Montag, August 13, 2007

Das Shooting

Ich hatte an diesem Morgen viel zu viel Zeit im Bad verbracht. Aber was soll man auch anderes mit seiner Zeit anfangen, wenn man doch eigentlich noch schlummern könnte aber es nicht kann? Ich war viel zu früh aus meinem Bett gefallen. Hatte irgendwelche, wirre Dinge von Kameras geträumt. Sie hatten mich verfolgt. Sie waren riesig. Und ich hatte schreckliche Angst vor ihnen. Ich hätte vor diesem Traum nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich eines Tages solch eine geträumte Panik vor diesen Dingern haben könnte. Denn ich mag Kameras.

Als ich dem Fotograf die Tür öffnete, sprang ihm meine Angespanntheit fast entgegen. Zum Glück konnte ich sie noch im letzten Moment bändigen. Ich war sofort sehr positiv von diesem Herrn überrascht. Wir hatten nur kurz telefoniert. Und sofort hatte ich das Bild eines Schmuddelfotografen vor meinen Augen. So einen alten mit dunklen, zum Zopf gebundenen Locken und buschigen Augenbrauen. Ja..auch ich bin überrascht, was ich manchmal so alles durch das Telefon höre. Augenbrauen gehören auch dazu.

Also alt war der gute Mann schon einmal. Ich schätzte ihn auf Anfang 50. Mit wenig, dunkelgrauem Haar, dass er sehr kurz trug. Dazu eine dezente Brille. Ein markantes Gesicht und ruhig blickende Augen rundeten das Bild perfekt ab. Ja.. genau so stellte ich mir einen Fotografen im fortgeschrittenen Alter vor. Mein zweiter Blick viel sofort auf sein Auto. Ein Renault. Schwarz. Hannoveraner Kennzeichen.

Hannover? Mit großen, fragenden Augen blickte ich ihn an. Er schien einen weiteren Weg zurück gelegt zu haben, als ich es mir ausgemalt hatte. Waren seine „Artgenossen“ im Oldenburger Bereich ausgestorben? Nun gut.. wenn er der beste sein sollte…

Auf unserem Weg zur passenden Location erzählte ich ihm ein wenig über mich. Das ich doch noch nie an einem Fotoshooting teilgenommen hätte. Das ich etwas..aber auch wirklich nur ein klein wenig nervös war. Und angespannt. Und neugierig auf das, was da noch auf mich zukommen würde. Viele Fragen, auf die ich nicht mehr als ein entspanntes Lächeln erntete. Mir ruhiger Stimme versicherte er mir, dass sich ein Shooting am besten mit einem Zahnarzttermin vergleichen ließe.

Ich schmunzelte.
Also Humor hatte der Mann.
Und der traf bei mir genau ins Schwarze.

Auch wenn ich vorgewarnt worden war….so ein Shooting war recht angenehm. Zumindest empfand ich es so. Ich hatte mich schnell mit den Beleuchtungsschrimchen angefreundet. Darüber hinaus durfte ich so viel Kaffee trinken, wie ich lustig war. Und das ist viel. Sehr viel….

Nach 183 Bildern und einer Melli, die wirklich dringend auf das stille Örtchen musste, war der Spuk auch wieder vorbei. Ich bin mehr als gespannt auf das fertige Ergebnis. Es heißt, dass der Fotograf 20 der gelungensten Bilder an die Zeitung verkauft. Diese werden dann noch einmal von vielen, neugierigen Augen geprüft und bewundert.. und dann steht meinem DIN4 Seitigen Auftritt nichts mehr im Weg. Ich bin aufgeregt. Nein..mehr als das. Irgendwie ist es eine ganz neue Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Es bleibt spannend.

1 Comments:

At 15. August 2007 um 11:02, Blogger Lenny_und_Karl said...

Na ich hoffe doch, dass wir das Ergebnis dann hier zu sehen bekommen! Ich bin jetzt auch gespannt.

 

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