Donnerstag, Mai 31, 2007

Was ist aus der schönen Zeit geworden...

Eines ist sicher. Es gibt bei weitem nichts Schlimmeres, als das Gefühl, das einen plagt, wenn man nichts Produktives anstellen darf. Was ist aus der schönen Zeit geworden, die ich einst mit gut gelaunten Kollegen verbringen durfte? Ich hätte bloggen können. Doch worüber lässt es sich bloggen, wenn nichts passiert und alles gleich scheint?Alles ist irgendwie grau. Eine Farbe, die sich noch nicht einmal durch die zahlreichen, Magenta farbenen Poster im Büro überdecken lässt. Jeder Tag sieht gleich aus. Jeder Tag verläuft nach dem gleichen Schema und in den gleichen Farben. Es gibt nichts, dass sich durch die Routine fressen könnte.

Was würde ich nicht alles für ein wenig Abwechslung geben?

Jeden morgen um punkt 07:20Uhr betrete ich das Großraumbüro, setzte mich an einen Rechner und verfolge die Abenteuer von kleinen Figuren, die ich nach meinen Vorstellungen benannt habe. Acht Stunden starre ich auf ihre Bewegungen. Zeihe ihnen Sprinterschuhe an und lasse sie auf ihren Chokobos durch die Weltgeschichte reisen. Ob an dieser Stelle irgendjemand erkannt hat, womit ich mir die Zeit versüße? Noch vor wenigen Monaten hätte ich einen Job dieser Art als Traumberuf bezeichnet. Heute weiß ich es deutlich besser. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man immer das haben möchte, was gerade nicht greifbar ist.

Was ich haben möchte, oder vielmehr das, was ich vermisse und endlich wieder verbringen möchte, lässt sich am besten mit den Worten eines Kollegen beschreiben:

Messen, Entstören, Schalten, Installieren, Telefonanlagen aufbauen (groooße), DIV Technik, Richtfunk, Spaß haben, rumfahren, Kabel ziehen, lachen, Kabelgas schnuppern, mit Kopfhörern rumlaufen, komische Geräusche machen, auf Türme klettern - runter gucken, Kaffee trinken, wieder freuen, Hände schütteln, DSL bauen, DSL Störungen uuund... zu den geilsten gehören!

Ja.. was waren das für schöne Zeiten. Ich vermisse sie. Sehr sogar.

Dienstag, Mai 22, 2007

Gewohnheitsstöckchen

1. Weißt Du, wie man die BH-Größe misst?
Die Tatsache das ich eine Frau bin beantwortet diese Frage von selbst.

2. Was ist Deine Lieblingseissorte?
Mein Favorit ist das Calippo mit Cola Geschmack. Nicht wegen seiner unvergleichbaren Form, sondern vielmehr wegen.. öhm... das ist schwer zu beschreiben. Man muss mich einmal beim Eisessen beobachtet haben *lach* Seit einigen Wochen hat es jedoch einen Konkurrenten mit kleinen Biskuitstückchen bekommen....

3. Welche 3 Dinge hast Du immer bei Dir, wenn Du unterwegs bist?
Herrje.. in diesem Punkt bin ich etwas spießig. Immer dabei habe ich meine Krankenkarte mit dem Firmenlogo auf der Rückseite, einen Lippenstift in meiner Lieblingsfarbe und 30 Euro für den Fall, dass der Lippenstift aus ist. *lach*

4. Rechts- oder Linkshänder?
Rechtshänderin. <--Punkt.


5. Welche Zeitungen und/oder Magazine hast Du abonniert?
Ich abboniere grundsätzlich keine Zeitschriften. Ich liebe das Gefühl, einmal im Monat aufgeregt zum Büdchen zu tippeln um dort nach der neusten Ausgabe des NEON zu greifen.

6. Redest Du mit Deinen Blumen?
Solange ich mich zurück erinnern kann, kommuniziere ich mit meinen Zimmerpflanzen. Ich streichele sie sogar. Besonders dankbar ist die große Palme neben meinem Fernseher. Bei zufrieden stellenden Streicheleinheiten klappt sie gerne Ihre großen, spitzen Blätter himmelwärts. Ja... dieses Ding habe ich wirklich gern. Darüber hinaus ist sie ein wirklicher Hingucker für neue Gäste.

