße in Bewegung. In meinem Kopf kreiste nur noch ein Gedanke; Was würde passieren, wenn sich meine Wege mit denen dieser Gestalten kreuzen würden?

Sie kamen näher….
Sie hatten mich entdeckt….
Was mit einem Schmunzeln in meinem Gesicht begann, ging plötzlich in ein breites Grinsen über. Auch wenn ich jeden Tag arbeitstechnisch in ominösen Gegenden herumkomme; Solch etwas hatte ich noch nicht gesehen.
Es war eine Gruppe von Männern … südländischer natur, vielleicht Anfang - Mitte 30. Einige von ihnen hatten nur noch wenig Haar auf dem Kopf, präsentierten dafür jedoch ihr stolzes Bauch- und Brusthaar. Ausnahmelos jeder von ihnen hatte sein Unterhemd über den weit ausgefahrenen Bierbauch gerollt…. Eigentlich etwas, bei dem man (…frau) weder hingucken, noch weggucken kann.

Sie kamen näher….
Ich bemerkte, wie sich meine Blicke mit denen einer Kreatur kreuzten. Jung…. schlank.. Männlich… Unterhemd über seinem nicht vorhandenen Bierbauch…
Dann folgte eine Geste, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Erst lächelte er mich an… dann zeigte er auf mich und versuchte mir verständlich zu machen, dass ich ihm gefallen würde. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch. War ich in einem schlechten Film gelandet? In meinen Augen war das der 0-8-15 Anfang für einen zweitklassigen Erotik Film.
Und als er mich dann auch noch fragte, ob ich aus Polen kommen würde……. (Grrrrrrrr….)
Ein genervtes, lang gezogenes “nein” ging über meine Lippen, dann verschwand ich schnellstmöglich in der Tankstelle.

Auch wenn ich 2,40€ für eine Flasche Mineralwasser bezahlte, es war es mir wert. Wohlmöglich hätte ich sogar 10€ für die Flasche bezahlt.
Mit armen, durstigen Autofahrern kann man es ja machen…..

Montag, Juni 19, 2006

Folgenschwerer Missgriff

Ich kann nicht verstehen, aus welchem Grund gerade mir immer die ominösesten Dinge passieren. Ob die Quelle der Missgeschicke darin liegt, dass ich über manche Dinge zu viel, dafür jedoch über andere zu wenig nachdenke? Es wird mir für immer ein ungelöstes Rätsel bleiben.

Wie lange habe ich heute nach ihm gesucht?
Gefühlte Minuten verstrichen, während ich verzweifelt von Tisch zu Tisch im großen Büro irrte. Mindestens 25 Grad im Raum.. Schweiß auf meiner Stirn… Dabei konnte sich mein Verlangen, solange ich auf meine weibliche Intuition hörte, nicht weit von mir entfernt befinden.
In meinem Kopf lief nur noch eine Frage von der einen Seite zur anderen: Was würde geschehen, wenn ich nicht fündig werden würde?
Jede Sekunde zählte, ich wusste, dass ich mich beeilen müsse um meine Aufgabe noch rechtzeitig erledigen zu können. Auch wenn ich in 99% aller Fälle einen Plan B zur Hand habe … verdammt… es gab keinen Plan B. Und doch muss ich zugeben, dass dieser mit Sicherheit etwas mit meiner Unterhose zu tun gehabt hätte.

Ich spürte, wie die Sonne durch das milchige Fenster drang und auf meinem Nacken eine unheimliche Hitze projizierte. Ich fand mich kniend auf dem Boden des Raumes wieder. Es gab nur noch diesen einen Ort, an dem ich noch nicht gesucht hatte…
Zitternd ertasteten meine Fingerspitzen die Plastikumhüllung der Tischdecke und hoben sie sanft an. Was war das….? Eine versteckte Schublade an einem Ort, wo sie keiner vermuten würde.

Ein vorsichtiger Blick zur einzigen Tür des Raumes… ich war allein.

Dann öffnete ich sie.
Meine Augen begannen zu leuchten, als ich realisierte, was sich im inneren befand.
Das Ziel meiner langen Suche schien sich direkt vor meinen Augen zu befinden.
Und anschließend schneller als ich denken konnte in meiner Hand.
Auch wenn es sich anders anfühlte als ich erwartet hätte. Es war mir in diesem Augenblick egal.
Endlich konnte ich mit meiner Arbeit beginnen.
Ich sah mich in meinen Gedanken drei Magenta farbene Kreuze malen …alles wäre perfekt gewesen wenn mich nicht in diesem Moment meine Kollegin angeschmunzelt hätte.

