Mittwoch, Mai 16, 2007

Flucht

Die letzten Tage waren turbulent. Um ehrlich zu sein, sie waren so durchwachsen, dass viele Dinge auf der Strecke blieben, die ich so fest eingeplant hatte. Selbst dieser herrliche Mittwoch ließ mich nicht aus dem Chaos entfliehen. Es begann bereits auf dem Weg zur Arbeit. Es genügte ein Abstand von 100m um zu erkennen, was sich heute widerholt abspielte. Ein Chaos, dass mir dermaßen zu schaffen machte, dass ich ohne lange zu überlegen das Lenkrad meines Wagens herum riss und verkehrt herum in eine Einbahnstraße kurvte. Was interessierte mich die rote Farbe auf den zahlreichen Verbotsschildern? Ich wusste doch, dass es verkehrt war. Dennoch erschien es mir als einziger Ausweg.

Hätte ich diesen Weg nicht gewählt, so hätten mich Minuten voller Ratlosigkeit erwartet. Wieder wäre ich angehalten worden. Wieder hätte ich das Fenster öffnen müssen. Wieder wäre dieser Geräuschpegel durch mein Fenster in meine Ohren gedrungen. Zu viel Trubel für einen Morgen, der bereits um 07:00Uhr auf dem Betriebsgelände beginnt.

Nachdem mir Sinn und Zweck des Aufstandes klar wurden, hatte ich mich nach Möglichkeiten erkundigt. Eine absurde Idee, zumal jede meiner Fragen mit einem klaren nein beantwortet wurde.

Ich darf nicht.
Auch, wenn ich so gerne würde.

Was hilft meine Meinung, wenn es mir verboten wird, diese klar und deutlich zu äußern?

Was anfangs als vernünftig durchging, empfinde ich nur noch als Nerv tötend. Als einen so großen Störfaktor, dass ich selbst verbotene Wege mit dem Auto in Kauf nehme, nur um ein paar Minuten des Trubels zu entgehen.

Ich weiß, dass es falsch ist. Doch was kann ich ändern?