7. Kennst Du die richtigen Namen Deiner E-Mail-Freunde?
Bis auf eine besondere Ausnahme habe ich keine Probleme mit dem wohl bekannten Namenswirrwarr. Die betreffende Person wird sich mit Sicherheit angesprochen fühlen, wenn ich an dieser Stelle erwähne, dass der Name aus vier Vor- und drei aneinander gesetzten Nachnamen besteht. Seit sieben Jahren versuche ich mich nun schon in der Kunst des Auswendiglernens. Noch immer ohne Erfolg.

8. Hattest Du mal ein pinkfarbenes Kleidungsstück?
Wenn sich eine pinke Spielkonsole als Kleidungsstück bezeichnen lässt, so beantworte ich diese Frage mit einem klaren ja. Die Arbeit unter einem Magentafarbenen Logo deckt meinen Tagesbedarf an Farbenfreude so vollkommen, dass ich keine weiteren Farbausschweifungen in meinem Kleiderschrank benötige.

9. Beißt Du Dir in die Lippe, wenn Du nervös bist?
Nicht nur das. Ich kann von Glück sagen, dass der Boden unter meinen Füßen so fest ist, das ich keine Laufrinne hineinlatschen kann.

10. Frühaufsteher oder Nachteule?
Sowohl als auch. Mein Tag beginnt um 05:00 Uhr in der Frühe. Es lässt sich darüber streiten, ob man dabei ehr von Nachteule oder Frühaufsteher reden kann.

11. Kannst Du einen BH mit nur einer Hand öffnen?
Ich verweise auf Frage 1 und die dazu gehörende Antwort.

12. Loft, Villa, Bauernhaus oder einfach nur Wohnung?
Meine Wege haben mich vor einigen Jahren auf mysteriöse Weise in diese kleine Milchkanne gebracht. Von daher trifft es die Bezeichnung Bauernhaus am besten.

13. Wie trinkst Du Deinen Kaffee?
Ich hebe die Tasse, setze sie an meine Lippen und... *schmunzel* Spaß beiseite. Süß und verführerisch muss er sein. Mit einem kleinen Schuss Milch um den Geschmack abzurunden. Ich liebe Kaffee..!!!

14. Weißt Du das Alter Deiner Eltern?
Ja!

15. Schau nach rechts, was siehst Du?
Einen Kollegen, der entspannt auf der Tastatur seines Rechners liegt und vor sich hin döst.

16. Kaust Du auf Bleistiften oder Kulis rum?
50% meiner Kugelschreiber verkünden in magentafarbenen Lettern, dass sie aus qualvoll verendeten Telefonen hergestellt wurden. Das Recycling somit eine vollkommen neue Bedeutung erhält, muss ich an dieser Stelle nicht mehr weiter erläutern. Wer kaut schon gerne auf einem Stück Hartplastik herum, dass vor 20 Jahren stolzes Eigentum der Post war?! Ganz zu schweigen von der Frage, an welchen Ohren diese Dinger einmal dienen durften...

17. Wenn auf einer Tür steht ‘ziehen’, drückst Du trotzdem?
Ich öffne Türen nicht selber. Ich lasse öffnen *schmunzel*

18. Riechst Du an anderen Menschen?
Ich verbinde gerne Gerüche mit den Menschen, mit denen ich täglich zu tun habe.

19. Spielst Du ein Instrument?
Vor langer, langer Zeit habe ich eine Musikschule besucht. Ich wollte ein Instrument erlernen, dass mir leider einen Strich durch die Rechnung machte. Scheinbar gibt es auf dieser Welt keinen Platz für ein kleines Mädchen mit außergewöhnlichen Instrumentwünschen.

