Donnerstag, Oktober 19, 2006

Wie es weiter ging...

Mit Angst in meiner Stimme sprach ich meinen Kollegen an. Sagte nur seinen Namen um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Noch nicht einmal ein Wimpernzucken. Auch dies schien nicht zu funktionieren.

Wieder ging sein Name über meine Lippen. Mein normales Reden schien sich in ein Schreien verwandelt zu haben. ich zog den letzten Buchstaben seines Namens in die Länge um die Dramatik zu erhöhen.

Ich beobachtete, wie er fast in Zeitlupe seine Augenbrauen hob. Doch anstelle des erhofften Blickes in meine Richtung ging lediglich ein leicht angesäuertes;
“Was ist denn, Süße?! Ich habe andere Sorgen... Ich versuche seit 15 Minuten einen Parkplatz zu finden...!”, über seine Lippen.

Mit Panikgefühlen in meinem Bauch beobachtete ich, die sich die weißen Striche auf dem Display ausweiteten. Es kam mir vor, als würden diese Striche eine Art Staubsaugerfunktion besitzen. Langsam jedoch unaufhaltsam fraß sich die weiße Farbe durch die Bereiche, auf denen ich eben noch eine Landkarte gesehen hatte.

Als der wagen zum stehen kam und mein Kollege das Gerät forderte, war es bereits zu spät. Zitternd übergab ich ihm den kleinen, nur aus Display bestehenden Kasten, der nichts anderes mehr als weiße Farbe anzeigte. das betätigen des An/Aus Schalters zeigte keinerlei Wirkung. Auch das lösen vom Zigarettenanzünder blieb Erfolglos. Für ihn schien jede Rettung zu spät zu kommen.
Was hatte ich getan?

Es war ein Unfall.. es ging doch alles so schnell...

Zwar konnten wir ihn nach einem langen und harten Kampf wieder beleben. Doch leider hat er nach diesem verhängnisvollen Unfall sein Gedächtnis verloren.

Er wird nie wieder navigieren können...