Dienstag, Mai 30, 2006

Das Spiel mit dem Feuer

Es geschah auf der Arbeit. Es ist noch gar nicht lange her, da flüsterte mir ein Vögelchen, dass sich die ominösesten Dinge im obersten Stockwerk abspielen würden. Doch bisher hatte ich nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet. Noch nie. Bis zum heutigen Tag.

Nachdem die Woche recht schräg begonnen hatte, durfte die Fortsetzung des ganzen nicht fehlen. Es soll Tage geben, an denen man Morgens mit einem seltsamen Gedanken im Kopf aufwacht. Dem Gedanken, dass dies ein besonderer Tag werden würde. Ein Tag, der Ansichten und man könnte schon fast damit verbunden sagen, das Leben, vollständig verändern könnte.
Es begann alles so scheinbar unschuldig.

Ein ganz normaler Tag, begleitet von einer Liste an viel zu simpel gestellten Aufgaben. Alles wäre seinen normalen Weg gelaufen.. wenn… ja wenn mich nicht einer meiner Einfälle beim vorbeigehen am Fahrstuhl heimgesucht hätte.
Was würde sich im obersten Stockwerk befinden? Ich hatte schon oft vom langen Treppenhaus verträumt nach oben gesehen und die vielen Pflanzen entlang des Geländers der obersten Stockwerke bewundert. Es schien, als würde das Treppenhaus mit jedem Stockwerk edeler werden. Noch nie war ich einem Menschen aus einer dieser Etagen über den Weg gelaufen…. Wo auch? Sie hatten gewiss eine eigene Cafeteria mit nobelsten Kaffee aus frischen, extra eingeflogenen Bohnen einer T Plantage. Irgendwo in Afrika…. *schmunzel*
Ob auch dort die Mitarbeiter zum Tragen dieses Magenta Farbenen Helms gezwungen werden?

Aber wieder zurück zu meiner Geschichte. Wie angewurzelt stand ich vor diesem Fahrstuhl.. die Neugierde kribbelte überall durch meinen Körper… und siegte wieder einmal über meinen gesunden Menschen Verstand. Was hatte ich schon zu verlieren? Noch bevor meine Kollegin um Hilfe schreien konnte, hatte ich sie gepackt und in den Fahrstuhl gezerrt. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie mein Finger auf der obersten Taste Nummer fünf drückte.
Die Tür viel ins Schloss… nun gab es kein zurück mehr. Dieses leise Rauschen … und mein leicht enttäuschter Blick, als nach Etage drei immer noch keine Fahrstuhl Musik ertönte.
Noch bevor wir die vierte Etage erreichten, warf ich einen Blick zu meiner Kollegin. Was würde uns dort oben erwarten?
Ich war schon lange dabei mir die Optionen in den buntesten Farben auszumalen.
Bei einigen Dingen war ich mir in meiner Vorstellung ganz sicher; Ein großer, heller Raum würde es sein, mit vielen Fenstern ohne die Einschränkung durch störende Wände… es würde weißen plüschigen Teppich geben … und eine unzählbare Anzahl an leicht bekleideten, wenn nicht sogar nackigen, jungen Mädels…

Ein leichtes Kribbeln durchfuhr meine Finger, als ein leises Pingen das Erreichen des obersten Stockwerkes ankündigte.
Wie langsam und gleichmäßig sich die Tür des Fahrstuhls öffnete…..
Ein Grinsen auf meinem Gesicht… ein Blick zu meiner Kollegin…

Auch wenn ich es mir ausgemalt hatte, ich hätte meine linke Pobacke darauf verwettet, dass es nicht so kommen würde wie das, was sich gerade vor meinen Augen befand.
Ich musste mir die Augen reiben um zu glauben, was ich sah.
Eine Vielzahl an nackiger, blauer Mädels die sich gegenseitig ohne Tabus wirklich überall betatschten…

…in Form eines riesigen wand Gemäldes drei mal drei Meter groß.
Das war zu viel. Das einzige was ich in diesem Moment noch ohne Tabus tun konnte, war laut loszulachen. Und mir anschließend gewaltig auf die Lippe beißen, als eine erzürnte Frau, anfang- mitte 40 ihren Fuß in die Tür des Fahrstuhls stellte. Nein, es war keine Frau, es war ein Feuer spuckender Drache.
“Sagen sie mal; sind sie überhaupt Mitarbeiter des großen T´s?! Sie wissen, das sie nicht hier sein dürfen?”
Oje…. Eigentlich kam es ja so, wie es kommen musste.
Ich würde es jeder Zeit wieder riskieren ...