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Donnerstag, Mai 17, 2007

Fünf Minuten Terrine Nudeln Bolognese

Auch wenn der Weg zur Arbeit holperig erschien, so hielt dieser Tag noch einige Überraschungen für mich bereit. Ich hatte schon lange aufgehört, an so etwas zu glauben. Ein Tag im Büro lässt sich nur schwer mit Überraschungen und Abenteuern verbinden. Das größte Highlight könnte eine neue Kaffeemaschine sein. Oder die Gewerkschaft verteilt seit neuem Flugblätter und Plakate mit leicht bekleideten Gewerkschaftsschönlingen. Alles unrealistisch und vielmehr ein Produkt meiner Fantasie als ein Übergang in die Realität.

Meine morgendlichen Ansichten drehten sich selbst bei dem ersten Schritt in das Büro keinen Zentimeter. Ich war allein. Furchtbar einsam würde ich den Tag verbringen. Die Chance, dass ich kleine, zierliche Melli zwischen einem Berg an PC Zubehörteilen gefunden würde… noch unrealistischer als die Plakate, von denen ich gerade gesprochen habe.

Endlich an meinem Schreibtisch angekommen, rüttelte ich nervös an meinem Monitor. Doch ich konnte so viel schimpfen, wie ich wollte. Meine Auftragsliste blieb leer. Der kleine Zeiger der Wanduhr hatte sich noch nicht einmal auf die acht zubewegt und schon jetzt hatte ich die komplette Auftragssammlung für diesen Tag abgearbeitet. Juhu. Der Tag konnte kommen.

Ich hatte sämtliche Hoffnungen auf einen guten Tag über Bord geworfen, als sich die Tür öffnete und ein junger Mann ins Büro trat. Ohne große Worte schlenderte er zu einen der zahlreichen Schreibtische in diesem Großraumbüro und schaltete einen Rechner ein.

Er war nicht fremd. Ich hatte ihn schon einige Mal an diesem Schreibtisch gesehen. Vor zwei Wochen war er wie aus dem nichts an diesem Schreibtisch aufgetaucht. Wir hatten noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Ich kannte seinen Namen nicht. Um ehrlich zu sein, ich konnte ihm noch nicht einmal eine Stimme zuweisen. Er redete nicht viel. Zumindest nicht in der zeit, in der wir uns dieses Großraumbüro mit vielen Anderen teilten. Heute waren wir allein.

Es dauerte nicht lange, bis ich mir eine Unternehmenszeitung schnappte und in den Pausenbereich des Großraumbüros schlenderte. Ein großer Tisch, der aus vielen kleinen besteht, mit den unergonomischsten Stühlen bestückt, auf denen ich jemals gesessen hatte. Dennoch komme ich jeden Tag wieder in diesen Bereich um Kaffee zu trinken und ein wenig meine Seele baumeln zu lassen.

Es dauerte keine fünf Minuten bis ich Gesellschaft bekam. Es war der Herr, mit dem ich mir für diesen Tag das große Büro teilen sollte. Sofort musste ich schmunzeln. Die Frühstückspause hatte noch nicht einmal begonnen und schon hielt er eine fünf Minuten Terrine Marke Nudeln Bolognese in seinen Händen.

Aus meinem Schmunzeln entwickelte sich schnell ein Gespräch. Er erzählte, dass er gerne und viel Kochen würde. Das Nudeln Bolognese zu seinen absoluten Favoriten gehören würde und er sich bereits in jungen Jahren Kochtipps von seiner Mutter geholt hätte. Ich begann zu lachen. Es schien ihm zu gefallen.

Er sah ganz und gar nicht nach einem Mann aus, der kochen könnte. Ein sportlicher 1,85m Mann mit kurzem, hellblondem Haar, einer ansprechenden Figur und einem leicht eckigen Gesicht. In seinem dunklen Jackett sah er ganz und gar nicht nach einem IT_Systemelektroniker aus. Es machte Spaß, sich mit ihm zu unterhalten. Das Gefühl von der gleichen Wellenlänge macht sympathisch.