Ich verstand erst was los war, als ich sie in den Raum begleitete, aus dem ich gerade erst gekommen war.
“Melanie, in dieser Schublade sind Geschirr Handtücher. Du hast nach der Schublade mit den Tischdecken gegriffen…” .
Oh. <-- Punkt.
Verdammt.. warum um alles in der Welt sehen sich Tischdecken und Geschirrhandtücher so ähnlich? Gut, ich hatte mich ein wenig über die Dicke des Stoffes gewundert.. Vielleicht auch über die Tatsache, dass dieses “Geschirrhandtuch” gebügelt war. Eigentlich hätte ich auch bei diesem Goldmuster stutzig werden müssen.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich auf den Gesichtsausdruck meines Vorgesetzten freue, wenn dieser morgen früh die Küche betritt und seine Lieblings Tischdecke an der wand mit den Handtüchern findet….

Samstag, Juni 17, 2006

Die Würfel sind gefallen...

Ich kann noch immer nicht realisieren, dass die letzte Woche vorbei ist. Wenn ich mich wage zurück erinnere; Ich kann mich an keine ruhige Minute erinnern. Selbst wenn ich mich für wenige Augenblicke auf meinem Sofa nieder ließ… immer waren da diese Unmengen an Zettel und Hefte und Bücher und… es war einfach zu viel.

Ich bemerkte Donnerstag Abend, dass sich weit über meine gesteckten Grenzen hinaus gegangen war. Der Kaffee wurde immer stärker und meine Gedankengänge schienen von Sekunde zu Sekunde immer mehr an Verzweiflung zu gewinnen. Ein hektischer Blick auf die Uhr verriet, dass es schon wieder weit über 21:00Uhr war. Und wieder befand ich mich noch viel zu weit entfernt von meinem Ziel.
Nach neun Stunden Schule, zwei Stunden Autofahrt und, fünf Stunden lernen kapitulierte ich. Langsam schleppte ich mich in mein Bett… immer noch befanden sich Zettel in meinen Händen mit denen ich die Nacht verbringen wollte.

Ich war so müde wie nie zuvor in meinem Leben…. Das letzte mal sah ich um 23:30Uhr auf die Uhr… dann schlief ich ungewollt über meiner Arbeit ein.

Ich erinnere mich noch genau an den Traum, der mich heimsuchte.
Es schien, als würde sich die Welt ohne mich drehen. Als würde die Zeit an mir vorbei laufen, ohne das ich jeglichen Einfluss darauf ausüben konnte. Waren es Stunden, Tage, Wochen, oder Monate in denen ich mich plötzlich wieder fand? Wie aufgeschreckt aus einem Traum, hineingestellt in Schlüßelereignisse, mit denen ich nichts anfangen konnte. Immer und immer wieder…

Ein hektischer Atemzug, dann fand ich mich senkrecht sitzend in meinem Bett wieder. Wie oft rieb ich mir die Augen, bis ich realisierte, dass ich wirklich wach war? Wie lange hatte ich geschlafen? Ein vorsichtiger Blick zu meiner Uhr: 23:57Uhr.
Von da an konnte ich beim besten Willen nicht mehr einschlafen.
Wie gerne hätte ich in dieser Nacht jemanden neben mir gehabt, an den ich mich hätte ankuscheln können…..
Doch ich war allein. Und ich hatte Angst.

Nach knapp vier Stunden schlaf rollte ich mich vorsichtig aus dem Bett. Noch immer war ich gezeichnet von der harten Nacht die ich hinter mir hatte.
Mein Magen und mein Kopf fühlten sich an, wie nach einer endlos durchgefeierten Nacht….. Doch trotz alledem zog ich den Tag durch.
Und ich bestand meine Cisco Arbeit mit 82,7%.

Auch wenn ich mich in dem Moment nicht darüber freuen konnte, so war viel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Mit dem Bestehen dieser Arbeit läutete das Ende dieser anstrengenden Ära ein.

