Mittwoch, April 26, 2006

Der Lüftungsschacht

Als ich gestern Abend in meinem Bett lag und den leisen, entspannten Klängen meiner Lieblings CD lauschte, kam mir ein Gedanke in den Kopf, der mich einfach nicht mehr loslassen wollte. Ich versuchte mir vor Augen zu führen das dies die letzte Innendienst Woche sein würde. Mir war es durchaus bewusst, dass ich es mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder so gut haben werde wie jetzt. Ist in drei Tagen wirklich alles vorbei? So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte und wollte es nicht begreifen.
Aber wieder zurück zu meinem Gedanken der mir einfach keine Ruhe mehr ließ.
Ich kann es mir nicht vorstellen; aber bin ich wirklich die Einzige die sich jemals Gedanken darüber gemacht hat, wohin die Lüftungsschächte der Toiletten führen?
Ich frage nicht ohne Grund….Wer sich noch wage an einen meiner ersten Einträge erinnern kann, der wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit an den Klomann erinnern.

Eines sei dazu gesagt, ich war zum Zeitpunkt dieses Missgeschickes selbst auf den Weg zum stillen Örtchen.Soweit, so gut. Doch als ich dann endlich am Ziel meines Dranges angelangt war, stellte sich mir ein unlösbares Problem in den Weg. So sehr ich auch dagegen ankämpfte, ich konnte beim besten Willen nicht mehr aufhören zu lachen. Bei einer Sache bin ich mir ganz sicher: Diese Örtlichkeiten wurden von einem Mann entworfen. Wer sonst käme auf die schwachsinnige Idee, Toiletten Innenräume so zu gestalten, das sie jedes auch nur so winzige Geräusch in einen lauten Schall verwandeln??! Eine geheime Verschwörung um auf der Toilette schwätzende Frauen zu enttarnen?! Ein lauten Naseputzen würde bei dieser Schallentwicklung zur Lockerung der Wandkacheln führen. Wenn wir diesen Effekt auf ein schallendes lachen hochrechnen. Oh oh. Ich mag es mir noch nicht einmal ausmalen.
Gut; auch hierbei stellt sich wieder die Frage; wer sitzt schon lachend auf der Toilette?! Ich. -->Punkt.Bei meinem letzten Schwimmbadbesuch habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Lüftungsschächte optimal als Schallübertrager eignen. Warum um alles in der Welt gibt das große “T” Monat für Monat und Jahr für Jahr solch Unmengen an Geld für interne Telefongespräche aus? Ich kann es mir in den buntesten Farben ausmalen:Ein einsames Büro im dritten Stockwerk. Zwei Männer, vielleicht beide Anfang 50, mit lichtem, grauen Haar, nicht sehr kommunikativ und im laufe der Jahrzehnte im Unternehmen abgebrüht wie ein Ei in einer Kultur, die das abbrühen von Eiern heiligt.Seit Tagen haben sie kein Wort miteinander gesprochen. Seit Tagen wurde kein Telefongespräch angenommen, kein Auftrag bearbeitet.Der Kaktus, der das kahle, graue Fensterbrett schmückt ist der einzige Lichtblick in diesen Kalten Weiten der Unproduktivität. Vielleicht wurden diese Männer vor Jahren vergessen? Quasi die letzten überlebenden Arbeiter einer vor zehn Jahren verloschenen, ausradierten Abteilung….Nichts ist in den letzten Wochen geschehen… doch plötzlich schaut der eine Herr zu seinem Kollegen auf und flüstert: “Hörst Du es auch?”Und sein Kollege antwortet mit trockenem Tonfall: “Irgendwo sitzt wieder ein Azubi auf der Toilette und kann sich vor Lachen kaum noch beherrschen…”

2 Comments:

At 26. April 2006 um 08:18, Anonymous Anonym said...

Ich habe mich meiner Zeit auch mit den Toiletten hier beschäftigt. Das ging dann aber so weit, dass ich den Titel WC-Ente trug. Naja, dir soll es so mal nicht ergehen!
Über die Sache mit den Lüftungsschächten habe ich mir jedoch noch nie irgendwelche Gedanken gemacht. Auch die Sache mit der Schall-Verstärkung, sozuagen der Klo-Kabinen-Resonanzkörper habe ich bislang noch nicht beobachtet.
Ich halte mich eigentlich immer möglichst kurz auf dem Örtchen auf.

Dann würde mich aber mal interssieren, was genau deine Lieblings CD ist! Wähle weise!
Und naja... die BBi Zeit ist schon purer Luxus. Man wird echt faul und vielleich verliert man auch etwas den Verstand, aber man hat auf jeden Fall hinterher keinen Bock mehr zu arbeiten. Aber wart´s ab. Die nächste BBi Zeit kommt auch. Und auch wenns kurz vor den Prüfungen ist, so haben wir ganz viel Freude, hier!

 
At 26. April 2006 um 14:08, Anonymous Anonym said...

I wonder how, I wonder why,
Yesterday we sit down beneath the blue blue sky,
And all that I can see is just a magenta T
Im turning my head up and down,
Turning turning turning turning
Turning around,
And all that I can see, is just another magenta T

 

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