Während draußen auf dem Hof ein verbitterter Machtkampf stattfand, versuchten wir das Beste aus diesem Tag heraus zu holen. Ihm erging es nicht anders als mir. Die Auftragslisten waren leer. Es gab nichts, dass wir im Dienst des großen T´s hätten machen können. Also verbrachten wir den Tag zusammen. Wir spielten, sahen uns ein paar Fotos und Videos an und lästerten über Kollegen, die uns richtig auf den Wecker fielen. Ich kann noch immer nicht glauben, dass er gerade mal fünf Kilometer von mir entfernt wohnt. Wer wohnt schon in der Nähe eines kleinen Örtchens, dass sich 35km von Oldenburg entfernt versteckt? Gut, die Chance ist gar nicht mal so klein, wenn ich mir die Einwohnerzahl ansehe. Doch wie viele von Ihnen arbeiten beim großen T? Ja.. es schränkt die Suchergebnisse ein.

Am Ende des Tages wünschte er mir ein schönes Wochenende und ein paar schöne Urlaubstage. Dann stieg er in sein schwarzes BMW Cabriolet und düste davon. Er wird nur solange in meinem Büro sitzen, bis die Machtkämpfe vorüber sind. Ich werde in der kommenden Woche nicht dort sein. Ich denke nicht, dass ich ihn noch einmal wieder sehen werde.

Mittwoch, Mai 16, 2007

Flucht

Die letzten Tage waren turbulent. Um ehrlich zu sein, sie waren so durchwachsen, dass viele Dinge auf der Strecke blieben, die ich so fest eingeplant hatte. Selbst dieser herrliche Mittwoch ließ mich nicht aus dem Chaos entfliehen. Es begann bereits auf dem Weg zur Arbeit. Es genügte ein Abstand von 100m um zu erkennen, was sich heute widerholt abspielte. Ein Chaos, dass mir dermaßen zu schaffen machte, dass ich ohne lange zu überlegen das Lenkrad meines Wagens herum riss und verkehrt herum in eine Einbahnstraße kurvte. Was interessierte mich die rote Farbe auf den zahlreichen Verbotsschildern? Ich wusste doch, dass es verkehrt war. Dennoch erschien es mir als einziger Ausweg.

Hätte ich diesen Weg nicht gewählt, so hätten mich Minuten voller Ratlosigkeit erwartet. Wieder wäre ich angehalten worden. Wieder hätte ich das Fenster öffnen müssen. Wieder wäre dieser Geräuschpegel durch mein Fenster in meine Ohren gedrungen. Zu viel Trubel für einen Morgen, der bereits um 07:00Uhr auf dem Betriebsgelände beginnt.

Nachdem mir Sinn und Zweck des Aufstandes klar wurden, hatte ich mich nach Möglichkeiten erkundigt. Eine absurde Idee, zumal jede meiner Fragen mit einem klaren nein beantwortet wurde.

Ich darf nicht.
Auch, wenn ich so gerne würde.

Was hilft meine Meinung, wenn es mir verboten wird, diese klar und deutlich zu äußern?

Was anfangs als vernünftig durchging, empfinde ich nur noch als Nerv tötend. Als einen so großen Störfaktor, dass ich selbst verbotene Wege mit dem Auto in Kauf nehme, nur um ein paar Minuten des Trubels zu entgehen.

Ich weiß, dass es falsch ist. Doch was kann ich ändern?

Sonntag, Mai 06, 2007

Auf der Suche...

Nachdem ich mich aus den Fängen der Praktikanten befreit hatte, führten mich meine Wege in die Oldenburger Innenstadt. Das Wetter war wie gemacht für einen Nachmittag im Café oder zumindest für ein Eishörnchen, in Kombination mit dem Blick auf die Fußgängerzone. Doch daraus wurde nichts. Anstelle von sympathischer Konversation mit schnuckeligen Eismännern landete ich, wie sollte es auch anders sein, in einer der zahlreichen Buchhandlungen. Ich kaufe ungern Bücher. Sobald mich die Lust des Lesens überkommt, führen mich meine Wege ehr in die Bibliothek als in die tiefen einer Buchhandlung. Das Ergebnis ist immer das Selbe. Es spielt keinerlei Rolle, durch welche Buchhandlung ich mich wühle. Am Ende führen sie jedes Buch von A bis Z… wirklich jedes.. bis auf das Eine, welches mich so brennend interessiert. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, ob mein Buchgeschmack zu ausgefallen ist. Es gibt einfach zu wenige Bücher, die Abbildungen von leicht bekleideten Männern oder Elektrotechnischen Grundlagen bieten.

