Donnerstag, Januar 31, 2008

Tassimo

Ist es eigentlich schon zu spät um vom Wochenende zu erzählen? Eigentlich ist es nie zu spät um vom Wochenende zu erzählen. Ich war mit meiner besten Freundin zum Kaffee verabredet. Eine süße und genauso quirlige Blondine wie ich es bin. Ich kenne sie seit fast 10 Jahren. Und ich erinnere mich genau daran, dass wir uns anfangs nicht ausstehen konnten. Sie hatte eine kleine und sehr dicke Freundin, der ich gerne in der Pause ein Bein stellte. Oder der ich mit einem frechen grinsen im Gesicht das Pausenbrot abnahm…ja…ich war eine brave Schülerin. Zumindest vor 10 Jahren. Als die kleine dicke Freundin nicht sehr viel später auf eine höhere Schule wechselte, und sich von da an für etwas besseres (treffender wäre etwas Dickeres) hielt, setzte ich mich neben die süße und quirlige Blondine die allein und einsam an ihrem Tisch zurück geblieben war. Und schwups- schon waren wir die besten Freundinnen. Seltsam welche Wege das Schicksal manchmal nimmt.

Aber wieder zurück zu meiner Geschichte. Meine Freundin hatte mir am Telefon von ihrer neuen Kaffeemaschine erzählt. Eine Tassimo sollte es sein. Die beste Kaffeemaschine, die jemals eine Kaffeemaschinenfabrik verlassen hätte. Also das musste ich selbst unter die Lupe nehmen. Ein Termin war schnell gefunden. Und da Kaffeetrinken nach 18:00Uhr noch mehr Spaß macht entschieden wir uns für ein 18:00Uhr Kaffeekränzchen mit offenem Ende. Kann eine Samstagsplanung Koffeinvoller aussehen? Ich denke nicht und gerade das macht es spannend und zum fast perfekten Samstag.

Als wir dann zusammen in der kleinen und super gemütlichen Küche saßen, schalteten wir die Tassimo ein. Welch putzige und vorallerdings unterhaltsame Maschine. Beim Anschalten macht sie Geräusche, als würde sie jede Sekunde in die Luft fliegen. Und ist das Wasser dann erst mal aufgekocht, kommt mehr heiße Luft als explodierender Kaffeeschaum aus der Maschine. Eigentlich kommt nur eine winzig kleine Menge Kaffee aus der Maschine. Bei der Geräuschkulisse hatte ich einen halben Liter Kaffee und eine überschwemmte Küche erwartet. Aber gut…der Kaffee war unwiderstehlich lecker! Und umso kleiner die Kaffeemenge im Becher, desto öfters kann man kichern, wenn die Maschine wieder klingt, als würde sie die halbe Küche unter Wasser setzen. Hat alles seine Vor- und Nachteile....

Mittwoch, Januar 23, 2008

Nur mit einem A oder so

Und auch wenn ich nicht zum Augenarzt wollte, mein Auge wollte es. Mein Auge wollte auch die Nummer auf dem Zettel wählen. Und es wollte die zwei Straßen bis zur Praxis laufen. Gemeines Auge. Aber da es nun mal festgewachsen ist und ich es nicht alleine auf große Reise schicken kann wollte ich es begleiten. Wenn auch sehr unfreiwillig. Nervös tippte ich die Nummer in das Display meines Systemtelefons. Es dauerte nicht lange, bis ich eine zarte Frauenstimme am anderen Ende der Leitung hatte. Gequält erzählte ich von meinem Problem.

"ooohhhhh…" war das erste, was sie mir sagte. Moment. Ohh? War das ein gutes oder ein schlechtes ohh? Und ist ohh überhaupt etwas, dass man vom Augenarzt hören möchte? Da muss ich gar nicht drüber nachdenken. Nein! Mit ihrem zierlichen Stimmchen erzählte sie mir, dass die Praxis heute nur Augenoperationen durchführen würde. Ich könnte zwar vorbeikommen..aber für den Fall das ich keine Augen OP haben wollte, sollte ich mich an eine andere Praxis wenden. Also das letzte was ich wollte war eine Augen OP! Mit Panik in meinen Augen schmiss ich den Hörer zurück aufs Telefon und wählte eine andere Nummer. Und ich hatte Glück. Die Arzthelferin klang viel entschlussfreudiger, erzählte mir nichts von Augen Ops und lud mich sofort in die Praxis ein. Warum nicht gleich so?

