Montag, Oktober 30, 2006

Dunkel und unheimlich...

Langsam durchschreite ich den endlos erscheinenden Flur. Es ist noch dunkel an diesem Morgen. das Flackern der alten Lampen erhellt den Flur noch nicht einmal in solch einem Licht, dass man dabei lesen könnte. Keine Chance, vergessene Aufgaben nachzuarbeiten. Keine Gelegenheit, die nahe stehende Person als gut oder böse einzuschätzen. In diesem Licht erscheinen sie alle gleich.

Immer wieder bemerke ich, wie mich Blicke treffen. An manchen Tagen erscheint es mir so, als hätten sie die selbe Temperatur und den gleichen Charakter wie dieser Flur. So kalt und steril.
Andere Blicke hingegen machen mich zu einem Wesen eines fremden Planeten.
Gut, im Gegensatz zu ihnen stamme ich von einem anderen Planeten. Vielleicht nicht fremd, dennoch meist unverstanden und mit kritischen Augen gesehen. Der Planet Frau.
Wesen meiner Spezies finde ich hier nicht an jeder Ecke.

Die Flure scheinen beherrscht von großen Kreaturen starker Natur. Meist dunkel gekleidet stehen sie in kleinen Gruppen beisammen. Entweder sie lachen gemeinsam oder schlagen zu, bis einer kapituliert. Ein Zwischending aus beiden Varianten scheint hier nicht zu existieren. Genauso wenig wie ein Streitschlichter. Eigentlich ist doch alles nur Spaß.

Als Versteck wähle ich an diesem Morgen die starken Schultern meines besten Freundes. Zwar wird auch hier bei ihm und seinem Kollegen fast ausschließlich von Kämpfen berichtet... doch beide sind mir nach zwei Jahren gut vertraut. Ich bin mir darüber im Klaren, dass eigentlich andere Dinge für sie zählen als rohe Gewalt.

Als das Zeichen zum Stundenbeginn ertönt, flüchte ich mich zu meinem Platz. Eine weitaus vertrauere Umgebung als die unendlichen weiten des Flures. Helles, wenn auch flackerndes Licht hilft mir dabei, meine Gedanken zu ordnen.

Hier scheine ich ausschließlich umgeben von Mitarbeitern des großen T´s.
Während der T Mann zu meiner rechten langsam damit beginnt, das erste Morgennickerchen zu zelebrieren, verschmilz der T Mann zu meiner linken sichtlich im zunehmenden Maßen mit seinem Notebook.
Es ist er ganz normale Alltag in diesem Lernzentrum. Ich zähle bereits die Tage, wie oft ich noch diesen Ort des Widerwillens besuchen muss. Aktuell sind es noch genau 44 Tage....