Ob man es an dieser Stelle glauben möchte oder nicht, ich war wirklich auf der Suche nach einem Buch, welches mir elektrotechnische Inhalte vermitteln sollte. Ein Buch, über das ich in den letzten Wochen mehr geschimpft hatte, als über die schwerfällige Maus an meinem Rechner, die mich des Öfteren zur Weißglut treibt. Ich besitze bereits ein solches Buch. Ein Buch das exakt den Selben Titel trägt und darüber hinaus vom gleichen Verlag stammt. Weshalb ich es mir ein zweites Mal innerhalb von 2 ½ Jahren für stolze 30 Euro kaufe? Nun, das Deckblatt hat sich geändert… genau wie einige standardisierte Werte und Normen die in sechs Tagen eine große Bedeutung haben könnten.

Im passenden Buchladen angekommen, schlenderte ich lange durch schmale Gänge und vorbei an Brillentragenden Damen. Es dauerte seine Weile, bis ich im zweiten Stock stand und ein Regal voller Literatur betrachtete. Dabei entglitt mit ein Fragezeichen nach dem anderen. Es gab orange Tabellenbücher… grüne Tabellenbücher… graue Tabellenbücher… Bücher für Anlagenelektroniker und Fernsehtechniker. Aber wo um alles in der Welt waren die Bücher für IT_Systemelektroniker versteckt?

Nach einer gefühlten halben Stunde, trafen meine Blicke auf ein einsames Buch hoch oben in den Regalen. So weit oben in den Regalen, dass ich nicht danach greifen konnte. Gehen Buchladenbesitzer wirklich davon aus, dass die 0-8-15 Kundschaft eine Körpergröße von 1.80m besitzt? Ich denke schon. Ansonsten hätten sie mit Sicherheit kleine Fußbänkchen im Laden verteilt. Im Schuhladen gibt es doch schließlich auch Schuhlöffel.

Und so vergingen weitere fünf Minuten, in denen ich nach einem hilfsbereiten Mitarbeiter suchte.

Als ich endlich auf einen jungen Mann traf, begleitete er mich freundlich zu den Regalen, in denen ich passende Literatur entdeckt hatte. Doch nachdem ich das Wort Tabellenbuch ausgesprochen und auf das passende Buch gezeigt hatte, reichte er mir ein rosafarbenes Tabellenbuch für Systemkauffrauen.

Kritisch blickte ich in an. Sehe ich wirklich aus wie eine Systemkauffrau? Nun gut.. vielleicht ein wenig und das möchte ich auch nicht abstreiten. Dennoch hatte ich klar und deutlich auf die Ausführung für IT-Systemelektroniker und Fachinformatiker gedeutet. Herrje… immer diese Vorurteile gegenüber blonden, zierlich kleinen Damen.

Mit dem letzten Tabellenbuch des Ladens und 30 Euro weniger in der Geldbörse verließ ich die Buchhandlung. Zumindest konnte ich somit einen weiteren Punkt auf meiner To Do Liste der kommenden sechs Tage abhaken.

Samstag, Mai 05, 2007

Praktikanten

Von allen Wochentagen, die der Kalender zu Verfügung stellt, mag ich den Freitag am wenigsten. Es hat keinerlei Zusammenhang mit Geschichten und Sagen über Pech und Unglück. Es ist nur so, dass Freitage grundsätzlich dazu führen, dass die Welt ein wenig Kopf steht. Ich weiß nicht genau, wie ich dieses Phänomen bezeichnen soll. Gestern ist es mir jedoch erneut widerfahren.