Jetzt musste ich nur noch mit kaputtem Auge die Augenarztpraxis finden, die sich irgendwo am anderen Ende der Stadt versteckte und bei der ich noch nie in meinem ganzen Leben war. Na klasse. Zum Glück hatte ich die Arzthelferin am Telefon nach einer Wegbeschreibung gefragt. Sie sagte, die Praxis würde sich schräg gegenüber von einem gelben Haus befinden. Gelb. Das konnte man sich selbst mit schmerzendem Auge merken. Die Straße hinunterfahrend entdeckte ich eine Menge Häuser. Graue Häuser, weiße Häuser, einen gelben Lidl Markt und ein rosafarbenes Häuschen, deren Nutzen ich an dieser Stelle nicht weiter erläutern muss. Es dauerte gefühlte Ewigkeiten bis ich DAS gelbe Haus fand. Und nochmal zwei gefühlte Ewigkeiten bis ich gewendet und einen Parkplatz gefunden hatte. Ich weiß ja nicht wie es anderen geht die einen Augenarzt aufsuchen. Aber ich bin mir sicher, dass 90% von ihnen Probleme mit dem klar sehen haben. Warum besitzen Augenarztpraxen keine überdimensionale Schilder die auf die Praxis hinweisen? So etwas wie das gelbe M einer bekannten Fast Food Kette. Nur mit einem A oder so. Blau müsste es leuchten. Das ist DIE Idee….

Dienstag, Januar 22, 2008

Seltsam..wie schnell doch die Zeit vergeht

Der Besuch beim Augenarzt war nur halb so furchteinflößend wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Noch nie zuvor war ich bei einem Augenarzt gewesen. Dabei wäre das schon lange notwendig gewesen. Nachdem ich mir beim Optiker eine passende und sehr sexy wirkende Sehhilfe erschlichen hatte, schob ich den Termin für den Augenarzt immer weiter vor mich her. Versprach mir selbst, in der nächsten Woche anzurufen um einen Termin zu vereinbaren. Doch aus einer Woche wurden schnell zwei. Aus den zwei Wochen wurde ein Monat. Und ehe ich zwei Mal zwinkern konnte war ein halbes Jahr daraus geworden. Seltsam..wie schnell doch die zeit vergeht.

Aber was mache ich mir vor? In Wahrheit hatte ich eine mehr als gruselige Reportage im Fernsehen gesehen. Eine ganze Stunde voller furchteinflößenden Augenoperationen. Die Ärzte hatten Metallgestelle, die sie ihren Patienten ins Auge setzten. Ein Zwinkerschutz der stark an einen Campingtisch ohne Platte erinnerte. Wenn die Ärzte im Fernsehen so etwas hatten, dann hatte der Augenarzt um die Ecke bestimmt ähnliches Folterwerkzeug. Wenn nicht sogar noch schlimmeres. Ich hatte Angst vor Augenärzten. Angst vor dem Unbekannten und dem Unerwartbaren. Angst vor Metallgestellen im Auge und den kritischen Blicken vom Arzt, wenn er meine erschlichene Brille entdecken würde. Und all diese Dinge waren mehr als ausreichend um auf keinen Fall eine Augenarztpraxis aufzusuchen. Doch nun kam ich nicht mehr drum herum...

Selbst Stunden nach dem Tanken war mein Auge noch weit vom Normalbetrieb entfernt. Da war dieses Stechen, das gefühlt von Minute zu Minute stärker wurde. Ich hatte mein Auge schon so oft ausgewaschen, das selbst das andere brannte. Es wurde nicht besser. Ich war vollkommen machtlos.

Es ist mir ein Rätsel, wie ich die Nacht überstehen konnte. Und trotz Schmerzen im Auge quälte ich mich am nächsten Morgen die 35km zur Arbeit. Quälte mich das Treppenhaus hoch in mein Büro und quälte mich an meinen Schreibtisch. Aber auch wenn ich es versuchte, ich schaffte es nicht, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Jeder zweite Gedanke schrie "Auge". Jeder dritte sehnte sich nach Linderung. Noch immer tränte mein Auge wie am Spieß. Und so kauerte ich unfreiwillig weinend an meinem Schreibtisch und erntete mehr mitleidige Blicke, als es mir lieb war. Es dauerte nicht lange, bis mir mein Kollege einen Zettel auf den Schreibtisch legte. Es war wie in der Werbung mit den Call-Center Männern die sich gegenseitig Abführmittel mit Smilies über den Schreibtisch schieben. Nur das ich keinen Smilie entzifferte, sondern die Nummer eines Augenarztes. Herrje…

