Mittwoch, Oktober 04, 2006

Gestrandet

Heute ist es an der Zeit, erneut das Thema "Gute Idee- schlechte Idee" auf den Tisch zu legen. Es ist eine gute Idee, den Arbeitsfreien Tag mit Unternehmungen der lustigen Art zu füllen.
Es ist eine schlechte Idee, ein und den selben Gedanken mit tausenden anderen Menschen rund um Oldenburg zu teilen.

Zur Zeit findet in Oldenburg ein alljährlicher Jahrmarkt statt. Wieder einmal hatte ich mir alles in den buntesten Farben ausgemalt. Mein Tag sollte mich in eine Gruppe äußerst sympathischer, junger Männer bringen, mit denen ich den Feiertag zelebrieren wollte. Alles schien bis in das kleinste Detail geplant und organisiert.. doch ausgerechnet den entscheidenden Punkt hatte ich vergessen zu bedenken.
Dieser lautete Parkplatz.

Ich hätte mir selbst dafür in den Hintern beißen können. geschlagene 35km hatte ich für dieses Event hinter mich gebracht. und nun schien alles an einer kleinen Lücke zu zerbrechen. Noch nie hatte ich solch eine Flut an rollenden Blechbüchsen erlebt. Genervte Gesichter so weit meine Blicke reichten.

35 Minuten später beschloss ich zu kapitulieren. Nicht nur, dass mir ein Herr all seine schönen Finger gezeigt hatte, meine verzweifelten Bemühungen hätten mich fast einen meiner Seitenspiegel gekostet.

Enttäuscht, wütend und traurig schlug ich den Heimweg ein.
Ich war gescheitert. Mission impossible. Wieder einmal.
Zuhause angekommen würde ich sofort zerknirscht den Hörer in die Hand nehmen, um all meine Pläne abzusagen.

Doch kaum hatte ich meinen Wagen auf die heimische Einfahrt gestellt, schon lauerte die nächste Melli zerstörende Falle auf mich. Haustür Schlüssel vergessen.
Konnte dieser Tag noch schöner werden?! (Welch blanke Ironie...)

Vier Stunden verbrachte ich im inneren meines Autos. Vier Stunden voller nachdenklicher Gedanken und scheiternden Versuche, mir in den eigenen Hintern zu beißen. Ich war gestrandet. Gefangen auf einer violetten Insel namens Kia Sephia GTX.

Als ich zermürbt feststellte, dass ich anfing, die einzige CD in meinem Auto zu hassen, schaltete ich auf Radio um.

Zähneknirschend und voller Verachtung verfolgte ich ein Radiokonzert von Poolmann. Es ist mir egal, wie man diesen Herrn schreibt. Und ich bin geschockt, dass mein Word dieses Wort kennt...

Wahrscheinlich hätte ich noch Stunden gestrandet auf meiner kleinen Insel verbracht..

..ich rieb mir über meine Augen, als ich plötzlich einen blauen Golf III hinter mir entdeckte, aus dem drei gestalten sprangen. Kennzeichen HEF- XY 123. Endlich! Ein mir vertrautes Boot .. sie kamen um mich zu retten!!!

Sofort sprang auch in aus meinem Auto ..direkt in die Arme meiner Retter.
Supermann aus Bad Hersfeld am Steuer ... Batman und Robin aus Bremen als seine getreuen Begleiter. Meine Helden ;)

Mit Angst in ihren Augen erzählten sie mir, sie hätten sich Sorgen um mich gemacht.
Oha. dabei hatte ich die letzten vier Stunden damit verbracht, mir Gedanken zu machen, wie hilflos und einsam ich doch sei. Vielleicht sind dies jedoch einfach nur die typischen Gedankengänge eines gestrandeten Menschen....

Meine Helden brachten mich letztendlich zu dem Event, auf das ich schon den ganzen Tag gewartet hatte. Es war ein wirklich schöner Abend. Auch wenn es recht spät wurde.
Danke an Peter, Olaf und Benni....

3 Comments:

At 4. Oktober 2006 um 21:50, Anonymous Anonym said...

Superhelden auf der Suche oder "Die blonde Catwoman"

Ja, das war schon was. Da wollen wir Superhelden den Feiertag mit einem gemeinsamen Treffen in Oldenburg verbringen als mich Supermann plötzlich anruft und mir sagt, dass Catwoman bisher noch nicht aufgetaucht sei. Robin und ich haben nicht lange überlegt und sind ihm zur Hilfe geheilt. Vermisstensuche stand auf dem Programm. Da mein Batmobil gerad nicht zur Hand war fuhren wir mit Supermanns Golf III die von Catwoman normalerweise genutzte Strecke ab. Mit jedem Kilometer den wir näher kamen beschlich uns ein immer merkwürdigeres Gefühl.

Umso größer war die Erleichterung als wir Catwoman dann schließlich in Ihrem Versteck fanden, allein, in Ihrem Gefährt sitzend, wartend auf Rettung. Supermann, Robin und ich eilten schnell zu ihr und erlösten Sie aus diesem "Missgeschick".

Und so konnten wir letztendlich doch noch alle gemeinsam unser wohlverdientes Superhelden-Bier genießen.

Tolle Story Melli, war echt ein lustiger und toller Abend gestern.

Schönen Gruß von Batman :)

 
At 5. Oktober 2006 um 11:41, Anonymous Anonym said...

Tja, da hat Batman ja im Prinzip schon alles erzählt was es dazu zu sagen gibt. An dieser Stelle also nochmal vielen Dank an meine beiden Superhelden-Kollegen, die mich auf der Suche nach meiner verschollenen Catwoman unterstützt haben.
Ich habe mir an dem Abend wirklich Sorgen gemacht. Normalerweise kommt ja sonst immer noch ein "Du Schatzi es wird später bei mir, ich bin noch nicht fertig im Badezimmer!" von Dir, an diesem Abend allerdings hast du Dich nicht gemeldet (konntest Du ja auch nicht), und das über Stunden.
Da fängt man natürlich an, sich die schlimmsten Szenarien vorzustellen. Gott sei Dank war es dann am Ende keines davon.
Aber was lernen wir aus der Geschichte? Wenn man ein Handy sein Eigen nennt, dann sollte man es auch ab und zu mal mitnehmen, könnte eventuell mal nützlich sein.
War aber trotz allem wie schon von allen anderen bestätigt noch ein schöner Abend mit Happy End!
Schönen Gruß also auch von Deinem Superman :-x

 
At 5. Oktober 2006 um 14:05, Blogger Herr MiM said...

Stöckchen werfen macht Freunde. Bei mir liegt ein Stöckchen für Dich.

 

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