Es fing bereits mit den ersten Stunden im Büro an. Ich mag die Arbeit im Großraumbüro. Wirklich. Unangenehm wird es erst in dem Augenblick, indem das Büro von kleinen Praktikanten und kindischen Auszubildenden der untersten Lehrjahre überflutet wird. Das auch ich einmal diese Phase durchschritten habe, möchte ich an dieser Stelle nicht abstreiten. Fakt ist jedoch, dass ich nicht einmal annähernd so nerv tötend war, wie diese kleinen Kerlchen. Von Morgens bis Abends sind sie am quasseln. Und das ohne Rücksicht auf schwer arbeitende Kollegen, wie ich es bin. Und als wäre dies noch nicht schlimm genug gewesen….ausgerechnet ich scheine hauptansprechofer Nummer eins für sie zu sein.

Kaum hatte ich das Büro betreten, schon setzten sie sich zu mir. Juhu. Der Tag war gerettet. Von der ersten Sekunde an redeten sie mir eine Telefonanlage der größten Ausführung an die Backe. Und sie wollten wirklich ALLES wissen. Woran ich arbeite. Welchem Beruf ich nachgehe. Was für ein Auto ich fahre…ahhrrgg. Nachdem ich rund 30 Fragen beantwortet hatte, versuchte ich es mit purer Ignoranz. Doch es funktionierte nicht. Ehe ich mich versah, hatten sie ein Ratespiel aus meinem Schweigen gebastelt und zeigten keinerlei Scheu, es lauthals zu zelebrieren.

Als meine Nerven kurz vor der Explosion standen, drückte ich ihnen meinen USB Stick in die Hand und gab ihnen den Tipp, einen Blick auf sein Inneres zu riskieren. Zwar herrschte auch im Nachhinein keine Ruhe.. dennoch hatte ich es geschafft, sie einiger Maßen sinnvoll zu beschäftigen.

Donnerstag, Mai 03, 2007

Ein neuer Mitarbeiter auf der Suche nach...

Das es Tage gibt, an denen sich die eigenen Wege mit denen fremder Menschen kreuzen, ist nichts Ungewöhnliches. Kniffelig erscheint es erst in dem Moment, in dem deutlich wird, dass man von ausgerechnet diesen Menschen auffällig gut gekannt wird. Das mag auf den ersten Blick etwas kniffelig erscheinen. Und das ist es auch, wenn man die Tatsache hinzunimmt, dass man diesen Menschen noch nie gesehen hat, oder zumindest dieser Ansicht ist.

Es geschah heute Morgen. Vollkommen nichts ahnend schlenderte ich durch das Großraumbüro und nahm dabei den kürzesten Weg in die Richtung der Kaffeemaschine. Ich war gerade dabei, meine rechte Hand in Richtung der Kaffeekanne zu bewegen, als ich die Silhouette eines Mannes dicht hinter mir in meinen Augenwinkeln wieder fand. Ruckartig und leicht erschrocken drehte ich mich um. Es kommt nicht oft vor, dass ich beim Kaffeeeinschenken beobachtet werde. Sein Abstand zu mir ließ alle Alarmglocken schellen. Wer um alles in der Welt war das? Und wo kam er so plötzlich her? Aus dem Teppichboden? Quasi Mr. Teppich Clean… ?!

Vielleicht ein neuer Mitarbeiter auf der Suche nach schnellen, erotischen Kontakten? Igitigitt…!! Der einzige Kontakt zwischen ihm und mir wäre in diesem Fall eine Ohrfeige. Ob er diese als erotisch einstuft, bleibt ihm überlassen.

Noch nie hatte ich ihn gesehen… Es war ein großer Herr, deutlich jünger als ich mit dunklem, kurzem Haar und leicht gekrümmten Rücken.

„Hallo Melanie..!!“
(Kenne ich diesen Mann?)