An dieser Stelle einen unbeschreiblich großen Dank an Thor, der mich in dieser Woche so oft unterstützt hat, mich in seine starken Arme genommen hat, wenn ich kurz vor dem Abgrund stand und der immer mit lieben Worten und einem Kaffee für mich da war, wenn ich ihn gebraucht habe. Danke.

Mittwoch, Juni 14, 2006

Wolken

Eigentlich sahen meine Pläne für diesen Abend anders aus. Ich wollte in der Hängematte im Garten liegen… entspannt hin und her schaukeln und den Wind überall auf meinem leicht bekleideten Körper spüren. Mit meinen Zehen am Netz der Hängematte spielen, einen vorsichtigen Blick in den blauen Himmel riskieren und dann langsam die Augen schließen. Einfach die Seele baumeln lassen und mit den zarten Klängen der im Kirschbaum sitzenden Vögel den Sonnenuntergang abwarten.
Doch kaum war ich draußen, verzog sich die Sonne hinter einer fieses Wolkendecke.
Wie konnte ich auch nur einen Gedanken daran verschwenden, dass mein Plan aufgehen könnte?!

Nein… Heute war wirklich nicht mein Tag. Meine Laune verdunkelte sich bereits heute Morgen, als ich noch nicht einmal aus Godensholt heraus gefahren war. Wie kann es sein, dass ein Liter Normalbenzin schon wieder stolze 1,36 kostet?

Ein Tag gefüllt mit den Ängsten, die einen in einer Berufsschulwoche quälen.
Von der theoretischen Seite betrachtet, erscheint es genauso simpel wie genial.
Bevor man im kalten Wasser untergeht, muss man anfangen zu schwimmen.
Das ist wirklich alles? Ja.
Doch leider hat niemand gesagt, dass es einfach werden würde.
Um so schlimmer, wenn man an solch einem Tag Dinge gesagt bekommt, die einen aufgrund ihrer Komplexität vollkommen aus der Bahn werfen. Dinge, die einen nachdenklich stimmen und so lange im Kopf herum geistern, bis sie vom Verfasser widerrufen werden.
Was bleibt mir jetzt noch anderes übrig, als nach einem Plan B zu suchen?
Als erstes eine Tasse Kaffee, anschließend werde ich die Hängematte gegen mein Sofa und ein Date mit Rockos modernes Leben tauschen..... vielleicht ist er der Mann, der mich an solch einem Abend auf bessere Gedanken bringt.

Montag, Juni 12, 2006

Über geheime Leidenschaften

Warum um alles in der Welt schmelzen die Eiswürfel in meinem Eistee so schnell?! Liegt es an der Hitze oder daran, dass ich heute so heiß bin? *schmunzel*
Davon abgesehen, dass mir langsam aber sicher die Eiswürfel ausgehen, davon abgesehen, dass ich diesen herrlich, sonnigen Tag mit lernen verbringen muss…. davon abgesehen, dass mir vorhin ein kleiner Unfall beim tanken passiert ist… ach was solls; heute ist ein fantastischer Tag. Um genau zu sein, einer der Tage, an denen ich bis über beide Ohren grinsend durch den Tag schleiche.

(Geheime Leidenschaften ... ;-))

Vielleicht liegt es an meinem spannenden Wochenende?
Um zu verstehen, von was ich jetzt erzählen werde, muss ich ein kleines Geheimnis über mich verraten. Eine geheime Leidenschaft….
Wahrscheinlich werden sich in diesem Moment unzählbare Leser die Hände reiben und sich ein Schmunzeln nicht verkneifen können. Ist dies der Tag, an dem Mellis Blog endlich ein wenig mehr an Farbe gewinnt?!
Seien wir doch ehrlich, dass wäre zu einfach.

Meine Leidenschaft dreht sich um ein Ritual, dessen Genüsse ich ausschließlich Sonntags zwischen 20:00Uhr und 22:00Uhr genießen kann.
Ich habe es vor einigen Monaten durch Zufall kennen und lieben gelernt.
Eine Radioshow auf einem Sender, den ich mit keinem anderen Radio empfangen kann, als hier in meinem Wohnzimmer mit meiner Anlage.
Die einzige Erklärung die ich dafür parat habe, ist die Tatsache, dass meine Anlage aus den selbem selben (!) Haus stammt wie eine bekannte Automarke.. aber das ist eine andere Geschichte. Jeder, der schon einmal bei mir daheim zu Gast war, wird sich erinnern….
Soweit noch nichts außergewöhnliches (zumindest in meinen Augen).
Aber gestern Abend habe ich eine Entdeckung gemacht, die mich gleichermaßen fasziniert wie nachdenklich gestimmt hat.

