Mittwoch, Juni 06, 2007

Ergebnisse können so grausam sein

Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Menschen, die den ganzen Tag mit ihrem Handy herumirren, für verrückt halte? Ich fürchte nicht. Und aus genau diesem Grund erläutere ich dieses wichtige Detail über mich, bevor ich mit dem schreiben meines Blogs beginnen kann.

Es begann nach meinem letzten Blog Beitrag. Plötzlich war irgendwie alles anders. Plötzlich hatte ich in ein Handy in der Hand. Es war nicht neu, soviel stand fest. Es war noch immer die gleiche, alte Gurke, die noch nicht einmal mir gehört und noch zu Zeiten der Firma Siemens auf den Markt ging.

Eine Telefonzelle in ihrer portabelsten Ausführung. Bläulich, grau gehalten und mit einer so großen Antenne versehen, dass man es auf dem ersten Blick mit einer Mordwaffe verwechseln könnte. Ich übertreibe wieder einmal maßlos. Ich kann mir dieses Verhalten selbst nicht so richtig erklären, doch auf einmal war es in meiner Hand. Und das Schlimmste daran, ich konnte es nicht mehr loslassen. Plötzlich war es immer bei mir. Suchte nach Körperkontakt und Nähe. Beim Schlendern durch die Regale beim wöchentlichen Einkauf und sogar beim erkunden der neuen Zeitschrift war es so dicht bei mir, dass es schon fast unheimlich wirkte. Ich mag dieses Handy nicht. Es liegt nicht an dem Design oder der plumpen Farbe. Ich habe generell eine gewisse Abneigung gegen private Mobiltelefone. Was schon wieder verrückt ist, denn..hm… wahrscheinlich erinnern mich diese Dinger zu sehr an die Arbeit ;)

Es ist furchtbar auf einen Anruf zu warten. Nerven spannen sich immer weiter an. Und dann ist da noch diese steigende Ungewissheit, die sich mit jeder Minute weiter auftürmt. Solange, bis endlich das lang ersehnte und herbei gefluchte Klingeln vernommen wird. Ein Geräusch, das sich nicht einschätzen lässt und doch von so großer Bedeutung ist.

Stundenlang hatte ich auf diesen Anruf gewartet. Er bedeutete so unheimlich viel in meinen Augen, dass fast alles andere um mich herum unwichtig wirkte. Doch wieder einmal kam es genau so, wie es kommen musste. Wie nicht anders erwartet, hatte ich die nette Dame am anderen Ende der Leitung, bei der ich im Büro gesessen hatte. Die ältere Frau, die ihre Regale mit Spongebob Figuren geschmückt hatte und somit sofort sympathisch in meinen Augen geworden war.

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich solch eine Sympathie in Luft auflösen kann. Oder besser gesagt, wie schnell so eine gerade erst entstandene Sympathie in das exakte Gegenteil umschlagen kann. Die Dame erzählte mir genau das Gegenteil von dem, was ich so lange herbeigesehnt hatte. Von der einen Sekunde auf die andere ließ sie dutzende an Seifenblasen platzen und zerstörte kleine Luftschlösser, die ich in liebevoller Kleinarbeit so lange aufgebaut hatte. Die Welt ist eben doch gemein. Und vor allerdings ungerecht.

Was haben diese Röckchen tragenden Barbies, was ich nicht habe? Nun, sie besitzen die Fähigkeit, sich jeden Tag 12 Stunden auf hohen Schuhen fortzubewegen. Und sie tragen Röckchen. Doch sind es wirklich diese Dinge, die das Gesamtbild ausmachen? In meinen Augen nicht. Doch in den Augen einer Spongebob verzierten Dame schon….gemein..ungerecht… und sie wird ihre Entscheidung bereuen. Vielleicht nicht heute und wahrscheinlich auch nicht morgen..aber irgendwann. Ich bin mir sicher.

2 Comments:

At 9. Juni 2007 um 22:11, Blogger Henni said...

Hey, Kopf hoch, Germanys Next Topmodel wird garantiert nochmal kommen und dann biste dabei! ;)

 
At 10. Juni 2007 um 14:14, Blogger Melli said...

@Henni
Leider habe ich meine Chance auf Germanys next Topseller verpasst. So ein Mist. Aber vielleicht sollte es nicht sein…

 

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