Sonntag, April 23, 2006

Sparsame Nutzung der Ressourcen

Wenn ich einen Blick auf meinen gestrigen Eintrag werfe, dann stelle ich überrascht fest das ich eigentlich gar nichts über meine Inneneinrichtung schreiben wollte. Hm.. Sehr ominös *schmunzel*
Was ich mir stattdessen von der Seele reden wollte waren die Ereignisse aus meiner letzten Woche. Denn ob ihr es glauben wollt oder nicht; ich habe eine Entdeckung gemacht die ich bisher für unmöglich, nein, für undenkbar gehalten hatte…
Ich erinnere mich noch genau an die Worte meines Ausbilders: “Sparsame Nutzung der Ressourcen steht an oberster Stelle unserer alltäglichen Arbeit”.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen was ich an diesem Satz falsch verstanden habe. Es ist keine Seltenheit das ich Kollegen dabei beobachte, wie sie ihre lieblings Fußballer in DIN4 und selbstverständlich in Farbe mit dem “T” Drucker zu Papier bringen. Auf der anderen Seite verfluche ich dieses Altpapier Toilettenpapier auf der Damentoilette….
Kontrast Nummer zwei ist die Sache mit den nagelneuen Monitoren und dem Staubsauger, der mit Rollen weise Klebeband umwickelt ist, doch trotz alledem bei wirklich jedem Saugvorgang in seine Einzelteile zerfällt.
Und da es gerade so viel Spaß macht komme ich zu Kontrast Nummer drei, der sich mit neuen Büromöbeln und dem Verlust unseres Moderationskoffers beschäftigt. Aber das ist im Großen und ganzen eine andere Geschichte die ich wohl niemals auf Papier bringen werde.

Es war der Mittwoch Nachmittag, der meine Ansichten über Recycling durcheinander würfelte wie eine lange Fahrt mit meinem alten Auto.

Nichts ahnend schlenderte ich mit Herrn K. durch den langen Flur, vorbei an den Vitrinen, vorbei an dem Gemüse an der Decke, bis hin zum Lager; das Ziel unseres langen Weges. Nichts ahnend betrat ich nach ihm den Raum und verfolgte jede seiner Bewegungen bis ins kleinste Detail. Als er auf die kleine Leiter stieg und nach einer gigantischen, magentafarbenen Tupperware Box griff, ahnte ich noch nichts Böses.
Doch als ich mich in dieser prall gefüllten Box durch T Puschel, Schlüßelbänder und Mützen wühlte, bekam ich von einem Moment auf den anderen große Augen..
Was war das?! Mich am Kopf kratzend hielt ich einen schwarzen Kugelschreiber in der Hand, der eine faszinierende Aufschrift trug. Ich konnte es nicht glauben; immer und immer wieder las ich den Text der auf diesem kleinen Stück Plastik stand.
Als ich die fragenden Blicke Herrn K.´s bemerkte, blickte ich ihn erstaunt und gleichzeitig geschockt an und stammelte: “Werden unsere Kugelschreiber wirklich aus alten “T” Telefonen hergestellt?!!”
Schmunzelnd blickte er mich an : “Ja selbstverständlich. Was hatten Sie denn gedacht?”
Ich konnte es noch immer nicht fassen, da hatte ich doch wirklich einen Stift mit der Aufschrift : “Ich war ein Telefon” in der Hand. Sofort fing ich an mir diese Geschichte bildlich in den buntesten Farben auszumalen…. Wie viele Außendienst Mitarbeiter hatten dieses Telefon in der Hand (und vor allerdings am Ohr) bevor es zum Stift wurde? Wie kam das gute Stück zu Tode? Cola? Bier? Salatdressing?
Am Ende eines langen Arbeitstages war mir klar, dass es wieder einen ungelösten Punkt mehr auf meiner Liste an Dingen gibt, die ich niemals in diesem Unternehmen erfahren werde.