Samstag, Januar 19, 2008

Ja…tanken ist teuer geworden

Ich hatte extra zeitig Feierabend gemacht, um zur Tankstelle zu fahren. Einmal in der Woche ist Sprit am günstigsten. Eine "vielleicht Einbildung" die nicht nur mir einmal in der Woche durch den Kopf geht. Gerade mal zwei Autominuten von meinem momentanen Standort entfernt befindet sich meine lieblings Tankstelle. Schon von Weitem leuchten einem die großen, orangefarbenen Letter entgegen. "Günstig tanken" steht dort in riesigen Buchstaben geschrieben. Na wenn das nicht der ideale Ort zum volltanken ist. Aber nicht nur das! Ich mag den Tankwart. Ich mag das überdimensionale Einkaufzentrum, das zur Tankstelle gehört. Und ich mag den putzigen Kleintierladen, der immer wieder kleine Häschen im Schaufenster hat. Wahrscheinlich hat der ein oder andere nun ein interessantes Bild dieser Tankstelle im Kopf. Eine Tanke, an der man Häschen kaufen kann. Zum reinigen der Frontscheibe oder wahlweise auch als Lenkradschoner. Die sind schließlich so schön flauschig. Nein nein..keine Sorge. Ich würde nicht dort hin fahren, wenn es dort Häschen zur alltäglichen Wagenpflege geben würde. Auch nicht, wenn diese aus Kunstpelz wären.

Aber wieder zurück zu meiner Geschichte. Ich hatte mich in die endlos lange Reihe vor den Zapfsäulen eingereiht. Wartete geduldig auf eine der 16 Zapfsäulen und drehte dabei summend das Radio lauter. Zwei Minuten Wartezeit musste man hier schon in Kauf nehmen. Aber was sind schon zwei Minuten, wenn dafür der Liter Sprit für 1,34€ auf einen wartet? Alles war wie immer. Gemütlich kurvte ich an die Zapfsäule, griff nach meinem Portemonnaie, zog den Hebel um die Tankklappe zu öffnen, öffnete die Wagen Tür, stieg voller Vorfreude auf viele Liter Sprit aus dem Auto und…..AUTSCH! Ich hatte irgendwas im Auge! Ohne mir irgendwas anmerken zu lassen tippelte ich zum Zapfhahn und begann zu tanken. Versuchte mir dabei am Auge zu reiben, was natürlich total ins Auge ging. Noch lange bevor ich fünf Euro im Tank hatte, waren schon drei Fingertapser auf meiner Brille. So ein Mist! Als wenn es nicht schon schlimm genug gewesen wäre, dass ich mit dem Auge nicht richtig sehen konnte. Jetzt konnte ich es mit der Brille auch nicht mehr…. Um so mehr sich der Tank füllte, desto mehr füllten sich auch meine Augen mit Tränen. Ein eigentlich ganz natürlicher Reflex, wenn man was im Auge hat. Aber musste das denn ausgerechnet jetzt sein? Ich fühlte mich sofort beobachtet. Von überall kamen seltsame Blicke von Leuten, die eine bitterlich weinende Melli beim Tanken beobachteten. Herrje..die konnten ja nicht wissen, dass ich "nur" was im Auge hatte. Ich konnte gar nicht so schnell wischen, wie es aus meinem Auge heraus tränte. Es heißt ja immer, das Frauen Multitask Fähig wären. Aber tanken und Tränen abwischen, dass geht nun wirklich nicht. Zumal man ja auch noch irgendwie geschickt an den Brillengläsern vorbei kommen muss.

Mit komplett befingerten Brillengläsern, verwischtem Augen Make-up und Tränen in den Augen stand ich schließlich dem gegenüber, dem ich nicht aus dem Weg gehen konnte. Dem Tankwart der mich immer so nett anlächelt. Oh nein….

Ohne ihn auch nur einmal ansehen zu wollen hielt ich ihm meinen 50 Euro Schein unter die Nase. Klappte auf den ersten Blick auch ganz gut. Aber als er mich dann fragte, ob ich den Beleg haben wolle kam ich einfach nicht mehr drum herum ihm in die Augen zu sehen. Dieser Blick war einfach einmalig. Eine Mischung aus unterdrücktem schmunzeln und mitleidiger Miene. Und ich konnte sofort seine Gedanken lesen. Ja…tanken ist teuer geworden. Das kann einem schon mal die Tränen ins Auge treiben.

Dienstag, Januar 15, 2008

Der Geburtstag vom Chef...