„Was machst Du hier? Du arbeitest doch eigentlich in der MP Abteilung. Ich habe Dich dort schon einige Male gesehen…“
(Wohl ehr heimlich bespannert…)

„Ich habe mich so sehr für Dich gefreut, als ich gehört habe, dass Du die Stelle bekommen hast…“
(Ich habe mich doch noch nicht einmal beworben…)

„Endlich hat es jemanden von uns gut getroffen, das fand ich richtig super. Ich habe mich wirklich darüber gefreut… endlich gibt es jemanden in dieser Abteilung, die richtig nett ist..“
(Bin ich in eine schlechte Stromberg Folge geraten..?!)

„Wie? Du bist nicht bei MP….??“
(Sind die Simpsons gelb..?)

In Gedanken kopfschüttelnd ließ ich den Herrn alleine neben der Kaffeemaschine stehen und setzte mich zusammen mit dem inzwischen lauwarmen Kaffee an meinen Schreibtisch. Es gibt Tage, an denen manche Menschen ein wenig neben der Spur laufen.

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Dienstag, Mai 01, 2007

Verrückt und ausgefallen…

Habe ich schon einmal erwähnt, dass die Welt an manchen Tagen grausam und ungerecht sein kann? Ich denke schon. Wahrscheinlich habe ich diese Worte in letzter Zeit so oft benutzt, dass sie immer wieder auf mich zurückkommen. Wie ein nerven raubender Computervirus, der kontinuierlich seinen Namen ändert, bevor er sich zerstören lässt.

Während an diesem herrlich, sonnigen Feiertag jeder ein paar schöne Stunden genießt, sitze ich daheim an meinem Schreibtisch und denke krampfhaft darüber nach, wie ich mir die Digitaltechnik schmackhaft machen könnte. Ich habe Kaffee darüber gegossen. Doch selbst das zeigte keinen Erfolg. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich dieses Wissen irgendwann in den nächsten Jahren anwenden werde. Wie oft läuft man im realen Leben einer kleinen Kiste mit verschnörkeltem UND Zeichen über den Weg und lacht: „Hey.. eine logische a^b Verknüpfung.“

Niemals?

Ja.. das hatte ich irgendwie befürchtet. Trotz alledem ändert es nichts an der Tatsache, dass mir genau diese Kisten in elf Tagen hinterher geschmissen werden.

Während ich mich auf der einen Seite unheimlich darüber aufrege, beschleicht mich der Gedanke, dass sich auch morgen noch genug Zeit finden lässt, um diesen Ärgernissen hinterher zu Eilen. Acht lange Stunden werde ich morgen in dem mir so vertrauten Großraumbüro gefangen sein. Ein Tag, der mit Kaffee und Power Point beginnt und spätestens nach der Frühstückspause mit kleinen Ballerspielchen und Super Mario endet. An manchen Tagen frage ich mich wirklich, was ich in diesem Büro verloren habe. Ein Umfeld, in dem man entweder verrückt wird, oder zumindest auf verrückte und ausgefallene Gedanken kommt. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem sich einer meiner Kollegen eine bedeutende Frage stellte. Was passiert, wenn man sich erst am Teppichboden reibt und hinterher an die Steckdose fasst. Geschlagene zehn Minuten robbte er mit seinen Schuhen auf dem Anthrazit farbenen Teppich herum. Das er dabei fünf Mal um den Schreibtisch des Chefs kreiste, kümmerte ihn nicht. Und auch dem Chef schien es egal zu sein. Was zählt schon die Gesundheit eines kleinen Mitarbeiters, wenn man genauso gut Ballonhosen im Otto Versand bestellen kann… *schmunzel*

Bereits nach fünf Minuten galten meine Blicke nicht mehr der begonnenen Arbeit, sondern vielmehr dem Mann, der sich so stark am Teppich aufgeladen hatte, dass sein hellblondes Haar nach oben ragte. Dennoch zeigte ein beherzter Griff in die Steckdose nicht das Ergebnis, mit dem nicht nur ich, sondern auch die restlichen acht Büroinsassen gerechnet hatten. Von einem dezenten knall und lauten "AUA" Rufen abgesehen, passierte nichts Weltbewegendes. Ja.. der Weg zum perfekten IT_Systemelektroniker kann hart und steinig sein…

Ich bin gespannt, was der morgige Tag an Überraschungen bereit hält.