Dienstag, Mai 23, 2006

Transparenz schaffen

Es war ein kleines Kitzeln auf meiner Nasenspitze, das mich dazu bewegte, einen Blick aus dem Fester zu riskieren. Hatte es tatsächlich ein Sonnenstrahl geschafft, die dicke Wolkendecke zu durchbrechen?

Gerade solche Dinge sind es, die den Frühling zu einem äußerst interessanten Monat machen. Ich mag unvorhersehbare Ereignisse. Von der einen Sekunde zur anderen können sich das Wetter und somit verbundene Gefühle um 180 Grad drehen. Das sind Dinge; nein, ehr Emotionen die den Frühling in ein besonderes Licht rücken.
Ja..man könnte schon fast sagen; der Frühling in diesem Jahr regnet Farben. Oder ich trinke einfach zu viel Kaffee. Schon der Gedanke an Regengüsse zu dunkler Stunde lässt mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen. Woran es wohl liegen mag? *schmunzel* Schieben wir es doch einfach in die Schublade, dass ich mich bei schlechtem Wetter daheim auf meinem Sofa am wohlsten fühle….

Es mag verwunderlich klingen, doch von heute an werde ich jedes Mal beim Stichwort Wasser an Kunden des großen “T´s denken.
Ein großer Raum, viele ältere Herren und ein Mann im Anzug der in ernsten Ton Folien präsentierte. Niemand würde in solch einer Situation auch nur mit der Wimper zucken wollen. Geschweige denn noch anfangen zu kichern. Keiner.. außer mir.
Ich kann es einfach nicht verstehen, aber wie kann denn ein erwachsener Mann, der darüber hinaus einen sehr erhobenen Posten hat, den Namen “Fuß” tragen?!

Ich erinnerte mich sofort an Szenen aus der Serie “Rockos modernes Leben” , in der ein Fuß (ich rede von einem realen Fuß mit Zehen, Augen, einem Mund und allem, was dazu gehört) eine führende Position in einer Firma bestritt.
Wie musste demnach dieser Herr aussehen ..? Und was noch sehr viel wichtiger erschien; wie um alles in der Welt telefonierte dieser Mann?! Hat er Kakteen auf seiner Fensterbank im Büro stehen?

Es war wirklich zum schießen, ich konnte es mir in den buntesten Farben ausmalen…
Mir auf die Lippe beißend verfolgte ich angespannt den weiteren Vortrag.

Als es sich endlich dem Ende neigte, las uns der Herr, am Kopfende des langen Tisches, eine kleine Geschichte vor. Man sagte uns, wir sollen genau aufpassen, da wir den Inhalt dieser Kurzgeschichte in unser Arbeitsleben einbringen sollten. Es war genauso simpel wie genial.
Eine kleine Autowerkstatt, die ihren wartenden Kunden kleine Snacks anbot und als Serviceleistung obendrein den geliebten Wagen wusch.
Mich am Kopf kratzend blickte ich zu meinen Kollegen.
Was sollte uns diese Geschichte sagen?!
Wir sollen unsere Kunden waschen?!
“So Herr Meier, jetzt wo ich ihre Telefonanlage vollständig konfiguriert habe… machen sie sich schnell frei und dann nichts wie ab unter die Dusche….”