Wenn ich auf meinem Sofa sitze, so befindet sich die Anlage drei Meter weit von mir entfernt. Die Antenne, die ich selbst gebastelt habe, baumelt auf geradem Weg in Richtung Teppich….
Jetzt kommt das faszinierende; warum verschwindet das Radio Programm, sobald ich mit meinem Fuß das Bein meines Glastisches berühre?!! Dieses Phänomen geschieht ausschließlich bei diesem einen Sender… sehr ominös.

Mittwoch, Juni 07, 2006

Testbild

Irgendwie erinnert es mich an die Folge der Simpsons, in der Flanders sich pünktlich zum Beginn einer Sport Saison eine Satellitenanlage kauft. Und Achtung, jetzt kommt die Preisfrage; was nenne ich seit gestern mein Eigen?

Von der Seite betrachtet, dass ich mir lieber meine nicht vorhandenen Ohrhaare wegbrennen lasse, anstelle den Sport Kanal anzusehen, ist auch wirklich etwas dran.
Aber ganz ehrlich; wenn ich vorher gewusst hätte, was auf mich zukommt, ich hätte mich niemals für die Art von Fernsehen entschieden.
Diese vollkommen unnötige Flut an Sendern schwappte schon beim ersten einschalten des Fernsehers über mich… und ließ mich machtlos auf dem Wohnzimmerboden liegend zurück.

…wozu um alles in der Welt….

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es da draußen auch nur einen einzigen Mensch gibt, der sich für sage und schreibe 885 Fernsehkanäle interessiert.
Habe ich schon erwähnt, dass die Kanäle automatisch gespeichert wurden und fürs erste NICHT umprogrammierbar sind? Ich mag noch nicht einmal mit dem Gedanken spielen, wie lange ich daran kauen werde, dass auf Kanal Nummer eins Bibel TV anzutreffen ist.
Und wie oft werde ich auf Kanal sieben landen und verzweifelt feststellen, dass dort Dating TV geschlagene 24 Stunden am Tag rauf und runter dudelt?!
Wobei dudeln ein gutes Stichwort ist; bei den unzähligen Britischen Programmen.

Oje. <-- Punkt. Dreiundzwanzig Testbild Kanäle …. Mindestens genauso viel Erotik, noch mehr Gameshows …. und es müssen über achtzig Shopping Kanäle sein. Das Einzige, was mich davon abhält, die ganze Geschichte wütend und laut schimpfend aus dem Fenster zu werfen, ist die Welle an Musiksendern, die wirklich zeigen, was ich sehen will. Vorbei und vergessen sind die Zeiten, in denen ich mich mit nervtötenden Proleten aus Berlin zur besten Sendezeit rumärgern musste…. ;)

Montag, Juni 05, 2006

Ich geh´ schon mal das Lasso holen...

Wenn man mich fragt, was ich an Dorfdiskotheken so spannend finde, dann kommt mir sofort ein Stichwort in den Kopf: Menschen. Es ist immer wieder aufs neue faszinierend die unzähligen Dorfschönheiten auf Beutezug zu beobachten. Immer auf der Jagt nach dem schärfsten Schweinebauer der Milchkanne. Allein die Methoden, die dort zur Eroberung des anderen Geschlechtes verwendet werden, zaubern mir immer wieder aufs neue ein breites Grinsen ins Gesicht. Ab und zu sehe ich auf diese Weise Menschen, bei deren Anblick ich mir an den Kopf fassen muss. Es zu beschreiben wäre zu komplex… aber sagen wir es mal so; ab einem Gewissen Gewicht sollte Frau einfach nicht mehr Bauch- und Rückenfrei tragen. Ganz zu schweigen von zu viel Haut an der obersten Beinpartie dicht unterm Po.
Ich kann es mir nicht erklären, aber ominösester Weise sind es genau diese Ladys, die mit ihrer Freizügigkeit Früchte tragen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Wo könnte man diese Verhaltensmuster besser beobachten als auf dem Frühtanz in Tange?
Auch wenn es mich nicht vom Hocker gerissen hat, so kann ich sagen, dass es recht amüsant zuging. Gut, um so länger man den lauten Klängen der gigantischen Boxen lauschte, desto leiser und dumpfer wurden Diese ( ...sollten die Lautsprecher ihrer Stereoanlage sehr dumpf klingen, prüfen sie bitte zunächst, ob dieselben noch verpackt sind. ) und die harten Bässe die einen in eine fröhliche Stimmung vibrieren ließen, erledigten den Rest zur guten Stimmung.
Der Hit des Morgens war unbestritten der Tange Song. Ich kann mich nicht mehr genau an jedes Detail erinnern…. hauptsächlich bestand er aus einem sehr dominanten Bass und den immer wieder kehrenden Worten „Titti - Titti“, „Pussi - Pussi“ , „Licki - Licki“ und selbstverständlich „Tange„. DAS war zu viel.

