Zeitmangel
Es ist egal, aus welchem Blickwinkel ich es betrachte. Die Woche hätte gar nicht schlechter beginnen können. Es begann schon Montag in der Früh. Ich war gerade aus meinem Auto geklettert, als mich mein Kollege förmlich über den Haufen rannte. Wild mit seinen Armen fuchtelnd erzählte er mir, das wir doch Montag zu unserem neuen Chef kommen sollten. Was ich denn dazu sagen würde und ob ich den hoch wichtigen Antrag denn schon fertig hätte.Verdutzt zuckte ich mit den Schultern. Wieder einmal hatte ich als Einzige keine Mail bekommen. Wahrscheinlich wäre ich ohne seinen Hinweis am Montag in den Kabelschacht geklettert. Ja.. die Welt kann manchmal ganz schön gemein sein.
Eines war mir von jetzt auf gleich klar; Auf diesen Schreck brauchte ich erst einmal einen starken Kaffee, um die neu gewonnenen Informationen verarbeiten zu können.
Leider zeigte das koffeinhaltige Heißgetränk nicht die erwartete Wirkung. Es waren einfach zu viele Informationen, die ihren Weg in meinen Kopf suchten und dabei an meinem Verstand und an meinem Bauchgefühl hängen blieben.
Ich hatte mir doch alles so schön ausgemalt. Laut meinem Plan lag ich wirklich hervorragend in der Zeit. Hatte mir die komplette nächste Woche für die Verwirklichung meiner Pläne vorgenommen. Ich konnte ja nicht ahnen, das es mein Kollege schafft, all meine in Wochenlang ausgearbeiteten Pläne innerhalb von zehn Minuten zu zerstören... habe ich schon erwähnt, das die Welt manchmal ziemlich ungerecht sein kann?
Fakt ist, das ich nur noch sechs Tage Zeit habe um noch einmal ein Rad neu zu erfinden. Was sind schon sechs magere Tage für ein Werk, das über gut und böse entscheidet?
Das größte Problem besteht darin, das ich nicht weiß, woher ich die nötige Zeit nehmen soll. Gestern habe ich mich durch die Englische Faszination von GSM gekämpft. Was mich heute bis tief in die späten Abendstunden erwartet, ist Fachwissen über die Tiefen von ISDN. Ich weiß noch nicht einmal, wo dieser Arbeitsauftrag plötzlich her kam. Montag morgen war er da. Es war zu spät um noch etwas daran drehen zu können. Nun habe ich den Salat.
Das i Tüpfelchen liegt in der Tatsache, das sämtliche Unterlagen bei einem Kollegen auf dem Schreibtisch liegen. Knapp zehn Mb geballte Power Point Power, hinter der sich 120 Folien voller Informationen verstecken. Was mir bleibt, sind acht Stunden und die Hoffnung, das die Schriftgröße recht groß ausgefallen ist. Ganz zu schweigen von der Angst, ob diese Daten überhaupt heute noch Bekanntschaft mit meinem Desktop machen. Es ist eine Unverschämtheit, das solch’ wichtige Daten erst einen Tag vor Termin vom zuständigen Fachmann herausgegeben werden. Aber nun gut. Noch ist nichts unmöglich. Und sollte es wirklich hart auf hart kommen, so bin ich mir sicher, das mich mein im Kundendienst angesammeltes Wissen nicht im Stich lässt....
2 Comments:
Kopf hoch!
Es ist völlig normal, dass "Kollegen" ihr Wissen bunkern. Leider.
A.... hoch!
Die Zeit drängt ;)
@Pepe
Danke für den lieb gemeinten Tritt in den A...
Pardon :) Ich meine natürlich in die vier Buchstaben. ;)
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