...ist immer etwas Eigenartiges. Während jeder normale Kollege mit selbstgezaubertem Kuchen oder schokoladigen Köstlichkeiten durch die Büros pilgert, hat man bei ihm noch nicht mal einen Hauch von Chance, ihn überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Zu Weihnachten war das viel einfacher. Morgens um kurz nach sieben stand ich mit einem herrlich duftenden Kaffee in seiner Bürotür und kurz vor Feierabend besuchte er mich noch einmal in meinem Büro. Stellte einen Lindt Schokoladenweihnachtsmann auf meinen Schreibtisch und verschwand mit einem Lächeln auf seinen Lippen genauso schnell, wie er gekommen war. Soviel zum Thema Weihnachtsgrüße und Wünsche für das neue Jahr. Hat auch funktioniert. Aber wie gratuliert man diesem Mann zum Geburtstag? Einen Kaffee vorbeibringen funktioniert auf jedenfall nicht. Wenn jeder der Kollegen seine Geburtstagsglückwünsche mit einem Kaffee kombinieren würde, dann müsste Chef 1372 Tassen Kaffee trinken. Und das in gerade mal 8 Stunden. Zwar wäre mein Kaffee am besten…(zumal ich eine Magenta Schleife drum herum wickeln würde)... aber dieser Plan ist nur umsetzbar, wenn man allein mit ihm auf dem Flur ist und die Sekretärin im mehr oder weniger wohl verdienten Urlaub. An einem normalen Tag erscheint sie schon weit vor 07:00Uhr um den Kaffee anzusetzen und die exklusiven Zimmerpalmen zu bewässern. Somit sind Chef und Zimmerpflanze ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Und mein Plan Nummer eins löst sich schneller auf, als der erste Kaffee durchgelaufen ist. Mist.

Plan zwei ist weitaus einfacher. Zumindest auf den ersten Blick. Ich könnte entschlossen über den Flur schlendern, an seine Tür klopfen und mit einem breiten Lächeln meine Glückwünsche überbringen. Ist nur leider nicht so einfach, wie es sich auf den ersten Blick anhört. Immer wieder pilgern ganze Gruppen über den Flur. Und alle verschwinden sie in Chefs Büro. Ohne Wiederkehr! Ich könnte mich unauffällig unter die Masse mischen. Doch dann würde ich mich mit 50 Kollegen und extrem kuscheliger Atmosphäre in seinem Büro wieder finden. Rückkehr in mein eigenes Büro: Unmöglich! Ich müsste Sekt trinken, ein Magenta farbenes Partyhütchen aufsetzen und zu Warteschleifenmusik auf dem Tisch tanzen. Und spätestens nach diesem Gedanken löst sich auch Plan zwei in Warteschleifenmusik auf. Herrje..

Plan drei erweist sich ebenfalls als kniffelig. Ich könnte so lange über den Flur laufen, bis sich meine Wege mit den seinen kreuzen. Ich knappes Hallo, ein Griff in die Richtig seiner rechten Hand und schon hätte ich meine Glückwünsche überbracht. Und dieser Plan wäre auch beinahe aufgegangen. Doch kaum hatte ich ihn am anderen Ende des Flurs entdeckt und den ersten Blickkontakt hergestellt, da flüchtete er fast panisch in eines der vielen Büros. Na klasse. Vielleicht dachte er, dass ich ihm den 395. Kaffee vorbeibringen wollte? Aber gut. Ich habe es versucht. Und ich habe mir wirklich Gedanken gemacht.

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Sonntag, Januar 13, 2008

Kaffeestöckchen

1.) Deine erste Tasse Kaffee, wann trinkst Du sie?
Hart an der Schmerzgrenze um 05:30Uhr. Es ist ein Rätsel, wie ich mit geschlossenen Augen die Maschine finde. Ist es die Vorfreude auf den Kaffee oder auf den Mann vom Frühstücksfernsehen?

2.) Wieviele Tassen trinkst Du täglich?
Zwei zum Wachwerden, zwei im Büro vor dem Frühstück, den Frühstückskaffee, der Kaffee zur elften Stunde, den Mittagskaffee, der 14:00Uhr Kollegenkaffee und der nach Hause komm Kaffee.

9 Tassen am Tag.

3.) Koffeinfrei oder Bohnenkaffee?
Koffeinfreier Kaffee ist wie alkoholfreies Bier. Vollkommen überflüssig. Im wahrsten Sinne des Wortes. Stark und kräftig muss er sein. Oh ja….

4.) Zucker, Milch oder Sahne?
Süß und verführerisch muss er sein. Mit einem kleinen Schuss Milch für die wunderschöne Farbe.

5.) Deine bevorzugte Zubereitungsart?
In meiner Senseo Kaffeemaschine. Schnell, einfach und auffallend lecker.