Zum Glück hatte man auf 20 000qm pure Partyfläche genügend ausweichungs- Platz um diesen feucht fröhlichen Klängen zu entfliehen.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie froh ich war, als ich ein kleines, leicht abseits liegendes Zelt entdeckte, dass in Dance Rhythmen vibrierte.
Schon von weiten erkannte ich an Farbenwahl und Aufschrift, dass es meiner Lieblings Energy Softdrink Marke angehörte. Ich gebe meiner ausgeahndeten liebe zu diesen Getränken die Schuld, dass ich nach nur wenigen Sekunden an der Bar stand.

Ich stand also dort ..in meinen Gedanken malte ich mir aus, wie es sich anfühlen würde, wenn dieses Getränk sanft meinen Hals berührte … dieser Geschmack …. Dieses Prickeln … so kalt und erfrischend.

Wahrscheinlich hätte ich noch Minuten träumend und mit dem Hintern wackelnd dort gestanden, wenn … ja wenn mich nicht in diesem Moment ein junger Herr an der Schulter gepackt hätte. Fragend drehte ich mich um und versuchte mich zu erinnern, wer ER denn sein könnte. Doch diese Frage erübrigte sich, als er seinen Mund aufmachte.
„Was kann man denn hier trinken?“, sagte er und blickte mich fragend an.

Also… wir standen in einem Zelt dieser Energy Drink Marke.
Ausnahmslos jeder der sich in diesem Zelt befand, hatte solch eine energy Drink Getränkedose in er Hand.
Die Barmänner trugen Kleidung mit riesigen Aufdrucken dieser energy Drink Marke.
Überall standen durchsichtige Kühlschränke, prall gefüllt mit diesem energy Drink.
Ja und sogar die Kühlschränke machten Werbung für energy Drink.
Und dieser Mann fragte mich ernsthaft, was man hier trinken könnte?!!

Ich antwortete stumpf: „Energy Drink“, drehte mich um und bestellte.
Was für ein anmach´ Spruch…. tz… tz… tz.

Ein weiters Highlight des Morgens war der Auftritt von O. Henning.
Ich habe mir wirklich Mühe gegeben …. Aber es ging nicht.
Warum um alles in der Welt gingen Ausnahmslos alle in diesem Zelt bei einem mehr als abgeflachten Lied über Lassos ab?! Hätte dieser Mann auf der Bühne das Lied einmal in einer halben Stunde gesungen, ich hätte keinen Grund zum Meckern gehabt.
Aber er sang es alle drei Minuten .. Nach jedem angebrochenem Song fing er an, nicht nachvollziehbare Handbewegungen zu machen und über Lassos zu singen. Er schien eine hypnotische Wirkung auf das gesamte Publikum auszuüben.

Als ich gegen drei Uhr Nachmittags über mehr Bierleichen als Flaschen stolperte, beschloss ich den Heimweg einzuschlagen.

Donnerstag, Juni 01, 2006

Weitaus mehr....

Es will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Unendlich scheinen die Gedankengänge, die sich in meinem Kopf abspielen. Dabei war es nur ein kleiner Denkanstoß, den ich irgendwo im Alltag aufgefangen habe.

Die Frage, die ich mir immer wieder auf´s neue stelle, lautet; Welche Bedeutung haben Blicke?
Ein tiefer Blick verbunden mit einer Geste kann soviel mehr sagen als 1000 Worte.

Ein Lächeln allein reicht meist aus, um Berge zu versetzen….
Eine Waffe, die einen auf Ewig fesseln kann.

Nur wer wirklich weiß wer er ist, kann seine Blicke senken und geschehen lassen.