Öko Fahrseminar mit Detlev
Gedanklich ließ ich meinen Kopf auf den schneeweißen Tisch fallen. Das war es also. Das Öko Fahrseminar, dass groß und in den buntesten Farben angekündigt wurde. Was machte ich hier zwischen zwei Teamleitern und einem Herrn im Fortgeschrittenen alter, mit wenig Haupthaar und dem zweifelhaften Namen Detlev? Zumal dieser Herr in den ersten 15 Minuten von seiner ersten Banane zum Frühstück erzählte.Konnte es noch besser werden? Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, fing Detlev an zu erzählen. Von seiner "Frau", von seinen "Kindern", von seinen "Schwiegereltern", die er als Ballast im Auto ansah und wörtlich sowie gedanklich aus dem Auto schmiss. Ich versuchte, ein gezwungenes Lächeln hinzukriegen, musste meine Füße einziehen, damit ich seine nicht unter dem viel zu kleinen Tisch berührte.
Nach einer guten Stunde fand ich mich auf dem Fahrersitz eines Fabrikneuen Volkswagens wieder. Der hatte zumindest mehr Beinfreiheit als der Tisch, an dem ich die letzte Stunde gefangen war. Das ganze erinnerte mich stark an Quiztaxi. Ich mag diese Sendung nicht. Es ist immer das gleiche. Immer ist es ein Taxi. Immer ist es der selbe Fahrer. Und immer laufen die Fragen nach dem gleichen Schema ab. Warum entschieden sich die Macher nicht mal für ein Postauto?
Quizpostauto!
Hm..klingt seltsam. Quizbus? Ja! Das wäre doch wirklich mal eine Überlegung wert. Könnte ich Busfahren, würde ich meine Idee sofort einreichen und mich als Quizshowmasterin bewerben.
Während ich versuchte, mich auf die Straße zu konzentrieren, warf mir Detlev immer wieder zahlen an den Kopf. Wie Graf Zahl. Nur in nem Auto, nicht in einer Gruft. Hm..ob sich jemand außer mir an Graf Zahl erinnert? Eine gewisse Ähnlichkeit bestand. Das war sicher.
Als ich es endlich geschafft hatte, und auf den Sitzen der hinteren Bank platznehmen durfte, war ich echt erleichtert. Detlev bot mir an, den Tisch am Sitz meines Vordermannes runter zuklappen. Ich dürfte/könnte/sollte ein Kartenspiel mit dem Teamleiter neben mir anfangen, um die Fahrzeit zu verkürzen. Nur nicht Monopoly, da die Hotels durch den ganzen Wagen fliegen würden. Und wieder versuchte ich krampfhaft ein Lächeln in mein Gesicht zu bringen.
Dank knochenhartem Training hatte ich es am Ende des Tages geschafft, meinen Spritverbrauch um 17% zu verringern. Als Preis bekam ich eine Parkscheibe mit Baum. So etwas wollte ich schon immer haben *schmunzel… Ob ich nun immer mit Detlevs Worten im Hinterkopf Auto fahren werde, lasse ich an dieser Stelle offen stehen.
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