6.) Mit wem geniesst Du Deinen Kaffee am liebsten?
Mit Dir :-)

7.) Deine Lieblingsmarke?
Dallmayr Prodomo.

8.) Wo trinkst Du Deinen Kaffee vorzugsweisse?
An meinem Schreibtisch. Herrlich, wie man die Seele im Alltagsstress baumeln lassen kann…

9.) Wie sieht Deine Lieblingstasse aus?
Transparent mit unterschiedlich großen Lettern, die alle auf ihre Weise an Kaffee erinnern.

10.) Espresso, Cappuccino oder Latte Macchiato?
Mit Cappuccino kann man mich jagen. Ich mag dieses nussig, verfälschte, und viel zu dünne Kaffeearoma nicht. Lieber den ausdrucksstarken Espresso. Aber auch gern mal einen Latte Macchiato im Starbucks.

11.) Bevorzugte Tätigkeit beim Kaffee trinken?
Reden. Egal ob über Kaffee, das Wetter oder die neue Frisur des Chefs. Ich habe immer etwas zu erzählen. Kaffee verstärkt diese Eigenschaft nochmals positiv.

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Mittwoch, Januar 02, 2008

Ist mir schlecht

Silvester arbeiten zu gehen war eine vollkommen neue Erfahrung. Die Straßen waren leer, der Parkplatz fast ausschließlich mit Mercedes der größten Ausführung besiedelt. Nicht, weil sich die Hohen Tiere zur Arbeit gequält hatten, sondern vielmehr, weil ich direkt neben einem Mercedes Werk meine Brötchen verdiene. Nicht selten verirren sie sich auf unseren Parkplatz. Ohne Nummernschild, ohne Besitzer. Es stört sich niemand daran. Warum auch? Der Parkplatz reicht locker für zwei Konzerne. Obendrein wertet es ihn gewaltig auf.

Es war irgendwann nach 12:00Uhr. Ich wollte gerade meinen Rechner ausschalten, als es an der Bürotür klopfte. Ich kannte den Mann, der seine Nase in mein Büro steckte. Ein kleiner, zierlicher Herr ende 40. Mit kurzem, leicht ergrautem Haar und dickem Schnauzbart. Ein Teamleiter aus einer anderen Abteilung. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen. Seitdem sein Büro mit einem deutlich jüngeren, dynamischer aussehenden Mann ausgestattet wurde, war er wie vom Erdboden verschluckt.

Äußerst seltsam.

Als er hinter sich ein Tablett her zog, zog ich fragend eine Augenbraue nach oben. Noch schneller, als ich Hallo sagen konnte, hatte ich einen Berg an Berlinern unter meiner Nase. Ausgerechnet Berliner. Wenn man mich ärgern möchte, dann hält man mir Berliner unter die Nase. Ich hasse Berliner. Berliner kleben, Berliner haben eine seltsame Farbe, Berliner sind unerhört süß und Berliner riechen in meiner Nase wirklich unangenehm. Angestrengt dachte ich über eine Ausrede nach, weshalb ich dankend ablehnen würde. Doch noch lange, bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, drückte er mir auch schon einen in die Hand und betonte, dass er doch so gerne einen ausgeben wollte. Und niemand außer mir sei mehr im Büro. Oha. Aber gut..ich wollte höflich sein. Und solange ich nicht alle 40 auf seinem Tablett verdrücken musste…

Mit Todesverachtung griff ich nach einem dieser süß-klebrigen Dinger. Ich konnte ihn immer noch neben meinen Schreibtisch legen, sobald Mr. Teamleiter den Raum verlassen hatte. Welch gravierendes fehldenken. Wie konnte ich auch nur eine Sekunde lang daran denken, dass er den Raum verlassen würde BEVOR ich nicht diesen Berliner gegessen hatte? Kaum hatte ich dieses DING in meiner Hand, da lehnte er sich gegen den nächstbesten Schreibtisch und erzählte mir seine halbe Lebensgeschichte. Von seinen drei Kindern, von seinen drei Hunden, von dem gestorbenen Meerschweinchen und seiner Karriere bis zum Teamleiter. Herrje.

Er erzählte, dass er sich letztens Bonbons gekauft hätte. Die mit Koffein. Wie aufgedreht er davon geworden sei und das er seitdem nicht mehr seine Finger davon lassen könnte. Und schon wieder hob sich meine Augenbraue. Ach wirklich? Das hätte ich ihm auch schon 10 Minuten ehr erzählen können.

Der Berliner schmeckte genauso furchterregend, wie ich es mir vorgestellt hatte.