Dienstag, Januar 15, 2008

Der Geburtstag vom Chef...

...ist immer etwas Eigenartiges. Während jeder normale Kollege mit selbstgezaubertem Kuchen oder schokoladigen Köstlichkeiten durch die Büros pilgert, hat man bei ihm noch nicht mal einen Hauch von Chance, ihn überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Zu Weihnachten war das viel einfacher. Morgens um kurz nach sieben stand ich mit einem herrlich duftenden Kaffee in seiner Bürotür und kurz vor Feierabend besuchte er mich noch einmal in meinem Büro. Stellte einen Lindt Schokoladenweihnachtsmann auf meinen Schreibtisch und verschwand mit einem Lächeln auf seinen Lippen genauso schnell, wie er gekommen war. Soviel zum Thema Weihnachtsgrüße und Wünsche für das neue Jahr. Hat auch funktioniert. Aber wie gratuliert man diesem Mann zum Geburtstag? Einen Kaffee vorbeibringen funktioniert auf jedenfall nicht. Wenn jeder der Kollegen seine Geburtstagsglückwünsche mit einem Kaffee kombinieren würde, dann müsste Chef 1372 Tassen Kaffee trinken. Und das in gerade mal 8 Stunden. Zwar wäre mein Kaffee am besten…(zumal ich eine Magenta Schleife drum herum wickeln würde)... aber dieser Plan ist nur umsetzbar, wenn man allein mit ihm auf dem Flur ist und die Sekretärin im mehr oder weniger wohl verdienten Urlaub. An einem normalen Tag erscheint sie schon weit vor 07:00Uhr um den Kaffee anzusetzen und die exklusiven Zimmerpalmen zu bewässern. Somit sind Chef und Zimmerpflanze ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Und mein Plan Nummer eins löst sich schneller auf, als der erste Kaffee durchgelaufen ist. Mist.

Plan zwei ist weitaus einfacher. Zumindest auf den ersten Blick. Ich könnte entschlossen über den Flur schlendern, an seine Tür klopfen und mit einem breiten Lächeln meine Glückwünsche überbringen. Ist nur leider nicht so einfach, wie es sich auf den ersten Blick anhört. Immer wieder pilgern ganze Gruppen über den Flur. Und alle verschwinden sie in Chefs Büro. Ohne Wiederkehr! Ich könnte mich unauffällig unter die Masse mischen. Doch dann würde ich mich mit 50 Kollegen und extrem kuscheliger Atmosphäre in seinem Büro wieder finden. Rückkehr in mein eigenes Büro: Unmöglich! Ich müsste Sekt trinken, ein Magenta farbenes Partyhütchen aufsetzen und zu Warteschleifenmusik auf dem Tisch tanzen. Und spätestens nach diesem Gedanken löst sich auch Plan zwei in Warteschleifenmusik auf. Herrje..

Plan drei erweist sich ebenfalls als kniffelig. Ich könnte so lange über den Flur laufen, bis sich meine Wege mit den seinen kreuzen. Ich knappes Hallo, ein Griff in die Richtig seiner rechten Hand und schon hätte ich meine Glückwünsche überbracht. Und dieser Plan wäre auch beinahe aufgegangen. Doch kaum hatte ich ihn am anderen Ende des Flurs entdeckt und den ersten Blickkontakt hergestellt, da flüchtete er fast panisch in eines der vielen Büros. Na klasse. Vielleicht dachte er, dass ich ihm den 395. Kaffee vorbeibringen wollte? Aber gut. Ich habe es versucht. Und ich habe mir wirklich Gedanken gemacht.

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